Domenico Cristoforo II Zuccalli (um 1625–1702)

Baumeister in Oberbayern


Roveredo
Domenico Cristoforo Zuccalli wird um 1625 in Roveredo geboren. Das Dorf im südbündnerischen Misox beherbergt zu dieser Zeit eine Reihe berühmter Baumeister und Stuckateure. Anders als die nach Rom orientierten Tessiner Baumeister sind die Misoxer im deutschsprachigen Gebiet jenseits der Alpen tätig. In den 1640er-Jahren arbeiten die Baumeister Giovanni Serro in Neuburg an der Donau, Tommaso Comacio in Zwiefalten, Alberto Barbieri in Neu St Johann.[1] Während diese sich im Winterhalbjahr in Roveredo aufhalten, hat sich der damals berühmteste Baumeister Domenico Sciascia bereits dauerhaft in der Steiermark niedergelassen. In diesen Jahren verbringt der junge Domenico Cristoforo die Lehre als Maurer und Stuckateur, wahrscheinlich bei einem der im deutschsprachigen Gebiet arbeitenden Misoxer Baumeistern.

Die Zuccalli

StammbaumZuccalli

Schon vor dem Dreissigjährigen Krieg sind die Maurer- oder Baumeister der Zuccalli im deutschsprachigen Raum tätig, wie eine Immatrikulation von 1622 in Dillingen zeigt.[2] Aber erst nach Kriegsende werden ihre inzwischen ausschliesslich in Kurbayern tätigen Mitglieder bei einigen Bauvorhaben namentlich genannt. Weil die verwandtschaftlichen Beziehungen des verzweigten Familienstamm der Zuccalli vor allem für das frühe 17. Jahrhundert wenig geklärt sind, sind Verwechslungen bei den vielfach gleichen Vornamen fast die Regel.
Drei Domenico Cristoforo der Zuccalli-Familie sind in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Bayern tätig. Der erste Forscher zu den Baumeistern aus Graubünden, Zendralli (1930 und 1958), unterscheidet Cristoforo I († 1688 Roveredo),[3] Cristoforo II († 1702 München) und Cristoforo III († 1707 München)[4] Bei diesen drei Namensvettern wagen selbst die beiden späteren Forscher Zendralli und Pfister keine klare Scheidung ihrer Tätigkeiten. Nur für Domenico Cristoforo II, dem 1702 in München verstorbenen Baumeister, sind die Zuschreibungen einigermassen nachvollziehbar. Während dieser Cristoforo II vor allem im oberbayerischen Bistum Freising tätig ist, liegen die Bauwerke des Cristoforo I seit 1651 vorwiegend in den Passauer Bistumsregionen Niederbayerns und des damals bayerischen Innviertels.[5] Allerdings könnte Cristoforo II zwischen 1662–1674 auch einige an Cristoforo I zugeschriebene Bauwerke in Niederbayern gebaut haben. Sollte Cristoforo I wirklich mit dem 1688 in Roveredo verstorbenen Zuccalli identisch sein, würde dies die Zuschreibungen aller späteren Werke in Niederbayern und im Innviertel an ihn ausschliessen. Bedeutend besser einzuordnen als die vielen Domenico Cristoforo ist der Dorfgenosse Gaspare I Zuccalli,[6] mit dem Domenico Cristoforo II später in Gars und Altötting tätig ist.
Erst mit der zweiten, um 15 bis 20 Jahre jüngeren Generation der in Kurbayern tätigen Baumeister aus dem südbündnerischen Roveredo werden die Abstammungslinien teilweise klarer. Die Baumeister der Generation des führenden Enrico Zuccalli[7] prägen um 1700 die hochbarocke Architekturlandschaft Kurbayerns.[8] Zu ihnen zählt auch der aus dem Nachbardorf stammende grosse Konkurrent Viscardi.[9]

Werke

1657–1662 und 1686–1689: Die Innklöster Gars und Au
Die erste sichere Erwähnung von Domenico Cristoforo II Zuccalli ist seine Arbeitsgemeinschaft mit Caspare Zuccalli I für den Neubau des Klosters und der Klosterkirche in Gars am Inn. Sie bauen 1657–1661/62 das dreigeschossige Klostergeviert mit der zweitürmigen Stiftskirche neu. Der schnelle Bauvorgang, die Arbeit der beiden Baumeister und die Übernahme der Kostenverantwortung müssen überzeugt haben, denn schon 1674 kann Domenico Cristoforo anstelle des Kapitelsaals die neue Felixkapelle einrichten und noch 1692–1696 baut er die neue Leutkirche von Gars.[10] 1686 greift der Propst des nur eine Wegstunde entfernten Klosters Au am Inn für den Neubau der Konventflügel erneut auf den noch lebenden Baumeister Domenico Cristoforo II zurück. Dieser baut das Kloster Au, nun mit seinem eigenen Werktrupp, bis 1689 neu. Den geplanten Kirchenneubau kann er aber nicht mehr verwirklichen. Dieser wird zwar nach den ursprünglichen Plänen und dem Vorbild Gars, aber erst fünf Jahre nach dem Tod des Domenico Cristoforo II begonnen.

1674/81 und 1685 Altötting
1674 ist in Altötting Baubeginn eines ambitiösen Bauvorhabens des Kurfürsten-Ehepaars. Nach Plänen des Hofbaumeisters Enrico Zuccalli wird gleichzeitig mit den Chorherrenhäusern um einen grossen oktogonalen Platz und der grossen überkuppelten Rundkirche mit der alten Gnadenkapelle in der Platzmitte begonnen. Vielleicht bauleitend ist auch der ehemalige Compagnon von Gars, Caspare Zuccalli beteiligt.[11] Domenico Cristoforo II führt den Grossteil der Arbeiten aus. In seinem Trupp arbeiten weitere Landsleute aus dem Misox, wie der spätere Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi. Nach dem frühen Tod des Kurfürsten 1679 wird das Bauvorhaben 1680 eingestellt und die begonnene Rundkirche abgebrochen. Nur zwei platzbegrenzende Chorherrenhäuser sind noch Zeugnisse des grossen Bauvorhabens. Alle Ausführungen in Altötting werden heute Domenico Cristoforo II zugeschrieben.[12] Auch der Neubau der Sebastianskapelle im Kreuzgarten der Stiftskirche ist sein Bauwerk, und vielleicht schon vor 1674 gebaut.[13] Der an ein Oval angenäherte Grundriss (ein sogenanntes unechtes Oval) ist auch beim Zwillingsbau in Mariabrunn (1669/70) eines unbekannten Baumeisters zu sehen. Ist dieser Baumeister vielleicht Domenico Cristoforo II Zuccalli ? In Altötting wird ein Domenico Cristoforo schon 1656 genannt. Er soll die Stiftskirche «geweisselt» haben.[14] 1685 kehrt Domenico Cristoforo II nochmals nach Altötting zurück. Er baut hier die Hofwirtstaverne am Kapellplatz, das heutige Hotel Post, zu einem repräsentativen dreigeschossigen Walmdachbau um.

Bauwerke 1683–1699
1683–1684 baut Domenico Cristoforo II in Ecksberg bei Mühldorf die Wallfahrtskapelle St. Salvator, ein Saalbau zu vier Achsen mit Frontturm und Tonnengewölbe. Seine Planung ist erhalten. Selbst der einfache und 1680 längst veraltete Quadraturstuck wird ihm zugeschrieben. Er baut hier auch das Benefiziantenhaus. 1686 ist er im Kloster St. Veit bei Neumarkt für den neuen, nach Osten vorspringenden Konventflügel tätig.
1687 baut er den Pfarrhof von Oberdorfen.
1698/99 errichtet er die Kapelle Maria-Eich in Mühldorf am Inn.
Die oben erwähnten Bauten liegen alle in Oberbayern.

Domenico Cristoforo II als Stadtmauermeister von Burghausen?
Der vor allem in Niederbayern und im bayerischen Innviertel tätige Domenico Cristofero I wird heute mit dem 1688 in Roveredo verstorbenen Meister gleichgesetzt. Wenn dies zutrifft, und der 1707 in München verstorbene Zuccalli kein Baumeister ist, kann nur Domenico Cristofero II der vielzitierte Stadtmaurermeister von Burghausen sein. Denn der Abt des Klosters Asbach in Niederbayern bezeichnet 1697 den Baumeister seines Klosters als den «kunstreichen Herrn Dominikus Christopherus Zuggall, welscher Pau- dermalen Stadtmaurermeister zu Burghausen, sonst zu Rofle in Grapinten in Communità S. Iulio haussässig».[15] Damit meint er sicher nicht einen 1688 verstorbenen Namensvetter als den «dermaligen» Stadtmaurermeister von Burghausen[16] und als seinen Baumeister der Klostererweiterungen von Asbach mit dem Schwerpunkt der Jahre 1670–1680. Auch die 1686/87 gebaute, 1691 erweiterte und 1701–1704 mit einem saalartigen Langhaus versehene (heute zerstörte) Wallfahrtskirche Maria-Hilf in Vilsbiburg müsste ein Werk von Domenico Cristoforo II sein. Die Ausführung nach 1701 übernimmt dann Domenico Mazio,[17] ein Landsmann in Landau an der Isar.
Die Lücke seiner Werke von 1662 bis 1674 in Oberbayern könnte auch darauf hindeuten, dass er schon vor 1688 auch in Niederbayern arbeitet. Als Werk des «Stadtmaurermeisters von Burghausen» Domenico Cristofero Zuccalli wird ihm die 1662/69–1672 gebaute Wallfahrtskirche von Gartlberg bei Pfarrkirchen zugeschrieben.[18]

Lebensende
Um 1701 ist Domenico Cristoforo Zuccalli nochmals in Diensten von Enrico Zuccalli am Schlossneubau Schleissheim tätig. Am 3. November 1702 stirbt er in München. Nur seine wichtigsten Bauwerke sind bekannt. Völlig unbekannt bleiben seine Lebensumstände.

Pius Bieri 2023

Literatur:

Zendralli, Arnoldo Marcelliano: Graubündner Baumeister, Zürich 1930.
Zendralli, Arnoldo Marcelliano: I Magistri Grigioni, Poschiavo 1958. Seconda edizione 2013.
Anmerkung: Der zweite Band von Zendralli († 1961) ist umfangreicher, bietet mehr Informationen, ist aber vor allem in Bezug auf die mehreren Domenico Cristoforo Zuccalli sehr vage und teilweise widersprüchlich.
Schütz, Bernhard: Die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum und ihre beiden Baumeister. Frankfurt am Main 1974.
Pfister, Max: Baumeister aus Graubünden, Chur 1993.
Heym, Sabine: Henrico Zuccalli und der Kreis der Graubündner Baumeister am kurbayerischen Hof in München, in: Michael Kühlenthal (Hrsg.) Graubündner Baumeister und Stukkateure. Locarno 1997.

Anmerkungen:

[1] Zu Giovanni Serro, Tommaso Comacio, Alberto Barbieri siehe die Biografien in dieser Webseite.

[2] 1622 wird am Jesuitengymnasium Dillingen der 1609 geborene Sohn Johannes (Giovanni) eines «Udalrici murarii», also eines Baumeisters aus Roveredo eingetragen. «Murarii» ist die übliche Bezeichnung in Dillingen bei allen Eintragungen von Söhnen der Baumeister Alberthal, Mazio und Serro.

[3] Ein 1688 in Roveredo verstorbener Zuccalli wird heute als Domenico Cristoforo I Zuccalli gehandelt, sein Geburtsjahr aber nicht mehr berücksichtigt. Dieses übermittelt Zendralli (1958, S.155) mit dem Sterbevermerk («m'r Xforus Zuccallus uir 67 annorum»). Die Lebensdaten sind also eindeutig 1621–1688. Wie wenn es zwei verschiedene, 1688 in Roveredo verstorbene Zuccalli gäbe, wird heute der 1688 verstorbene Zuccalli als Vater des 1637 geborenen Salzburger Baumeisters Johann Kaspar von Zuccalli bezeichnet. Zendralli (1958) hingegen bezeichnet auf S. 155 den Vater des als den 1707 in München verstorbenen Domenico Cristoforo III. Bei der ersten Abstammung wäre der Vater zu jung, bei der zweiten im biblischen Alter. Also muss der Vater des Salzburger Baumeisters in der Generation um 1600 gesucht werden.

[4] Dieser Cristoforo III mit Todesjahr 1707 wird nur bei Zendralli (1958) erwähnt, ist aber im Kirchenbuch Roveredo mit dem Vermerk «decessit Monachij die 23 mensis 9bris 1707» vermerkt. Bei Pfister (1993) ist Cristoforo III in den Arbeiten von Cristoforo II enthalten, ohne ihn aber in die 16 Kurzbiografien der Baumeister und Stuckateure Zuccalli aufzunehmen.

[5] Domenico Cristoforo I Zuccalli aus Roveredo. Vielleicht identisch mit dem 1688 im Alter von 67 Jahren in Roveredo Verstorbenen.
Domenico Cristoforo I ist in Niederösterreich und im bayerischen Innviertel des Bistums Passau tätig. Als Baumeister wird er von Pfister (1993) in folgenden Orten genannt:
1651 Andrichsfurt (Innviertel), Pfarrkirche, Umbau.
1659 Schärding (Innviertel), Renovationsarbeiten am Stadtschloss.
1660 Asbach (Niederbayern). Kloster, Wiederaufbau ? (vielleicht Beginn der Erweiterung unter Abt Innozenz Moser, eher aber Werk von Cristoforo II).
1662/69–1671/88 Pfarrkirchen (Niederbayern). Wallfahrtskirche Gartlberg (bedeutende Barockschöpfung mit Stuck der Carlone).
1667–1668 Brunnenthal (Innviertel). Neubau Pfarrkirche.
1671 Vilshofen (Niederbayern). Turmerhöhung der Pfarrkirche.
1677 Vilsbiburg (Niederbayern). Obere Turmgeschosse der Pfarrkirche.
1682 Schönburg bei Pocking (Niederbayern). Langhaus der Schlosskirche.
Die ihm ebenfalls zugeschriebenen Bauten der 1680er Jahren in Vilsbiburg (1686), in Asbach (Neubau Klosterflügel Ost 1670–1680, Neubau Maierhof 1688), in Feldkirchen bei Mattighofen (1696/97) können nicht mehr von dem 1688 verstorbenen Zuccalli ausgeführt sein. Siehe dazu mehr in diesem Aufsatz unter dem Titel «Bauwerke 1683–1699»

[6] Caspare I Zuccalli (um 1629–1675) aus Roveredo. Zu ihm siehe die Kurzbiografie in dieser Webseite unter: https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Meister/s-z/Zuccalli_Caspare_I.html

[7] Enrico Zuccalli (um 1643–1723) aus Roveredo. Zu ihm siehe die Biografie in dieser Webseite unter:
https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Meister/s-z/Zuccalli_Enrico.html

[8] Baumeister der zweiten Generation im Umkreis von Enrico Zuccalli:
Antonio Riva (um 1645–1713), zu ihm siehe die Biografie in dieser Webseite unter https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Meister/h-r/Riva_Antonio.html
Lorenzo Sciascia (um 1643–1694) baut 1676–1678 die Stiftskirche Herrenchiemsee, 1687–1693 die Stiftskirche Weyarn, 1688–1690 die Pfarrkirche Gmund am Tegernsee.

[9] Giovanni Antonio Viscardi (1645–1713) aus San Vittore, siehe die Biografie in dieser Webseite. Zu ihm siehe die Biografie in dieser Webseite unter https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Meister/s-z/Viscardi_Giov_Antonio.html

[10] Die Pfarrkirche Gars (Kloster-Auer-Strasse 3) wird nach 1803 zu einem Wohnhaus umgebaut.

[11] Gemäss Paulus, Richard Adolf Luitpold: Der Baumeister Henrico Zuccalli am kurbayrischen Hofe zu München. Strassburg 1912.

[12] Kapellplatz 4, 4a, 4b (19 Fensterachsen, Stuckateur Domenico Martinetti) 1674–1677; Kapellplatz 8, 10, 12 (20 Fensterachsen, Stuckateure Giovanni Battista Brenni und Francesco Maderno und Domenico Martinetti) 1677–1681.

[13] Die Ausführung der Sebastianskapelle ist in den Kunstdenkmälern 1905 noch korrekt mit «zwischen 1664 und 1681» datiert. Im Dehio 2006 dann «um 1670 von Domenico Cristoforo Zuccalli.» Einige Kunsthistoriker wie Zendralli (1958) datieren die Tätigkeit von Domenico Cristoforo II in Altötting mit «1656–1685», andere Autoren folgen dem Dehio. Bernhard Schütz (2000) nennt für die Sebastianskapelle «1674/1675».

[14] Zendralli 1958.

[15] In der erwähnten Fraktion San Giulio von Roveredo ist auch der gleichalterige Baumeister Tommaso Comacio wohnhaft, der 1670 hier den «Palazzo Comacio» baut.

[16] In Burghausen findet man keinen Hinweis auf Domenico Cristoforo Zuccalli.

[17] Domenico Mazio (um 1650– nach 1728) aus Roveredo. Siehe zu ihm die Biografie in dieser Webseite unter: https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Meister/h-r/Mazio_Domenico.html

[18] Im Kunstführer Peda (2006) derart erwähnt. Ob die Zuschreibung an Zuccalli korrekt ist? Eher ist es ein Auftrag an die zu dieser Zeit in Passau als Baumeister und Stuckateure wirkenden Carloni.



Werkverzeichnis Aegid Verhelst
Ohne Kleinobjekte, ohne rein spekulative Zuschreibungen
Aktenmässig gesicherte Zuschreibungen sind mit √ gekennzeichnet

Jahr Ort Werk Werkstoff Auftraggeber
1726–
1736
Ettal
Benediktinerabtei,
Altarraum und Sakristeien
(Baumeister: Enrico Zucalli)
Hochaltar mit vier Schreinen für Heilige Leiber (zerstört 1744) Holz Abt OSB
Placidus II. Seitz, Ettal
12 Apostelfiguren (Marmor) für die Kirchenfassade-Balustrade Marmor
Zwei Wandbrunnen in der Sakristei Holz, Blei
1737–
1740
Diessen am Ammersee
Augustiner-Chorherrenstift,
Stiftskirche
(Baumeister: Joh. Michael Fischer)
Vier Wandpfeileraltäre im Langhaus mit je zwei Apostelstatuen Holz Propst OA
Herculan Karg, Diessen
Ergänzende Figuralplastik an den Seitenaltären beim Choreinzug Holz
Marienbüste über dem Hauptportal Marmor
1740 Steinhausen an der Rottum, Pfarrkirche Standfigur hl. Joseph (zerstört) Holz Reichsabt OSB Benedikt Denzel, Ochsenhausen
1740–
1742
Ochsenhausen
Benediktiner-Reichsabtei,
Stiftskirche
(Baumeister Umbau 1726:
Christian Wiedemann)
Entwurf und Modell Benediktus-Altar
(ohne Ausführung) 1740
  Reichsabt OSB Benedikt Denzel, Ochsenhausen
Kanzel 1742 Holz
1742–
1745
Nasgenstadt (Ehingen)
Pfarrkirche
(Baumeister Umbau 1729:
Joh. Georg Wiedemann)
Standfigur Muttergottes 1742
Friedhofskreuz 1742 (zerstört)
Schutzengelgruppe 1744
Holz Pfarrer Dr. David Werrer
Vier Flachreliefs im Ovalrahmen 1745 Stuck
1742
Kempten
Fürstabtei, Empfangssaal der Prunkräume Residenz
(Leiter Umbau ab 1732: Franz Georg Herrman)
Vier lebensgrosse allegorische Frauenfiguren in den Rokoko-Stuckaturen von J. G. Üblher Holz Fürstabt OSB Anselm Reichlin von Meldegg
1745
(um)
Friedberg
Wallfahrtskirche Unseres Herren Ruhe
(Baumeister: Joh. Benedikt Ettl)
Beweinungsgruppe Holz Bruderschaft der Wallfahrtskirche
1745
(um)
Augsburg
12 Oval-Reliefs von Persönlichkeiten der Stadt (zerstört), nach Beschrieb Paul von Stetten Stuck Unbekannt
1748
Wies bei Steingaden
Wallfahrtskirche
(Baumeister und Stuckateur: Dominikus Zimmermann)
Sechs Standfiguren am Hochaltar Holz Abt OSB Marianus II. Mayr von Steingaden
1748–
1749
Haimhausen
Schlosskapelle (Baumeister François Cuvilliés?)
Hochaltar, zwei Seitenaltäre, Kanzel und Beichtstühle Holz Karl Ferdinand Reichsgraf von und zu Haimhausen.
1748–
1749
Kempten
Fürstabtei, Stiftskirche St. Lorenz
Figurengruppen für drei Seitenschiffaltäre. Holz Fürstabt OSB Anselm Reichlin von Meldegg

 

Die Stiftskirche und das Kloster von Gars am Inn führt Domenico Cristoforo I Zuccalli 1657–1663 gemeinsam mit seinem Dorfgenossen und Namensvetter Caspare I Zuccalli durch. Obwohl auch die Planung der Gesamtanlage ein gemeinsames Werk ist, soll hier ein möglicher Projektplan vorgestellt werden. Er unterscheidet sich im West- und Nordflügel von der Ausführung, stellt aber die Stiftskirche korrekt dar. Weil 1674 eine Zeichnung den Brauerei-Stichflügel und eine zusammenhängende Dreiflügel-Konventanlage zeigt, muss der Plan entweder einen nicht verwirklichten frühen Projektplan zeigen, oder Brauerei, Süd- und Westflügel werden erst nach dem Kirchenneubau bis 1674 gebaut.
Bildquelle: Plansammlung des Archivs des Erzbistums München und Freising, Signatur: GA003, PLS30051.
Domenico Cristoforo II Zuccalli zählt zur ersten Generation der «welschen» Baumeister, die nach dem Dreissigjährigen Krieg in Kurbayern tätig werden. Zusammen mit seinem Altersgenossen und Landsmann Caspare I Zuccalli ist er 1657 bereits in Oberbayern tätig, als die beiden Baumeister aus Roveredo in Südbünden den Auftrag für den Neubau des Klosters und der Stiftskirche Gars am Inn erhalten. Wenige seiner nachfolgenden Bauten können ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden, weil gleichzeitig drei Zuccalli mit dem gleichen Vornamen in Kurbayern tätig sind. Ungeklärt bleibt auch seine Verwandtschaft mit dem nach 1674 das Baugeschehen in Oberbayern dominierenden Dorfgenossen Enrico Zuccalli.
Land (heute)
Schweiz
Bistum 18. Jahrhundert
Chur
Land (heute)
Bayern D
Bistum 18. Jahrhundert
Freising
Biografische Daten
Kurzbiografie
PDF
Bildlegende
Zurück zum Bauwerk
Biografie
Domenico Cristoforo II Zuccalli (um 1625–1702)