Maria Ursula Studer (1631–1705)

Superiorin des Ursulinenklosters Maria Hilf in Luzern 1672–1675 und 1681–1687

Sie wird am 10. November 1631 in Luzern als Tochter des Johann Kaspar Studer und der Katharina Pfyffer geboren. Ihr Vater ist Ratsherr und Landvogt, ihre Mutter stammt aus einer führenden Patrizierfamilie der Stadt. Sie tritt 1655 mit bei den Ursulinen von Freiburg ein und legt 1657 Profess ab. Ihr relativ später Eintritt mit 24 Jahren ist im Zusammenhang mit der geplanten Ursulinenniederlassung in Luzern zu sehen, für die der Luzerner Rat einheimische Patriziertöchter und wohlqualifizierte Lehrerinnen ausbedingt. Zusammen mit der Superiorin Maria Margareta Gassmann und vier weiteren Ursulinen kommt sie 1659 nach Luzern und beginnt sofort nach der Eröffnung der Schule zu unterrichten. 1672 wählt sie der Konvent ein erstes Mal zur Superiorin und ersten Einheimischen in diesem Amt. 1675–1681 tritt sie wieder in die zweite Reihe zurück. In dieser Zeit wird das Kloster auf Musegg gebaut. Als sie 1681 ein zweites Mal gewählt wird, gilt ihre Hauptsorge der Ausstattung der schon fertiggestellten Kirche, für die sie aus dem Luzerner Bekanntenkreis Stifter gewinnt. Die Kirche wird 1684 durch den Konstanzer Weihbischof eingeweiht. 1687 macht Maria Ursula Studer wieder ihrer Amtsvorgängerin Platz. Sie stirbt am 9. Februar 1705 mit 74 Jahren und wird in der Gruft der Ursulinenkirche bestattet.

Pius Bieri 2010

Literatur:
Kottmann, Anton: Ursulinen Luzern, in: Helvetia Sacra, Abteilung VIII, Band I, Basel 1994.

 

Sr. Maria Ursula Studer, Oberin des Ursulinenklosters in Luzern, sorgt in ihrer zweiten Amtszeit für die Ausstattung der Kirche Maria-Hilf. Mit Ausnahme der wieder verwendeten Altarblätter ist davon heute nichts mehr vorhanden. Das Hauptaltarblatt «Maria, Hilfe der Christen» ist ein Werk von Caspar Wolfgang Muoss aus Zug, um 1680 vom Abt des Klosters St. Urban gestiftet. Im der oberen Hälfte ist die Muttergottes mit Kind im Kreis von Engeln mit der Taube des Heiligen Geistes dargestellt, darüber schwebt Gottvater. Vorlage der Muttergottes-Darstellung ist ein Gemälde von Lucas Cranach, das dieser 1517 in Wittenberg malt. Als Mariahilf-Gnadenbild in der Kirche St. Jakob von Innsbruck schnell berühmt, fügt es auch Mouss in Luzern ein.
  Sr. Maria Ursula Studer (1631–1705), Superiorin  
  Biografische Daten     Zurück zum Bauwerk  
  Geburtsdatum Geburtsort       Land 17. Jahrhundert  
  10. November 1631 Luzern CH   Eidgenössischer Stand Luzern  
  Titel und Stellung         Regierungszeit  
  Superiorin der Ursulinen in Luzern   1672–1687 mit Unterbrüchen  
  Sterbedatum Sterbeort       Land 18. Jahrhundert  
  9. Februar 1705 Luzern CH   Eidgenössischer Stand Luzern  
  Kurzbiografie           Zurück zum Bauwerk  
 

Sr. Maria Ursula Studer kommt 1659, zusammen mit der ersten Oberin und weiteren vier Schwestern aus Freiburg in ihre Heimatstadt Luzern zurück, um hier die erste Niederlassung der Ursulinen von Anne de Xainctonge zu gründen und als Lehrerin für den unentgeltlichen Schulunterricht zu wirken. Der Bau der grossen Kloster- und Schulanlage auf der Musegg ist mit ihrem zweiten Amtsantritt als Superiorin zwar abgeschlossen, aber die Kirche ist noch nicht ausgestattet. Sie kann mit Hilfe von Stiftungen aus dem Luzerner Patriziat, aus dem auch sie stammt, die Kirche Maria-Hilf bis zu deren Einweihung 1684 vollenden.

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