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  Wege zum barocken Lusthaus
Gemeinsames antikes Vorbild der Lusthäuser und Lustgartengebäude ist die Villa Laurentinum des jüngeren Plinius. Sie beflügelt die Architekten der Renaissance und der Klassik zu Rekonstruktionen und löst schon im
17. Jahrhundert auch nördlich der Alpen den Bau solcher herrschaftlichen Sommersitze mit den dazugehörenden Gärten aus. Die Häuser stehen frei in grossen Gartenanlagen im Umkreis der Residenzstädte. Ihr «Piano nobile» wird mit einer repräsentativen Aussentreppe erschlossen. Ende des
17. Jahrhunderts macht sich der Einfluss der «maisons de plaisance» im Umkreis von Paris bemerkbar. Garten und Hauptgeschoss liegen jetzt, wie beim Schloss Vaux le Vicomte, auf gleicher Ebene.

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Wege zum süddeutschen Barock 2
  Barocke Treppenräume
Als Bühne für Amtshandlungen und Empfänge dient noch in der Renaissance die äussere Freitreppe, wie wir sie von unseren Rathäusern kennen. Innentreppen übernehmen diese Funktion erst mit dem Durchbruch des Absolutismus im 17. Jahrhundert. 1670 wird in Versailles eine Innentreppe als Staffage für das Hofprotokoll des Empfangs gebaut. Sie gabelt, wie schon die 1651 gebaute Treppe im Königspalast von Neapel, nach einem Bühnenpodest in zwei Arme und steht frei in einem hohen und prachtvoll ausgestatteten Saal. Das Versailler Empfangsprotokoll ist für deutsche Fürsten Ansporn, auch wenn ihre ab 1690 folgenden Prunktreppenhäuser nie die Form der Treppe von Versailles aufnehmen. Umso überraschender und grosszügiger fallen ihre Treppen aus.

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