Tiroler Baumeistersippen im Inntal und im Lechtal

Die Baumeisterfamilie Singer aus Götzens
In der ersten Jahrhunderthälfte wird das Bauwesen im Inntal und im Pinzgau durch Jakob Singer (1685–1760) und seinem Bruder Johann Singer (1688–1740) aus Götzens geprägt. Ihnen zur Seite steht der Sohn von Jakob, Kassian Singer (1712–1759). Ihr Hauptwerk ist die Benediktiner–Abteikirche Fiecht. Bekanntester Familienvertreter wird Franz Singer (1724–1789). Seine Hauptwerke, wie die Kirche in Götzens, fallen in die zweite Jahrhunderthälfte. Er baut ausschliesslich im Tirol, vor allem im Südtirol. Mit dem gleichnamigen, in Messkirch wohnhaften und vor allem in der Schweiz tätigen Baumeister ist er nicht verwandt.

Die Baumeisterfamilien Singer aus dem Lechtal
Die Bauhandwerker des Gerichtes Ehrenberg, welches die nach Reutte und Füssen orientierten Täler zusammenfasst, sind im 17. und 18. Jahrhundert vorwiegend im nahen Ausland tätig. Als der Pfarrer von Bichlbach 1690 eine Handwerkerzunft für das Ehrenberger Gericht gründet, sind bereits über 600 Talleute saisonal im Ausland tätig.
Zu ihnen zählt auch Martin Singer. Der Bauhandwerker aus Madau, einer abgelegenen und heute abgegangenen Alpsiedlung eines Seitentals bei Bach, heiratet 1697 eine Lechtalerin. Saisonal arbeitet er im Bodenseegebiet. In Elbigenalp, dem Pfarrdorf des Tales, werden bis 1702 drei Kinder von Martin Singer und Elisabeth Scharpf getauft. Eines dieser Kinder ist Franz Singer, der später als Baumeister in Messkirch wohnhaft ist und mit Bauten in der Innerschweiz berühmt wird.
Auch Johann Georg Singer aus dem sechs Wegstunden talabwärts gelegenen Weiler Forchach ist Zunftmitglied. Trotz des gleichen Familiennamens ist er wahrscheinlich nicht mit der Familie aus Madau verwandt. 1712 heiratet er Anna Pföfferlin aus Forchach . Die Heirat, wie auch die Taufe von fünf Kindern findet in der Pfarrkirche von Wängle bei Reutte statt. Zwei dieser Kinder, Jakob und Johann Anton, verheiraten sich später in Luzern und werden bekannte Baumeister der Innerschweiz. Noch bis 1822 wirkt hier Joseph Singer, der Sohn von Jakob Singer. Nach einer Architektenausbildung in Besançon und Paris kehrt er 1783 nach Luzern zurück.
Diese wenigen Lechtaler, die als Baumeister im Ausland zu Ansehen gelangen, haben ein gemeinsames Charakteristikum. Sie gehen aus der noch jungen Zunft von Bichlbach hervor. Hier ist eine zünftische Ausbildung ähnlich der Auer Zunft im Bregenzerwald nicht bekannt. Sie haben auch nicht das Privileg der Vorarlberger oder Misoxer, bei einem schon bekannten Baumeister in die Lehre zu gehen. Sie lernen ihr Handwerk bei den in grösseren Trupps wandernden Maurern, Steinmetzen oder Stuckateuren, meistens beim Vater oder bei Verwandten. Sie sind Praktiker, die sich als Paliere in ihrem Tätigkeitsgebiet durch Begabung, Selbststudium und Organisationstalent gegen das einheimische Gewerbe durchsetzen können und dann am Ort ihrer Erfolge sesshaft werden.

Franz Singer (1701–1757)

Baumeister aus Madau im Lechtal

Familie, Ausbildung, Wanderschaft
Franz Singer wird am 4. Oktober 1701 in Elbigenalp, der Mutterkirche des oberen Lechtals, getauft. Er ist drittes Kind von Martin Singer aus Madau und der Ehefrau Elisabeth Scharpf aus Stockach im Lechtal. Der Vater ist Maurer, der sich während der achtmonatigen Bausaison den im nahen Ausland tätigen Lechtaler Bautrupps anschliesst. Er stirbt 1725 in Steisslingen im Hegau. Der drei Jahre ältere Bruder von Franz, Hans Martin, ist in Steisslingen seit 1724 verheiratet und auch sesshaft. Als Palier seines Bruders Franz ist er später beim Umbau des Schlosses Langenstein nochmals genannt, dürfte aber an bedeutend mehr Bauvorhaben des Bruders beteiligt sein. Erstmals wird Franz Singer 1719 im Gesellenbuch der Zunft von Bichlbach aufgeführt. Er muss um 1717/18 seine Lehre beendet haben. Seine Arbeitsorte nach Beendigung der Lehre sind unbekannt. Wahrscheinlich arbeitet er in Bautrupps von Lechtaler Bauhandwerkern im nahen Süddeutschland. Eine Beschäftigung am Neubau des Klosters Füssen wird vermutet.

Messkirch
1732 ist er als Palier in Messkirch tätig. Hier baut Johann Caspar Bagnato 1733–1737 für den Fürsten von Fürstenberg die Nepomukkapelle der Schlosskirche, und den Marstall mit der Kutschenremise[1] Die Ausführung leitet Hofbaumeister Johann Georg Brix[2] Bei ihm dürfte Franz Singer als Palier tätig sein. Er wird in Messkirch wohnhaft. 1734 heiratet er die einheimische Maria Theresia Schanz , die ihm drei Kinder schenkt, aber 1739 sehr jung stirbt. 1740 heiratet er, wieder in Messkirch, Maria Franziska Zinck. Mit ihr hat er bis 1752 neun Kinder. Messkirch ist jetzt sein Lebensmittelpunkt, er nennt sich «Fürstenbergischer Hofpalier». Als 1742 Johann Georg Brix stirbt, macht er sich Hoffnungen auf die Ernennung zum Hofbaumeister. 1745 liefert er dem Fürsten Pläne für die neue Residenz in Donaueschingen. 1748 legt auch Franz Joseph Salzmann aus Messkirch Entwürfe vor, zusammen mit einer Bewerbung um das Hofbauamt. Beide Entwürfe finden keine Gnade, aber der 23 Jahre jüngere Salzmann wird 1749 Hofbaumeister. Der Fürst überträgt an Franz Singer, vielleicht aufgrund der Donaueschinger Entwürfe, vielleicht auch wegen der Referenzen aus der Schweiz, 1746 den Auftrag für den Neubau der Pfarrkirche von Salmendingen. Eine 1749 folgende Planung für die Pfarrkirche Göggingen versandet, aber im gleichen Jahr erhält er den Auftrag für den Wiederaufbau des brandzerstörten Pfarrhauses von Messkirch.
Auch in den an das Fürstentum angrenzenden Herrschaften ist er tätig. Nach Plänen von Johann Caspar Bagnato baut er 1737–1739 das Augustiner-Chorherrenstift in Öhningen um.

Für Abt Anton Unold von Weissenau plant und baut er 1740–1745 in der Klosteranlage das äussere Torgebäude mit den flankierenden Wasch- und Gästehäusern sowie dem innen anschliessenden Marstall.[3] In den gleichen Jahren überträgt ihm der Abt auch den Neubau des Weissenauer Sommersitzes Rahlenhof bei Ravensburg. Im Gegensatz zu den Arbeiten für den fürstenbergischen Hof kann er in Weissenau frei gestalten und sein Können mit gut gestalteten Profanbauten zeigen. Dass ihn Abt Unold beizieht, muss mit Beziehungen zu den Sarner Bauherren zusammenhängen. Jedenfalls kommt aus Sarnen nicht nur Franz Singer nach Weissenau und Rahlen, sondern auch der dortige Freskant Joseph Anton Hafner.[4]


  SingerRahlen
  Weissenau
Oben: Der Weissenauer Sommersitz Rahlen. Ausschnitt aus einer Vogelschauansicht des Klosters Weissenau von A. Ehmann Augsburg (1763) nach Vorlage von P. Adalbert Gosner.

Unten: Das Torgebäude des Klosters Weissenau,
1740–1745. Foto: Andreas Praefcke 2012 in Wikipedia.

Auch die Abtei Obermarchtal zieht ihn 1747 für den neubauähnlichen Umbau der Pfarrkirche von Bremelau bei. In Nendingen baut er 1754/55 für die Freiherren von Enzberg eine kleine Pfarrkirche ohne Ansprüche.  
Obwohl Messkirch sein Lebensmittelpunkt ist, hat Franz Singer die grössten Aufträge und vor allem seine Anerkennung als Baumeister dem Abt von Einsiedeln, Nikolaus I. Imfeld zu verdanken. In Fürstentum Fürstenberg bleibt er selbst nach 1745 wenig beachteter Hofpalier im Schatten der beiden Hofbaumeister Brix und Salzmann. Noch 1887 findet man seinen Namen im bisher einzigen Kunstdenkmälerband des Kreises Konstanz nicht.[5] Vielleicht ist es nicht die Anerkennung, sondern das sichere Einkommen und das familiäre Umfeld, das ihn in Messkirch hält. 1755 stirbt hier seine zweite Ehefrau. Im Februar 1757 heiratet er erneut.[6] Anschliessend beginnt er den Bau der kleinen Pfarrkirche Storzingen, stirbt aber schon am 4. März 1757 im Alter von 56 Jahren in Messkirch. Über das Schicksal und den Lebensweg seiner noch unmündigen Kinder aus der zweiten Ehe ist nichts bekannt.

Abt Nikolaus Imfeld von Einsiedeln als Bauherr und Mentor
1734–1773 regiert in Einsiedeln Abt Nikolaus Imfeld aus Sarnen. Er ist der dritte grosse barocke Bauprälat Einsiedelns. Mit dem Fürsten von Fürstenberg steht er in regem Briefverkehr. Für die Pfarrkirche des Klosteramtes Eschenz kann er sich 1737 der Dienste des «Ihro Durchlaucht des Fürsten von Mösskirch Hofballier» versichern. Franz Singer ist zu dieser Zeit bereits in fremden Diensten. Für das Hochstift Konstanz ist er am gegenüberliegenden Ufer des Untersees für das Stift Öhningen tätig. Für Einsiedeln baut er 1737–1738 in Eschenz[7] eine einfache Landkirche. Abt Nikolaus beruft ihn noch 1737 für den Neubau des «Kernenhauses», wie das neue Einsiedler Kornhaus genannt wird, in das Klosterort.[8] Nicht die Landkirche in Eschenz, sondern der Aufenthalt in Einsiedeln für den Bau des Kernenhauses begründet die Anerkennung von Franz Singer in der Innerschweiz. Hier kann er die Bausachverständigen der Abtei und ihrer Werkstätten für sich gewinnen.

Der Bruder des Abtes, Landeshauptmann Justus Ignaz Imfeld,[9] erteilt ihm 1738 mit Empfehlungen aus Einsiedeln den Auftrag für den neuen Kirchenbau in Sarnen. Im Hauptort des Landes Obwalden soll ein ebenso repräsentativer Bau wie  im nahen Sachseln aufgeführt werden. Die Akkordvereinbarungen von 7000 Gulden zeigen, dass diese Kirche auch in ihrer Grösse das wichtigste Bauwerk von Franz Singer wird.[10] Er baut das Erstlingswerk der «Singer-Purtschert-Schule»[11] als barocke Freipfeilerhalle 1739–1742 und ist auch Planer der übereck gestellten Doppelturmfassade.[12]


  SingerSarnenInnen
  Die Freipfeilerhalle
der Pfarrkirche Sarnen (1739–1742).
Foto: Mussklprozz in Wikipedia

Für die Kirche in Sachseln, einer 1672–1684 gebauten Emporenhalle, kann Franz Singer 1741–1742 das oktogonale Glockengeschoss auf romanischem Unterbau errichten. Er kehrt anschliessend, nach sechs Jahren Dauerbeschäftigung in der Innerschweiz, wieder nach Messkirch zurück.
Aber schon 1747 kann er für Einsiedeln das über dem Untersee gelegene Schloss Freudenfels erweitern. Er gibt ihm die heutige barocke Gestalt. Ein letztes Mal arbeitet er 1753–1754 im thurgauischen Homburg. Hier kann er für den Fürstabt von Muri, sicher auf Empfehlungen aus Einsiedeln, die neue Pfarrkirche bauen. Sie ist ein schönes Beispiel für die festliche Einfachheit seiner Bauten, die man in seinen wenigen Landkirchen nördlich des Rheins vergeblich sucht.

Sachseln 1741/42
Foto: Alpöhi 2012

  Freudenfels 1747
Foto: Lokalia in Wikipedia 2017

  Homburg 175/54
Foto: Pingelig in Wikipedia 2014

SingerSachseln   SingerFreudenfels   SingerHomburg



Pius Bieri 2020

 

Literatur:

Mühle; Josef: Die Baumeisterfamilie Purtschert und der Kirchenbau im Kanton Luzern. Dissertation Zürich 1921.
Horat, Heinz: Die Baumeister Singer im schweizerischen Baubetrieb des 18. Jahrhunderts. Luzern/Stuttgart 1980.
Gubler, Hans Martin: Johann Caspar Bagnato. Sigmaringen 1985
Felder, Peter: Die Kunstlandschaft der Innerschweiz. Luzern 1995.

 

Web:
Die Kunstdenkmäler der Schweiz :
Glarus Nord / Luzern, Willisau / Luzern, Hochdorf / Luzern, Entlebuch / Luzern, Landgemeinden / Schwyz, Flecken Schwyz / Solothurn, Sakralbauten / Thurgau, Steckborn / Unterwalden / Uri, Oberes Reusstal / Zug, Vogteien der Stadt Zug

[3] 1740 Torgebäude und Waschhaus, 1741 Marstall, 1745 Gästehaus («Die Kunst- und Alterstumdenkmale in Württemberg, Donaukreis, Oberamt Ravensburg, 1936»). Der Verfasser nennt Franz Singer als Baumeister für den «hübschen Mansardbau» des Tores, für die gleichzeitigen und von gleicher Hand erstellten Anschlussgebäude fehlt aber die Nennung, obwohl Franz Singer nachweislich 1740–1745 in Weissenau tätig ist.

[4] Joseph Anton Hafner (1709–1756) aus Türkheim.

[5] Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz. Freiburg i.Br., 1887.

[6] Er heiratet am 8. Februar 1757 Maria Elisabeth Ackermann in Messkirch.

[7] Eschenz, Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Baudaten: 24. Februar 1737 Planung mit Kostenvoranschlag; 18. August 1737 Akkord 950 Gulden; Baubeginn 19. August 1737; Einweihung 23. November 1738. Die Kirche wird im 19. Jahrhundert stark verändert.

[8] Das Kernenhaus enthalt im Erdgeschoss ein Schützenhaus und in den Obergeschossen Getreidelager. Es wird heute für kulturelle Anlässe genutzt. Baudaten: 25. September 1737. Akkord 600 Gulden (nebst Quartier im Kloster), Bau 1737–1738.

[9] Justus Ignaz Imfeld (1691–1765) bekleidet wichtigste Landesämter in Obwalden und ist auch Offizier in fremden Diensten. Siehe dazu das HLS. Er ist daneben Liebhaberarchitekt und eifriger Bauherr in Obwalden.

[10] Zusatzakkorde erhöhen die Summe auf 9384 Gulden. Die Baumeisterakkorde können je nach Umfang der vereinbarten Leistungen stark varieren und sind keine Aussage zu den Baukosten. Für die Landkirche in Eschenz lautete der Akkord 950 Gulden.

[11] «Die Bauschule der Singer und Purtschert» (Peter Felder in: Die Kunstlandschaft Innerschweiz) umfasst die spätbarocken und frühklassizistischen rund 50 Kirchenbauten der Baumeister Singer und Purtschert. Die beiden Baumeisterfamilien schaffen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Sakralbauten von ausserordentlicher Dominanz und mit grossen Raumqualitäten. Hauptwerke sind Hochdorf 1757–1761 (Singer), Schwyz 1769–1775 (Singer), Ruswil 1781–1792 (Purtschert), Willisau 1804–1810 (Purtschert und Singer). Zu den Baumeister Purtschert siehe die Anmerkung 16.

[12] Die Doppelturmfassade wird von Franz Singer nur bis zur Höhe der Fassade aufgeführt. Die Vollendung des Nordturms folgt 1783, der Südturm erst 1881.



Chronologie der Werke von Franz Singer


Grundlage:    Horat 1980, ergänzt Gubler 1985.

Spalte Baumeister:  Die Zuschreibungen an Franz Singer sind bei Bauten in der Schweiz durch Archivdokumente (Chroniken, Akkordverträge) gesichert. Für die Bauten in Deutschland sind die Zuschreibungen im Text erläutert.

Spalte Ort, Bauwerk: Heutige Ortsbezeichnungen mit Kantonskürzel oder Land (Herrschaft 18. Jahrhundert)
Die im Wesentlichen noch originalen Bauwerke sind gelb hinterlegt

Jahr Ort, Bauwerk Beschrieb Baumeister Bauherr
1737–
1739
Öhningen BW (Hochstift Konstanz). Augustiner-Chorherrenstift. Umbauten in Stift und Amtshaus Franz Singer ist Baumeister, arbeitet aber nach Plänen von Johann Caspar Bagnato.
Quelle: Gubler.
Johann Caspar Bagnato u.
Franz Singer
Hofkammer des Hochstifts Konstanz.
1737–
1738
Eschenz TG (Einsiedler Amt Eschenz) Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Neubau. Einfache Landkirche mit eingezogenem Chor, Flachdecke und Dachreiter. Grosse Veränderungen mit Frontturm im 19. Jh. Franz Singer
Akkord
948 Gulden.
Abt Nikolaus Imfeld von Einsiedeln
1737–
1738
Einsiedeln SZ, Kernenhaus.
Neubau.
Das Kernen- oder Kornhaus des Klosters enthält im Erdgeschoss ein Schützenhaus.
Franz Singer
Akkord 600 Gulden.
Abt Nikolaus Imfeld von Einsiedeln
1738–
1742
Sarnen OW.
Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Neubau.
Freipfeilerhalle mit Doppelturm-Front. Initialbauwerk der späteren Singer-Purtschert-Schule. Mitarbeit von Jakob Singer. Franz Singer
Akkord
7000 Gulden.
Landeshauptmann Justus Ignaz Imfeld (Bauherr der Ehrenkommission) 
1738 Sachseln OW. Pfarrkirche St. Theodul. Turmaufbau und Kirchenrenovation. Turmoktogon auf romanischem Unterbau. In der 1672–1684 gebauten Emporenhalle sind nur Unterhaltsarbeiten erforderlich. Franz Singer
Akkord
718 Gulden
Justus Ignaz Imfeld (Landeshauptmann) 
1740–
1745
Weissenau bei Ravensburg BW. Prämonstratenser-Reichsabtei. Torgebäude, Marstall, Gästehäuser und Gärtnerhaus. Neubauten. Das Torgebäude («Äusseres Tor») wird nördlich von den Gästehäusern und südlich vom Marstall flankiert. Quellen:  Inventar 1931 und H. Horat. Franz Singer
Abt Anton I. Unold von Weissenau
1742–
1745
Weissenau bei Ravensburg BW. Prämonstratenser-Kloster. Sommersitz Rahlen. Neubau Heute nur noch in der Vogelschauansicht von 1763 zu sehen.
Zuschreibung H. M. Gubler.
Franz Singer Abt Anton I. Unold von Weissenau
1741 Kerns OW. Pfarrkirche St. Gallus und St. Maria Magdalena. Planungen. Neubauplanung mit Kostenvoranschlag. Ausführung ab 1764 durch Jakob Singer. Franz Singer Landammann Anton Franz Bucher
1745 Donaueschingen BW (Fürstentum Fürstenberg). Beamtenwohnhaus der Residenz. Planung Neubau. Singer unterliegt mit seinem Projekt demjenigen des späteren Hofbaumeisters Franz Joseph Salzmann. Quellen: Archivpläne Donaueschingen. Franz Singer
Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg
1746–
1747
Salmendingen BW (Fürstentum Fürstenberg).
Pfarrkirche St. Michael. Neubau.
Einfache Landkirche ohne architektonische Ansprüche, mit Frontturm, innen Flachdecke.
Quelle: H. Horat, Dehio.
Franz Singer Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg
1746–
1750
Schloss Langenstein, Kreis Konstanz BW (Herrschaft Langenstein). Umbauten und Erweiterungen der Schlossanlage. Palier der Erweiterungen und Umbauten ist Hans Martin Singer von Steisslingen. Brandzerstörungen im 19./20. Jahrhundert. Nur Kapelle erhalten. Quelle: H. Horat. Franz Singer Graf Karl Dionys Guido von Welsberg
1747 Bremelau BW (Obermarchtal), Pfarrkirche St. Otmar, Planung Teilneubau. Ausführung der schlichten Landkirche (Flachdecke) durch Klosterbaumeister Moosbrugger.
Quelle: H. M. Gubler S. 200.
Franz Singer Abt Edmund II. Sartor von Obermarchtal
1747–
1749
Schloss Freudenfels ob Eschenz TG (Herrschaft Einsiedeln). Neuer Hauptbau und Ökonomiebauten. Die neue Erweiterung Süd (Winterhaus) dominiert die Schlossanlage von Franz Singer.
Franz Singer Abt Nikolaus Imfeld von Einsiedeln
1749 Messkirch BW (Fürstentum Fürstenberg). Pfarrhaus, heute Kolpingstrasse 8.
Neubau.
Das Pfarrhaus südlich der Kirche ist gemäss Fürstenberg-Archiv ein Bauwerk von Franz Singer.
Quelle:
H. M. Gubler S 200.
Franz Singer Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg
1751 Messkirch BW (Fürstentum Fürstenberg). Schloss.
Altane zur Kirche. Neubau.
Die erhöhte Verbindung vom Schloss zur Kirche ist heute nicht mehr vorhanden.
Quelle: H. M. Gubler S. 200.
Franz Singer Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg
1753–
1754
Homburg TG (Herrschaft Muri). Pfarrkirche St. Peter und Paul. Neubau. Gutes Beispiel der einfachen Landkirchen von Franz Singer. Rokokoausstattung 1784/85 . Baukosten 8000 Gulden.
Quelle: KdS Thurgau.
Franz Singer
(mit Sohn Johann
Baptist *1737)
Fürstabt Fridolin Kopp von Muri
1754–
1755
Nendingen BW (Herrschaft Enzberg-Mühlheim). Pfarrkirche St. Petrus und Jakobus Maior. Neubau. Kleine, einfache Landkirche ohne architektonische Ansprüche, innen Flachdecke. Mehrfache spätere Umbauten.
Quelle: H. M. Gubler S. 200.
Franz Singer Freiherren von Enzberg
1757–
1758
Storzingen BW (Fürstentum Fürstenberg). Pfarrkirche St. Zeno, Neubau. Kleine, einfache Landkirche mit Dachreiter. Innen Flachdecke.
Quelle: H. Horat, Dehio.
Franz Singer Pfarrer Johann Christoph Zembroth

 

Das Hauptwerk von Franz Singer ist die Pfarrkirche von Sarnen.
Foto: Bieri 2021.

Zwei Baumeistersippen aus dem Tirol gelangen im 18. Jahrhundert zu einigem Ansehen. Im Inntal und im Südtirol sind es die Baumeister Singer aus Götzens, deren Hauptvertreter der Rokokobaumeister Franz Singer ist. Fast gleichzeitig gelangt der gleichnamige Baumeister Franz Singer aus einer Familie von Madau im Lechtal in der Innerschweiz zu Anerkennung. Mentor des in Messkirch wohnhaften Baumeisters ist der Abt von Einsiedeln, Nikolaus Imfeld. In Sarnen kann Singer für dessen baukundigen Bruder die grosse Dorfkirche bauen, die zu seinem Hauptwerk und zum Initialbauwerk des späteren Singer-Purtschert-Schemas wird, das noch im Klassizismus die Landkirchen der Innerschweiz prägt. In Messkirch bleibt er eine unbeachtete Randperson. 
SingerSarnen
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