Dominikus Hermengild Herberger (1694−1760)

Bildhauer des Rokoko in Oberschwaben und am Bodensee

Sein Leben
Als zehntes Kind des Bartholomäus Herberger und seiner Ehefrau Anna Maria Müfflin wird er am 4. August 1694 in Legau getauft. Sein Vater ist in diesem südlich von Memmingen gelegenen fürstkemptischen Dorf aufgewachsen und hier Schulmeister und Mesner. Seine Mutter stammt aus Kempten. 1718 heiratet der inzwischen ausgebildete Bildhauer Maria Viktoria Vogt aus Dietenheim.[1] 1719 nimmt das Ehepaar am Wohnort der Ehefrau Wohnsitz.[2] In Dietenheim werden ihm zwei Kinder geboren.[3] Sein Werkstatt arbeitet für nahe Pfarrkirchen in Dietenheim, Au, Schwendi, aber auch ins entferntere Ehingen und Nasgenstadt. Hier ist es der Vikar David Werrer, der Herberger über Jahre Aufträge erteilt.[4] 1741 verlegt er Wohnsitz und Werkstatt nach Ochsenhausen. Hauptauftraggeber ist jetzt Abt Benedikt Denzel von Ochsenhausen. Abt Meinrad Hamberger von Wiblingen wird ihn aufgrund der Empfehlungen aus Ochsenhausen als Gestalter seiner Bibliothek berufen. Er arbeitet in Ochsenhausen mit Lehrbuben und mindestens zwei Gesellen, wie aus Amtsprotokollen wegen derer nicht immer dorfkonformen Lebensweise ersichtlich ist. Trotz der guten Auftragslage zieht er 1748 nach Meersburg. Der Grund scheint das vom Konstanzer Fürstbischof Casimir Anton von Sickingen zugestandene Privileg als fürstbischöflicher Hofbildhauer und Hofbefreiten zu sein und kaum das Dorfgeschwätz wegen seiner Gesellen oder ein Streit mit dem Ochsenhausener Rat wegen Steuern. Sein Arbeitsgebiet ist jetzt das Fürstbistum Konstanz und die angrenzenden Orte am Bodensee. Die Suche nach Wohnung und Werkstatt gestaltet sich hier schwierig und der neue Fürstbischof Freiherr von Rodt hilft ihm nicht, sodass er um 1751 Wohnsitz in Immenstaad nimmt. Die Winzergemeinde am Bodensee ist nur eine Wegstunde von Meersburg entfernt, aber ausserhalb des Hochstiftes Konstanz gelegen.[5] 1755 stirbt hier seine erste Frau. Er heiratet ein zweites Mal. Von ihr, Maria Valentina Ephrosinia Troll, sind keine Lebensdaten bekannt. Dominikus Hermengild Herberger stirbt nach zweijähriger Bettlägerigkeit am 12. April 1755 im Alter von 66 Jahren in Immenstaad. Ein von ihm nach dem Tod seiner ersten Frau selbst geschaffener Epitaph befindet sich in der Pfarrkirche von Immenstaad.

Sein Schaffen
Sein ersten gesicherten Werke sind 1720 bis 1723 in Dietenheim, Au und Oberkirchberg zu finden, seine letzten 1755 in Immenstaad. Er arbeitet mit wenigen Ausnahmen für Pfarrkirchen und Klöster. Fast ausschliesslich sind seine Werke Holzplastiken. In den 25 Jahren Schaffenszeit als selbstständiger Bildhauer ist die Entwicklungsstufe vom Spätbarock zum Rokoko abzulesen. Mit den schwebenden Engeln auf der Kanzel der Pfarrkirche von Nasgenstadt zeigt er sich schon 1730 als Meister des beginnenden Rokoko. Die Reinstetter Tabernakelengel von 1746 zählen zu den besten Arbeiten der süddeutschen Rokokoplastik. Höhepunkt seines Schaffens bildet die plastische Ausstattung des Bibliothekssaals der Benediktinerabtei Wiblingen, den er 1744 und 1745 mit zehn lebensgrossen allegorischen Frauengestalten und ornamentalem Rokoko-Schnitzwerk versieht. Die polimentweiss gefassten Figuren von grosser Grazie werden mit ihren abwehenden Gewändern und ausladenden Gebärden von Herberger in die rot- und blaumarmorierten Säulen hineinkomponiert, der Saal wird zum Gesamtkunstwerk.

Sein künstlerisches Umfeld
Die Arbeiten in der Wiblinger Bibliothek sind erst seit 1967 durch einen Aktenfund in Ochsenhausen als Werk Herbergers gesichert. Die Unsicherheit der vorherigen Zuschreibungen ist durch die grosse Verwandtschaft der Werke Herbergers mit denjenigen seiner Zeitgenossen Anton Sturm und Aegid Verhelst zu erklären.[6] Dies kommt nicht von ungefähr. Denn mit den beiden Bildhauern verbindet ihn eine Künstlerfreundschaft, die auch dazu führt, dass er entweder für sie arbeitet oder dass sie von den Prälaten gleichzeitig beigezogen werden. Vorbild für Herberger ist vor allem Anton Sturm. Für Wiblingen scheint Verhelst mit seinen 1742 in der Residenz Kempten erstellten allegorischen Figuren als Vorbild gedient haben. Vermutungen gehen dahin, dass sich die drei Bildhauer seit ihren Wanderjahren zwischen 1712 und 1717 kennen. Bei allen sind die Gesellenjahre nicht dokumentiert. Bei Herberger ist selbst der Lehrmeister nicht bekannt. Spekulativ vermutet sein Biograph Adolf Schal Beziehungen zum Augsburger Bildhauer Ehrgott Bernhard Bendl und zum 1713−1716 in Böhmen tätigen Franz Anton Kuen aus Bregenz.[7] Mit dem Wechsel in die Bodenseeregion trifft Herberger auf den nur wenig jüngeren Stuckateur, Stuckplastiker und Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer. Mit ihm hat Herberger wenig verbindendes, obwohl Feuchtmayer ihn sogar als Gutachter beizieht.[8] Feuchtmayer ist der gesuchteste Plastiker der Bodenseeregion. Mit der Arbeit in der neuen Wallfahrtskirche Birnau zeigt er seine Überlegenheit im Zusammenwirken von Stuckatur und Freiplastik. Seine expressiv körperbetonten Figuren, meist in Stuck, brechen zudem derart mit jeglicher barocker Bildtradition, dass er für Heuberger keinen Vorbildcharakter mehr haben kann. Der Einfluss Feuchtmayers auf Herberger ist trotzdem in seinen Werken der Bodenseezeit spürbar, etwa bei den Halbfiguren am Altar der Schutzmantelkapelle in der Stadtpfarrkirche von Markdorf.[9] Aber zwischen den Werkstätten Feuchtmayer und Herberger liegen Welten. Während Feuchtmayer von reichen Fürstabteien seine Aufträge erhält, muss sich Herberger mit wenigen und kleinen Aufträgen im Umkreis der Fürstbischöfe, welche zu dieser Zeit über keinerlei finanzielle Ressourcen verfügen, zufrieden geben.[10] Sein Entscheid, wegen eines Hoftitels an den Bodensee zu ziehen, ist deshalb nicht zu verstehen.

Sein Nachwirken

Wenig ist über die Persönlichkeit, die Familie und die Werkstatt von Dominikus Hermengild Herberger bekannt. Lokal verwurzelt, arbeitet er selten über die Grenzen seiner jeweiligen Wohnumgebung. Sein Werdegang und seine Werke lassen einen Bildhauer vermuten, der auch nach seiner Gesellenzeit für künstlerische Anregungen des nahen Umfeldes offen ist. Er ist auch imstande, die empfangenen Formeindrücke zu variieren und sie umzuwerten und so Meisterwerke zu schaffen, die noch heute überraschen. Ausser seinem bildhauerischen Werk hat er nichts hinterlassen, keine Zeichnung und kein eigenhändiges Schriftstück, auch Schüler oder Werkstattnachfolger sind nicht bekannt. Ob der 12 Jahre jüngere Riedlinger Bildhauer Johann Joseph Christian als Schüler Herbergers bezeichnet werden darf, ist auf Grund der bisher bekannten Lebensdaten des Bildhauers von Zwiefalten und Ottobeuren eher fragwürdig.[11]

Pius Bieri 2012

Literatur:
Schahl, Adolf: Dominikus Hermengild Herberger (1694−1760). Weissenhorn 1980.

Anmerkungen:

[1] Maria Viktoria Vogt (1696−1755).

[2] Dietenheim ist im 18. Jahrhundert Herrschaftssitz der Fugger von Dietenheim-Brandenburg und liegt an der Iller, sechs Stunden nördlich von Memmingen.

[3] Weiteres ist über die Nachkommenschaft nicht bekannt.

[4] Dr. David Werrer (1695−1765), Vikar und ab 1741 Pfarrer von Nasgenstadt, Kunstmäzen, erwirbt auch Werke von Ägid Verhelst und Anton Sturm. Er beginnt 1720 mit dem Kirchenumbau.

[5] Immenstaad hat bis 1779 drei Herren. Fürstenberg-Heiligenberg, die Abtei Weingarten und der Deutsche Orden besitzen je einen Drittel.

[6] Anton Sturm (1690−1757) aus Faggen im Tirol. Lehre bei Johann Paulin Tschiderer in Donauwörth. Hauptwerke in Füssen, Ottobeuren und Wies.
Egid (Aegid) Verhelst (1695−1749) aus Antwerpen, Lehre beim Vater Gillis in Antwerpen. Hofbildhauer des Augsburger Fürstbischofs und des Fürstabtes von Kempten.

[7] Ehrgott Bernhard Bendl (1660−1738) aus Pfarrkirchen. Stein- und Holzbildhauer in Augsburg mit Beziehungen zu verwandten Bendl-Werkstätten in Wien und Prag.
Franz Anton Kuen (1679−1742) aus Bregenz. Stein- und Holzbildhauer in Böhmen und im Bodenseegebiet.

[8] Joseph Anton Feuchtmayer (1696−1770) aus Linz. Lebensschwerpunkt und Werkstatt in Mimmenhausen bei Salem. Er zieht Herberger 1755 als Gutachter bei einem Streit mit den Pfarrherren von Liptingen und Oberschwandorf bei, wehrt sich aber nachher gegen dessen Änderungsvorschläge.

[9] Die Halbfiguren der hll. Joachim und Anna werden früher Feuchtmayer zugeschrieben.

[10] Franz Konrad Kasimir Ignaz Freiherr von Rodt (reg. 1750−1775) ist der Neffe des Fürstbischofs Casimir Anton von Sickingen (reg. 1743−1750). Er kommt 1756 zu Kardinalswürden und zu finanziellen Zuwendungen der Kaiserin Maria Theresia, die ihm ein Weiterbauen am Neuen Schloss erlauben.

[11] Johann Joseph Christian (1706−1777) aus Riedlingen. Der Biograph Herbergers, Adolf Schahl, vermutet in Herberger den Lehrer Christians. Eine Gesellentätigkeit Christians bei Herberger ist nicht belegt.

 

 

Erhaltene Werke von Dominikus Hermengild Herberger:
Quelle: Schahl (bei Zuschreibungen ist der Auftraggeber nicht, oder kursiv genannt).

Jahr Ort und Bauwerk Auftraggeber Arbeit
1720−1735 Dietenheim bei Illertissen.
Pfarrkirche St. Martin.
  Kruzifix 1725. Hl. Judas Thaddäus um 1720−1725. Beweinung um 1715−1720. In Friedhofkapelle: Kruzifix um 1735 und Vesperbild um 1715−1720.
1721 Au bei Illertissen.
Kapelle Mariä Himmelfahrt.
Kirchenstiftung «Unserer Lieben Frauen Kapelle zu Au». Hochaltar. Akanthusranken-Schnitzereien und Kinderengel.
1723−1724 Oberkirchberg. Friedhofskapelle Unserer Lieben Frau. Anton Rupert Christoph Graf Fugger. Hl. Joachim mit Maria und hl. Joseph mit Jesuskind.
1725−1730 Au bei Illertissen.
Kapelle Mariä Himmelfahrt.
(Kirchenstiftung «Unserer Lieben Frauen Kapelle zu Au»). Vesperbild.
1727 (um) Schwendi. Pfarrkirche St. Stephanus. (Johanna, Reichsgräfin von Öttingen). Auferstehungschristus um 1720. Taufgruppe um 1725−1730. Nebenaltäre um 1728−1730.
1728
(um)
Ehingen an der Donau. Franziskaner-Klosterkirche Unserer Lieben Frau. (Franziskanerkloster Ehingen). Altarfiguren hl. Elisabeth und hl. Klara am nördlichen Seitenaltar.
1728−1729 Dietenheim bei Illertissen. Rathaus. Rat von Dietenheim. Herrschaft Fugger. Kruzifix.
1729 Schwendi. Pfarrkirche St. Stephanus. Johanna, Reichsgräfin von Öttingen. Figürliche und ornamentale Arbeiten am Hochaltar.
1730 (um) Illereichen. Nördliche Kapelle an der Marktrasse. (Grafschaft Kirchberg-Weissenhorn). Zuschreibung: Hl. Judas Thaddäus in Bildstock.
1730 (vor) Witzighausen.
Wallfahrtskirche Mariä Geburt.
  Hl. Joseph.
1730 (vor) Achstetten bei Laupheim. Pfarrkirche St. Oswald und St. Agatha. (Benediktinerabtei Ochsenhausen). Halbfiguren an den Nebenaltären, Kinderengel an der Orgel und auf der Herrschaftsempore.
1730−1731 Nasgenstadt bei Ehingen an der Donau. Pfarrkirche St. Peter und Paul. Kaplan Dr. David Werrer. Schmerzensmutter und hl. Johannes Evangelist. Posaunenengel und vier Kinderengel auf Kanzel. Maria Immaculata.
1730−1735 Nasgenstadt bei Ehingen an der Donau. Pfarrkirche St. Peter und Paul. (Kaplan Dr. David Werrer). Johannes der Täufer und Johannes Evangelist auf Chorgestühl. Taufgruppe. Vortragekreuz. Maria Immaculata am Turm (Sandstein).
1732−1733 Schwendi. Pfarrkirche St. Stephanus. Johanna, Reichsgräfin von Öttingen. Zwei Altarkreuze.
1733 Au bei Illertissen.
Kapelle Mariä Himmelfahrt.
(Kirchenstiftung «Unserer Lieben Frauen Kapelle zu Au»). Grabstein des Kaplans Johannes Gropper.
1733−1734 Schwendi. Pfarrkirche St. Stephanus. Johanna, Reichsgräfin von Öttingen. Figürliche Arbeiten an der Kanzel.
1735−1740 Betlinshausen bei Illertissen.
Kuratiekirche St. Johannes Baptist.
  Vortragekreuz.
1736−1737 Bronnen bei Biberach. Pfarrkirche St. Blasius. Benediktinerabtei Wiblingen Zwei Figuren am Hochaltar und Vortragekreuz.
1738−1739 Laupheim. Pfarrkirche St. Peter und Paul. Damian Karl Freiherr von Welden und Abtei Ochsenhausen. Figürliche Arbeit an der Kanzel.
1740 (um) Ochsenhausen. Abteikirche St. Georg (Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen). Hl. Sebastian, am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffes.
1740 (um) Rottum. Ochsenhausener Filialkirche St. Mauritius. (Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen). Wandkreuz.
1741 Ochsenhausen. Abteikirche St. Georg. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. St. Johannis-Altar (hinter Hochaltar).
1741−1742 Obersulmetingen, Schlosskapelle St. Ulrich. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. Auferstandener Christus.
1741−1742 Untersulmetingen. Schlosskapelle St. Otmar. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. Hll. Benedikt und Scholastika sowie andere ornamentale und figürliche Arbeiten am Hochaltar. Puten und ornamentale Arbeiten an der Kanzel.
1742 Reinstetten bei Ochsenhausen. Pfarrkirche St. Urban. (Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen). Nebenaltäre und verschiedene Bildhauerarbeiten.
1743 Ochsenhausen. Abteikirche St. Georg. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. Benediktsaltar, nach Modell von Ägid Verhelst.
1743−1744 Niederkirch bei Laupheim. Pfarrkirche St. Georg. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. Hochaltarfiguren der Hll. Ottilia und Walburga.
1744−1745 Wiblingen. Benediktinerabtei. Bibliothekssaal. Abt Meinrad Hamberger, Wiblingen. Zehn allegorische Frauengestalten in Lebensgrösse. Rocaille – Ornamente und Kartuschen, Kapitelle der 32 Säulen.
1745 (um) Eichen bei Ochsenhausen. Filialkapelle St. Antonius von Padua. (Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen). Figur hl. Antonius von Padua.
1746 Ochsenhausen. Benediktinerabtei.
Konventbauten
(Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen). Vier Antlantenhermen und 20 Rocaillevasen im grossen Treppenhaus Ost.
Vier Vasen im Treppenhaus Süd.
1746−1747 Reinstetten bei Ochsenhausen. Pfarrkirche St. Urban. Hochaltartabernakel. Abt Benedikt Denzel, Ochsenhausen. Figürliche (zwei Engel, hll. Benedikt und Scholastika, Statuetten hll. Heraclius und Helena) und ornamentale Schnitzereien.
1746−1747 Betlinshausen bei Illertissen.
Kuratiekirche St. Johannes Baptist.
Kirchenstift Illertissen. Hochaltar und Figuren (hll. Dominikus und Katharina von Siena).
1747
(um)
Betenbrunn bei Heiligenberg.
Wallfahrtskirche Mariä Geburt.
(Füstenberg-Stühlingen). Hll. Petrus und Paulus auf den Nebenaltären.
1748 Mengen. Klosterkirche St. Martin. (Benediktinerabtei Petershausen) Zwei hll. Bischöfe am Hochaltar.
1748 Betenbrunn bei Heiligenberg.
Wallfahrtskirche Mariä Geburt.
Fürstenberg-Stühlingen. «Officiatorium» (Kredenz).
1748 Markdorf. Allerheiligenkapelle auf dem Gehrenberg.
1822 abgebrochen.
Kollegiatsstift St. Nikolaus, Markdorf. Zwei Altarfiguren (hl. Georg und hl. Leo) erhalten, heute in Pfarrkirche St. Peter und Paul von Schnetzenhausen.
1749 Meersburg. Pfarrkirche Mariä Heimsuchung.
Abbruch und Neubau 1829.
Domkapitel Konstanz, «U. L. Frauen Fabrik in Mörsburg». Halbfiguren der Apostel Petrus und Paulus, 1829 in neue Kirche versetzt.
1750 (um) Kluftern (heute Ortsteil Friedrichshafen).
Pfarrkirche St. Gangolf.
  Zuschreibung: Figuren hll. Augustin, Dominikus, Gangolf und Wendelin auf Rocaillesockeln.
1750 (um) Markdorf. Kollegiatsstiftskirche St. Nikolaus. (Kollegiatsstift St. Nikolaus, Markdorf). Ganzfiguren hll. Emmerich und Kasimir und Halbfiguren hll. Joachim und Anna am Eingang der Schutzmantelkapelle.
1751-1755 Immenstaad. Pfarrkirche St. Jodokus. Familien Rauber und Ganter. Epitaph Anna Maria Rauber (1751, Sandstein) und Johann Georg Ganter (Sandstein, um 1750).
1752−1753 Radolfzell. Liebfrauenmünster.   Plastische Ausstattung des Hausherrnaltars.
1752−1753 Lindau. Damenstiftskirche Unserer Lieben Frau. (Reichsabtei Lindau). Plastische Ausstattung des Hochaltars.
1754 Meersburg. Pfarrkirche Mariä Heimsuchung. (Domkapitel Konstanz, «U. L. Frauen Fabrik in Mörsburg»). Epitaph für Kanzler Friedrich Willibald Balbach von Castell. (Versetzt 1829).
1755 Immenstaad. Pfarrkirche St. Jodokus. Dominikus Hermengild Herberger. Epitaph Herberger (Sandstein).
1755 (um) Immenstaad. Pfarrkirche St. Jodokus. Kirchenstift. Christus im Kerker.

Nicht erfasste Zuschreibungen:
Heute in Museen befindliche Werke, sowie Ertingen (Sitzende Muttergottes um 1730), Buxheim (Vesperbild um 1715), Schöllhornhof in Hauerz (Kreuzgruppe um 1740), Unlingen (Vesperbild, um 1730).

 
  Dominikus Hermengild Herberger (1694−1760)  
  Biografische Daten              
  Geburtsdatum   Geburtsort     Land  
  4. August 1694   Legau bei Memmingen     Bayern D  
      Land 18.Jh.     Bistum 18.Jh.  
      Fürstabtei Kempten     Augsburg  
  Sterbedatum   Sterbeort     Land  
  12. April 1755   Immenstaad am Bodensee     Baden-Württemberg D  
      Land 18. Jh.     Bistum 18. Jh.  
      Fürstenberg, Weingarten, D.O.     Konstanz  
  Kurzbiografie              
 

Dominikus Hermengild Herberger hat vermutlich die Wanderjahre gemeinsam mit den ebenso begnadeten Rokoko-Bildhauern Aegid Verhelst und Anton Sturm verbracht. Ihre Arbeiten sind Vorbild für Herberger, mit beiden arbeitet er auch zusammen. Seine grösste Leistungen sind die Arbeiten für die Benediktinerabteien Ochsenhausen und Wiblingen. Der Bibliothekssaal von Wiblingen ist von ihm geprägt. Unverständlich ist seine Wohnsitzverlegung an den Bodensee, nach zehn Jahren Tätigkeit in Ochsenhausen. Im Tätigkeitsgebiet des grossen Konkurrenten Joseph Anton Feuchtmayer kann er hier nicht mehr an seine früheren Leistungen anknüpfen.

    HerbergerWiblingen  
  bio pdf werkliste     legende  
Die Allegorie des Gehorsams trägt in den Händen die Benediktinerregel mit Mitra und angekettetem Ohr. Sie ist eine der zehn Frauengestalten, welche die Bibliothek von Wiblingen prägen. Herberger ist 1744–1745 nicht nur Schöpfer dieser polimentweiss- und goldgefassten Figuren, sondern auch aller weiteren Schnitzwerke im Saal..