Maler und Freskant in Böhmen und Rastatt
Seine Herkunft und sein Geburtsjahr sind nicht erforscht. Selbst der Name könnte verdeutscht sein und italienisch Magni oder Maini heissen. Er soll Schüler des Lazaro Maria Sanguinetti sein, der 1692 in Prag arbeitet und 1693 auch in Schlackenwerth erwähnt wird.[1] In Prag wird 1692 ein «wälscher» Paul Mano erwähnt, der vermutlich mit Manni identisch ist.[2] 1693 vollendet Paolo Manni das Kuppelfresko in der Florianikapelle der böhmischen Residenz Schlackenwert.[3] Bis 1696 ist er fürstlicher Kunstmaler des Markgrafen von Baden-Baden in Schlackenwerth und erstellt im «Weissen Hof», der neuen Schlossanlage, die Fresken.[4] Hier wird hier noch bis 1700 erwähnt. 1701 beginnt er in der neuen Residenz des Markgrafen Ludwig Wilhelms, des «Türkenlouis», mit den Deckenfresken in den Appartements des Markgrafen im südlichen Teil des Corps de Logis und über den Durchbrüchen der Treppenhäuser. 1703 stirbt Paolo Manni in Rastatt.
Pius Bieri 2011
Literatur:
Gnirs, Anton: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in dem Bezirke Karlsbad, Prag 1933.
Grimm, Ulrike: Die Dekorationen im Rastatter Schloss 1700–1771. Dissertation. Karlsruhe 1978.
[2] Welsch wird damals für Italienisch verwendet. Der Name Mano ist kein Familienname, hingegen Manno oder Magni. Magni wird italienisch wie Manni ausgesprochen.
[3] Schlackenwert, heute Ostrov nad Ohří in Tschechien ist seit 1690, dem Jahr seiner Heirat mit Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg, Residenz des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Als Hofbaumeister stellt er 1696 Domenico Egidio Rossi ein.
[4] Ein Grossbrand im 18. Jahrhundert zerstört die Ausstattung des heute nur teilweise erhaltenen Gebäudes, das auch als «Weisses Schloss» bezeichnet wird.
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