Oswald Kaiser (Kayser, Keiser) wird am 16. Oktober 1600 in Zug geboren. Er tritt 1623 als ausgebildeter Kunstschreiner in den Jesuitenorden ein. Nach dem Noviziat in Landsberg am Lech ist er 1625–1637 am Kollegium Ingolstadt und auch in Amberg tätig. In Amberg leitet 1630–1632 sein Landsmann P. Johann Baptist Cysat SJ[1] den Neubau des Kollegs und der Kirche. Cysat wird 1637 als Rektor nach Innsbruck versetzt. Im gleichen Jahr folgt ihm Oswald Kaiser als Adjunkt und Leiter der Innenausstattung in der neuen Jesuitenkirche. Er bleibt bis 1641 in Innsbruck. 1642–1649 ist er in den Kollegien Neuburg an der Donau und Regensburg tätig. 1649 kommt er nach Eichstätt. Hier sind das Kolleg und die Kirche der Jesuiten seit ihrer Zerstörung im Dreissigjährigen Krieg noch zum grossen Teil Ruinen. Kaiser leitet den Wiederaufbau. Bis 1655 ist der lange dreigeschossige Kolleg-Ostflügel unter Dach, bis 1657 folgen die Ausstattungen, 1660 ist auch das Gymnasiums-Gebäude wieder erstellt. 1661 erhält die Kirche ein neues Gewölbe und 1664 kann der zweigeschossige Westteil vollendet werden. Bis 1672 sind alle Arbeiten abgeschlossen. Er stirbt hier, hochbetagt und fast erblindet, am 4. Mai 1686.
Pius Bieri 2017
Suttner, Joseph Georg: Geschichte des bischöflichen Seminars in Eichstätt. Eichstätt 1859.
Braun SJ, Joseph: Die Kirchenbauten der deutschen Jesuiten, zweiter Teil. Freiburg im Breisgau 1910.
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