Johannes Schütz (1704–1752)

Stuckateur und Stuckplastiker im Umkreis der Wessobrunner

Matsch im Südtirol
Johannes wird am 4. Dezember 1704 auf dem «Mantelshof bei Metsch (Tirol)» als Sohn von Joseph Schütz und Katharina Erhard in der Pfarrkirche St. Florin getauft.[1] Sein Vater ist Maurer. Bei ihm dürfte er auch in die Lehre gegangen sein. Seine frühen Fähigkeiten als Stuckplastiker und seine stilistische Nähe zu Johann Baptist Zimmermann lassen auf eine anschliessende Ausbildung bei einem Wessobrunner Stuckateur schliessen, vielleicht sogar als Geselle bei einem der Brüder Zimmermann.[2] Obwohl nie in Wessobrunn ansässig, wird er, auch wegen Verwandtschaften mit Wessobrunner Familien, zu den Wessobrunner Stuckateuren gezählt.[3]
Erstmals aktenkundig ist er 1729 im Schloss Wolfegg, wo er Deckenstuckaturen in einem Saal erstellt, in dem der fürstkemptische Hofmaler Franz Georg Hermann[4] das Deckengemälde malt. Hermann ist vorher in der Kartause Buxheim mit Dominikus Zimmermann tätig. Kennt er den jungen Stuckateur Schütz vielleicht von dort und empfiehlt ihn dann der Bauherrschaft? Jedenfalls wird Franz Georg Hermann in den nächsten Jahren zur wichtigen Bezugsperson für Johannes Schütz. Spätestens seit 1733 wohnt Schütz in Kempten. In diesem Jahr heiratet er Maria Franziska Agathe Edelmayer aus Kempten.

Kempten
Franz Georg Hermann, der vom Fürstabt den Auftrag zum Umbau des südlichen zweiten Residenz-Obergeschosses in Repräsentationsräume erhalten hat, zieht 1732 Johannes Schütz als leitenden Stuckateur bei. Hier ist Schütz bis 1735 mehrheitlich tätig. Er wird heute als «Hauptmeister der Kemptener Räume» bezeichnet. Er arbeitet mit den Wessobrunner Stuckateuren Abraham, Johann und Franz Bader, auch mit Anton Rauch zusammen. Nach 1735 ist auch Johann Georg Üblher[5] als Stuckplastiker in den Prunkräumen tätig. Als 1741 der Empfangs- und Festsaal begonnen wird, zieht Hermann den als Stuckateur überlegenen Üblher bei, vielleicht auch weil Schütz inzwischen Kempten verlassen hat.
  Kempten
Die Türbekrönung im zweiten Raum (Schlafzimmer) der fürstäbtlichen Prunkräume in der Residenz Kempten ist eine Arbeit von Johannes Schütz um 1733. Foto: «Ricardalovesmonuments» 2019 in Wikipedia.  

Kisslegg – Wolfegg – Wurzach
Unterbrechungen im Kemptener Auftrag erlauben es Schütz, um 1733 die Beziehungen zu den Waldburger Grafen wieder aufzunehmen. Für den Grafen Johann Ernst II. von Waldburg–Trauchburg–Kisslegg kann er im Neuen Schloss in Kisslegg Stuckaturen im ersten Obergeschoss erstellen. 1735 erhält er vom Grafen Joseph Franz von Waldburg-Wolfegg seinen grössten Auftrag. Er kann die von Johann Georg Fischer neu gebaute Stiftskirche im Schloss Wolfegg stuckieren. Maler ist der bisher in Ottobeuren tätige Franz Anton Erler.[6] Das Stuckkleid des Johannes Schütz versteht sich bereits als Teil eines Gesamtkonzeptes von Malerei und Régence-Stuck am Übergang zum Rokoko. Die Bildwerke sind jetzt nicht mehr gerahmt, sondern werden in die Stuckaturen einbezogen. Lambrequin-Kartuschen, Palmettenfächer, Laubwerk, Wolkengebilde mit Putti und auch Figuralplastik greifen in die Deckenfresken ein.[7]

Wolfegg
In Wolfegg ist über dem Chorbogen eine weit ins Fresko eingreifende Prachtskartusche mit drei Wappenschilden zu sehen, die von der Halbfigur der hl. Katharina zusammengehalten werden. Unter dem Mittelschild und der zugehörenden Büste (Gründer?) mit Palmettenfächer hängen Bänder und Blumengirlanden. Drei weibliche Personifikationen der Liebe (links), des Glaubens (Bekrönung) und der Hoffnung (rechts) umgeben die Mittelkartusche. Mit diesem Werk, das nur noch wenig vom Rokoko entfernt ist, zeigt Schütz 1735 eine grosse Meisterschaft und profunde Kenntnis der neuesten Entwicklungen. Foto: Bieri 2019.

Anschliessend an die Stiftskirche Wolfegg kann Schütz 1736–1737 die Pfarrkirche Kisslegg stuckieren. Bauherr ist wie in Wolfegg Graf Joseph Franz, und wie dort ist seine Mutter Maria Anna führend. Hauptinitiant ist in Kisslegg aber der örtliche Pfarrer. Die schon in Wolfegg bewährte Zusammenarbeit von Baumeister, Stuckateur und Freskant wird in Kisslegg fortgesetzt. Hier führt der Umbau einer gotischen Kirche zu einem grossartigen Innenraum am Übergang zum Rokoko.
Die Aufträge der Grafen von Waldburg bewegen Schütz schon 1735 zur Übersiedlung mit der Familie nach Wurzach. Gleichzeitig mit den Stuckaturen der Sakralbauten erhält er nach 1735 viele Stuckaturarbeiten in Profanbauten. Die Schlösser Wurzach und Zeil fallen in diese Zeit. Er arbeitet um 1738 auch in Innsbruck. Diese Arbeiten kann er nur mit selbständig arbeitenden Palieren bewältigen. In der Stiftskirche Wolfegg, wahrscheinlich auch in der Kirche Kisslegg lässt er grössere Teile der Stuckaturen durch seinen Palier und Schwager Joseph Wagner ausführen,[8] während er selbst in Beuron und Innsbruck tätig ist.

Beuron
Schon während des Grossauftrages für die Stiftskirche Wolfegg erhält Schütz den Auftrag zur Stuckierung der neuen Abteikirche der Augustiner-Chorherren in Beuron.[9] Hier arbeitet er mit dem erfahrenen Wessobrunner Stuckateur Pontian Gigl zusammen.[10] Obwohl der Kirche im 19. Jahrhundert übel zugesetzt wird, sind die Régence-Stuckaturen der beiden Künstler im Langhaus noch erhalten. Im Chor sind sie seit 1953 wieder rekonstruiert.
  Beuron
Die Stuckaturen in Beuron (1736) sind noch streng der Régence verpflichtet. Hier eine Fächerkartusche an der Orgelempore.
Foto: Andreas Praefcke 2007
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Rastatt
Nach 1740 versiegen die Aufträge der Grafen von Waldburg. Die anschliessenden Arbeiten in der Reichsstadt Leutkirch und in der Pfarrkirche Urlau gehen schon 1744 zu Ende. Zum Arbeitsrückgang mag auch der neue Krieg der mit den Franzosen verbündeten Bayern gegen Österreich beitragen, der schnell in die Region übergreift. Noch 1746 bemüht sich Johannes Schütz vergeblich um den Auftrag der Stadt Biberach für die Barockisierung der Stadtpfarrkirche, die dann dem Maler Johann Zick vergeben wird.[11]
Er ist aber 1747 schon in der Residenz Rastatt an der Arbeit, wohin er offensichtlich die Werkstatt verlegt hat. Er nimmt hier Wohnsitz und wird als Hofstuckateur des Markgrafen anerkannt. Im Erdgeschoss der Residenz stuckiert er die Sala terrena und die Decken der angrenzenden Räume. Im Hauptgeschoss ergänzt er die Stuckaturen von Artari und Genoni im Vorraum sowie im Festsaal mit Rokoko-Stuckplastik. Er stuckiert auch eine heute verbaute Kapelle im «Sibyllenflügel» bei der «Scala Santa». Alle in der Residenz angebrachten Rokokoarbeiten dürfen der Werkstatt Schütz zugeschrieben werden.  

Um 1751 stuckiert er die Pfarrkirche von Appenweier in der Ortenau, deren Langhaus 1750 begonnen wird. Auch die prachtvolle Rokokokanzel ist sein Werk. Die Neustuckierung der Pfarrkirche von Griesheim ist mit grosser Sicherheit eine weitere, um 1750 entstandene Arbeit von Johannes Schütz.

Noch 1751 vertraut ihm der Markgraf die Umgestaltung der Stiftskirche in Baden-Baden an. Seit der französischen Brandschatzung von 1689 ist die dreischiffige Hallenkirche, die auch Grablege der Markgrafen ist, nur notdürftig wiederhergestellt. Die Umwandlung von Johannes Schütz wird leider 1866 mit einer düsteren Regotisierung rückgängig gemacht.[12] Dabei wird sein Rokokostuck bis auf ein Allianzwappen am Chorbogen völlig zerstört.

Das Epitaph des Türkenlouis
Eine wieder entdeckte Vorskizze von Johannes Schütz, die er wahrscheinlich während der Arbeit in der Residenz um 1751 zur Besprechung mit dem Markgrafen direkt an eine Wand zeichnet, bezieht sich bereits auf das Epitaph des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Der Sohn des als Türkenlouis bekannten Feldherrn, Markgraf Ludwig Georg Simpert, erteilt aufgrund des endgültigen Entwurfs den Ausführungsauftrag. Schütz beginnt mit dem Bau 1752. Er kann noch den architektonischen Rahmen und die Stuckplastik der Trophäensammlung ausführen, bevor er Anfang Juni in der Kirche vom Gerüst stürzt und an den Sturzfolgen am 8. Juni 1752, erst 48-jährig stirbt. Er hinterlässt eine schwangere Frau und vier Kinder. Seine Witwe bemüht sich nachher vergeblich um die Weiterführung der Werkstatt. Die Fertigstellung erfolgt durch den Bildhauer Thomas Heilmann, der sich allerdings streng an den Entwurf von Johannes Schütz halten muss.

Pius Bieri 2020

  Rastatt1
Rokokostuck (1747) über dem Eingang zum Ahnensaal in der Beletage der Residenz Rastatt.
Foto: Bieri 2007.

RastattGartensaal
Rokokostuck (1747) im Gartensaal der Residenz Rastatt.
Foto: «geo pixel» in Wikipedia.

Appenweier
Der Innenraum von St. Michael in Appenweier (1751).
Foto: 2013 Sir Lucan.

Baden
Das Türkenlouis-Epitaph in der Stiftskirche Baden-Baden 1752/53. Foto: Gerd Eichmann 2017.

 

Literatur:

Schnell, Hugo und Schedler, Uta: Lexikon der Wessobrunner, München 1988 (der darin enthaltene Beitrag über Johannes Schütz von Alexandra Fesseler ist Grundlage des vorliegenden Aufsatzes)
Rüth, Sophie: Individuum und Dynastie: Das Epitaph für Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 166. Band. Stuttgart 2018.

 

Anmerkungen:
[1] So im «Lexikon der Wessobrunner» (1988). Mit Metsch ist das Bergdorf Matsch oder Mazia über dem Dorf Mals (Malles) im oberen Vintschgau im Südtirol gemeint. Die Pfarrkirche des Dorfes ist St. Florin. Zwei Wegstunden östlich liegt das Kloster Marienberg mit Burgeis, dem Heimatort des sechs Jahre jüngeren Malers Johann Evangelist Holzer.

[2] Alexandra Fesseler vermutet im «Lexikon der Wessobrunner» (1988) eine Tätigkeit bei Johann Baptist Zimmermann, der seit 1724 am Hof in München arbeitet. Andere Kunsthistoriker vermuten ein Tätigkeit bei Dominikus Zimmermann

[3] Verwandtschaftliche Beziehungen zu den Wessobrunner Stuckateuren Schütz (Schüz, Schiz) sind nicht geklärt. Mit Nikolaus Schütz (1693–1785), dem Palier des Dominikus Zimmermann, wird Johannes zwar vielfach verwechselt, dürfte aber nicht verwandt sein.

[4] Franz Georg Hermann (1692–1768) aus Kempten, Hofmaler in Kempten.  Mehr zu Franz Georg Hermann siehe in der Biografie mit Werkverzeichnis in dieser Webseite.

[5] Johann Georg Üblher (1703–1763), auch Üblhör, aus Wessobrunn. Nach 1741 Hofstuckateur in Kempten. Mehr zu Johann Georg Üblher siehe in der Biografie mit Werkverzeichnis in dieser Webseite.

[6] Franz Anton Erler (um 1700–1745) aus Eglofs, wohnhaft seit 1718 in Ottobeuren, wo er 1727–1735 als einer der meistbeschäftigten Maler und Freskanten am Klosterneubau tätig ist.

[7] Mehr zu den Stuckaturen in Wolfegg siehe im Baubeschrieb «Stiftskirche Wolfegg» in dieser Webseite.

[8] Joseph Wagner (1707–1764) aus Wessobrunn. Er heiratet 1733 Maria Schütz, die Schwester von Johannes Schütz, und ist bis zum Tod von Johannes Schütz ständiger Mitarbeiter seines Schwagers.

[9] Siehe zur Arbeit in der Kirche Beuron den Baubeschrieb «Ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift Beuron» in dieser Webseite.

[10] Pontian Gigl (1681–1742) aus Schönwang-Forst bei Wessobrunn, arbeitet auch unter Dominikus Zimmermann in Steinhausen. Er arbeitet nach der Kirchenfertigstellung noch im Kloster und stirbt mit 61 Jahren in Beuron.

[11] Johann Zick übernimmt auch die Stuckaturarbeiten, die er an «Joseph Mehringer, Balier und Quadrator» im Unterakkord vergibt.

[12] Die barockfeindliche Regotisierung der ehemaligen Stiftskirche von 1866–1867 ist im Langhaus eine freie neugotische Schöpfung. Die barocken Gewölbe mit dem Rokokostuck von Johannes Schütz werden damals abgebrochen und durch neugotische Rippengewölbe ersetzt. Die Fenster werden auf Gotik getrimmt und mit den üblichen dunklen Farbverglasungen versehen. Eine neue Farbverglasung von 1952/54 kann an der düsteren Neugotik wenig ändern. Die Kirche, bei der das Patrozinium inzwischen zum zweiten Mal geändert ist (von der Liebfrauenkirche zu St. Peter und Paul und heute nun Mariä Himmelfahrt) soll ab 2020 saniert werden.

Werke von Johannes Schütz

Jahr Ort Werk Baumeister (A), Maler (M) Bauherr

1729

Wolfegg
Schloss
Stuckaturen im «Blumenzimmer» M: Franz Georg Hermann Ferdinand Ludwig
Graf von Waldburg
zu Wolfegg

1732–
1735

Kempten
Fürstäbtliche Residenz
Prunkzimmer Südflügel
Stuckaturen und Stuckplastik in vier Räumen der Enfilade im 2. Obergeschoss A: Franz Georg Hermann
M: Franz Georg Hermann
Fürststift Kempten
Fürstabt Anselm Reichlin von Meldegg

1733

Kisslegg
Neues Schloss
Stuckaturen im 1. OG (Samsonsaal, Barockzimmer und Fensterbekrönungen) A: Johann Georg Fischer
Johann Ernst II.
Graf von Waldburg–
Trauchburg–
Kisslegg

1735–
1736

Wolfegg
Kollegiat-Stiftskirche
St. Katharina
Stuckaturen und Stuckplastik, Palier ist Joseph Wagner, Wessobrunn A: Johann Georg Fischer
M: Franz Anton Erler
Joseph Franz Graf
von Waldburg zu Wolfegg

1736–
1737

Kisslegg
Pfarrkirche
St. Gallus
und Ulrich
Stuckaturen A: Johann Georg Fischer
M: Franz Anton Erler und Benedikt Gambs
Witwe Maria Anna
von Schellenberg
zu Wolfegg
und Pfarrer
Franz Joseph Lohr

1737

Wolfegg
Schloss
Stuckaturen im Roten Salon (?) und im Speisezimmer M: (1729) Franz Georg Hermann im Speisezimmer Joseph Franz Graf
von Waldburg
zu Wolfegg

1738
(um)

Innsbruck
Palais
Tannenberg
Stuckaturen. Ausführung nach Fesseler 1736, nach Dehio Tirol um 1740 M: Christoph Anton Mayr Graf
Joseph Anton Ignaz
von Tannenberg

1736–
1738

Beuron
Augustiner-Chorherrenstift,
Stiftskirche
Raumstuck und Stuckplastik des Stiftskirchen-Neubaus. Mitarbeiter ist Pontian Gigl. A: Matthäus Scharpf
M: Joseph Ignaz Wegscheider
Abt OA Rudolf II.
von Strachwitz

1738

Wolfegg
Kollegiat-Stiftskirche
Epitaphien im Chor A: Johann Georg Fischer Joseph Franz
Graf von Waldburg
zu Wolfegg

1738

Wurzach
Schloss
Stuckaturen im Neubauteil östlich des Treppenhauses, nicht lokalisierbar (zerstört) A: Unbekannt
M: (Treppenhaus) Pietro Scotti um 1728
Franz Ernst
Graf von Waldburg
zu Zeil und Wurzach

1740
(um)

Zeil bei Leutkirch
Schloss
Stuckaturen im «Salettl» M: Joseph Esperlin Johann Jakob
Graf von Waldburg
zu Zeil
und Trauchburg

1741–
1742

Leutkirch
Rathaus
Stuckaturen. Stuckdecke mit Stuckplastik im Ratssaal A: Werkmeister Heinrich Steiner aus Memmingen Rat der Reichsstadt
Leutkirch

1742

Leutkirch
Schlösschen Hummelsberg
Stuckaturen in den drei Geschossen des Furttenbachschen Sitzes A: (Umbau des Wohnhauses von 1636) Familie Furttenbach

1743

Urlau (Herlazhofen-Leutkirch)
Pfarrkirche
St. Martin
Stuckaturen im Chor und Stuckmarmor-Hochaltar A: (Barockisierung mit Umbau 1831) Deutscher Orden
Komturei Altshausen

1747–
1752

Residenz Rastatt
Sala Terrena,
Treppenhaus,
Schmerzhafte-Muttergottes-Kapelle
Stuckaturen in der Sala Terrena und in weiteren EG-Räumen, Stuckplastiken im Treppenhaus, Stuck und Stuckplastiken in der Kapelle (heute verbaut) A: Peter Ernst Rohrer
Markgraf
Ludwig Georg Simpert
von Baden-Baden

1750
(um)

Griesheim (Ortenau)
Pfarrkirche St. Nikolaus
Stucktaturen in Chor und Langhaus (Zuschreibung) A: Unbekannt
M: Unbekannt
Markgraf
Ludwig Georg Simpert
von Baden-Baden

1751–
1752

Appenweier (Ortenau)
Pfarrkirche
St. Michael
Raumstuck (1750/51), Kanzel (1752) A: Franz Ignaz Krohmer
M: Benedikt Gambs
Vogt Simon Bruder
(Gericht Appenweier)
und Markgrafschaft

1751

Baden-Baden
Stiftskirche
Unserer Lieben Frau, heute Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Barockisierung der nach der Brandschatzung von 1689 nur teilweise wieder hergestellten Kirche (Regotisierung 1861, Stuck am Chorbogen bleibt) A: Peter Ernst Rohrer Markgraf
Ludwig Georg Simpert
von Baden-Baden

1752–
1753

Baden-Baden
Stadtpfarrkirche
Epitaph
Türkenlouis
Stuckmarmor-Epitaph, die Fertigstellung nach dem 8. Juni 1752 übernimmt Thomas Heilmann (ohne Änderungen) A: Johannes Schütz Markgraf
Ludwig Georg Simpert von Baden-Baden

 

  Johannes Schütz (1704–1752)  
  Biografische Daten        
  Geburtsdatum Geburtsort     Land  
  4. Dezember 1704 Matsch (Mazia)   Alto Adige (Südtirol) I  
    Land 18.Jh.     Bistum 18.Jh.  
    Erzherzogtum Österreich   Chur  
  Sterbedatum Sterbeort     Land  
  8. Juni 1752 Baden-Baden   Baden-Württemberg D  
    Land 18. Jh.     Bistum 18. Jh.  
    Markgrafschaft Baden-Baden   Speyer  
  Kurzbiografie        
  Johannes Schütz zählt trotz seiner Herkunft aus dem Vintschgau zu den Wessobrunner-Stuckateuren. Der immer selbständig arbeitende Schütz ist mit seinen Arbeiten ab 1733 Garant für die Einhaltung des hohen Niveaus des Wessobrunner Stucks, für dessen Entwicklung von der Régence zum Rokoko aber die führenden und stilbildenden Wessobrunner Zeitgenossen, wie die Zimmermann, Feichtmayr oder Üblher den Takt vorgeben. Schon in seinem ersten Hauptwerk, der Pfarrkirche Wolfegg, zeigt er sich auch als begnadeter Stuckplastiker. 1747 findet er in Rastatt als Hofstuckateur einen neuen Wirkungskreis. In der Stiftskirche Baden-Baden ist seine letzte Arbeit zwar verschwunden, nur das Türkenlouis-Epitaph erinnert an noch an ihn.     SchuetzWolfegg  
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Die Pfarrkirche Wolfegg ist das Hauptwerk von Johannes Schütz. Er erstellt die Stuckaturen des Kirchenraums 1735. Bild: Bieri 2009.