Die Meister von Steinhausen
Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
Dominikus Zimmermann (1685–1766) Wessobrunn ok   Altarbauer und Stuckateur 1727   1733
Johann Baptist Zimmermann (1680–1758) Gaispoint Wessobrunn ZimmermannJB   Freskant, Stuckateur 1730   1731
Georg Anton Machein (1685−1739) Grossprüfening     Bildhauer 1729   1735
Gabriel Weiss (um 1682–1760) Appenzell     Maler, Altarbauer 1732   1735
Joachim Früholz (1715–1770) Altdorf, heute Weingarten     Bildhauer, Altarbauer 1746   1750
Franz Martin Kuen (1719–1771) Weissenhorn Wikipedia   Maler, Freskant 1750   1750
Johann Georg Reusch (um 1690–um 1757) Waldsee     Bildhauer 1732   1734

Steinhausen

Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes

Die Wallfahrt zur «Muttergottes von Steinhausen auf der Saul»
Die mittelalterliche Wallfahrt zum Vesperbild von Steinhausen, wie die Pietà des 15. Jahrhunderts genannt wird, setzt nach den Schrecken des Dreissigjährigen Krieges wieder ein und nimmt, gefördert durch eine Rosenkranzbruderschaft und durch die Prämonstratenseräbte von Schussenried, einen grossen Aufschwung. Jeder Vorsteher der nahen Abtei ergreift im 17. Jahrhundert auch bauliche Massnahmen zu Förderung der Marienwallfahrt in seiner Herrschaft. Abt Tiberius Mangold, der die Kapelle nach den Verwüstungen durch französische und bayrische Truppen 1703 wiederherstellt, lässt sich auf seinem Porträt in der Äbtegalerie sogar mit der «Muttergottes von Steinhausen auf der Saul» darstellen. Das Vesperbild wird so genannt, weil es seit Mitte des 17. Jahrhunderts auf einer Säule sitzt.

Ein barockes Planerkollektiv
Abt Didakus Ströbele, seit 1719 im Amt, ist wie seine Vorgänger an der Jesuitenuniversität von Dillingen ausgebildet und kennt die Wichtigkeit bildhafter Vermittlung theologischer Werte. Nichts eignet sich besser, den Pilgern den Himmel auf Erden näherzubringen, als eine ausschliesslich auf solche Bildvermittlung aufgebaute Wallfahrtskirche, deren Innenraum einen umschlossenen Paradiesgarten zu Ehren Marias darstellt, und die aussen weithin sichtbares Zeichen ist. Abt Didakus steht einer schuldenfreien Abtei mit guten Einkünften vor. Er muss den Beschluss zum Neubau der Wallfahrtskirche in Steinhausen sehr spontan gefasst haben, als er Dominikus Zimmermann 1727 kennenlernt, der zu dieser Zeit im nahen Siessen zusammen mit seinem Bruder die Klosterkirche baut. Sie haben in ihren bisherigen gemeinsamen Arbeiten die Abkehr vom Pathos des Barock demonstriert und kommen mit dem «grenzenlosen» Übergreifen der Malerei in die Stuckatur und deren Dominanz über die Architektur dem Verständnis des Abtes vom Zusammenspiel der Künste zu Ehren Marias entgegen. Abt Didakus und Dominikus Zimmermann finden sich auch menschlich sofort. Beide sind im gleichen Alter. Beide haben eine tiefe, fast kindliche Religiosität, verbunden mit einer grossen Marienverehrung. Beide bauen zur höheren Ehre Gottes und erachten die Finanzen als nebensächlich.
Im Februar oder März 1727 bespricht Dominikus Zimmermann in Schussenried zum ersten Mal die Bauplanung. Abt Didakus wird ihm auch die Planmappe mit den Plänen von Christian Thumb für das neue Kloster und von Caspar Moosbrugger für eine Freipfeiler-Ovalkirche gezeigt haben.[1] Schon wenige Wochen später schreibt Abt Didakus «Den 30. März ist H. Dominikus Zimmermann von Landtsperg gebürthig, ser gueter baumeister, von Siessen zuerukh anhero kommen, hat mir ein feines Rissel gebracht wegen zuekünftigen neuen Kirchen zue Steinhausen, so mir Gott das Leben lasset». Das «feine Rissel» ist der heute noch vorhandene Plan der Freipfeiler-Ovalkirche von Steinhausen. Das Oval wird vor der Ausführung noch leicht in die Länge gezogen, von 26 auf 29 Meter Innenraumlänge, bei einer Breite von 21 Metern. Die Höhe ist innen wie aussen eindrücklich. Der Gewölbescheitel liegt bei 20 Metern, die Aussenfirsthöhe beträgt 33 Meter und der Turmknauf ist auf 62 Meter. Das «feine Rissel» spricht in Symbolik und Zeichensprache den Absichten des Bauherrn. Das Oval oder Ei ist Symbol der Weiblichkeit und Marias, die Umhüllung mit einem Kreuzgrundriss ist christologisches Symbol, die einem mittelalterlichen Münster ähnliche Wirkung in der flachen Landschaft ist das für eine Wallfahrtskirche entscheidende Unterscheidungsmerkmal von der gewöhnlichen Kirche.[2] Abt Didakus und Dominikus Zimmermann werden sich nach diesem Entwurf sofort einig. Der Baumeister-Architekt muss nicht, wie in Siessen, im Generalakkord arbeiten, sondern wird mit 250 Gulden im Jahr eingestellt. Der Konvent stimmt dem Bau aufgrund einer Bausumme von 9000 Gulden zu. Abt und Baumeister wissen, dass die Summe nicht reicht. Grosse Bauwerke werden aber noch heute so begonnen. Baubeginn ist 1728. Der Rohbau ist 1729 gedeckt und eingewölbt. Dominikus Zimmermann hat gegenüber dem ersten Projekt die Fenster verändert. Schon jetzt ist die raffinierte Lichtführung ersichtlich, die durch die Verwendung der Laibungen als Reflektoren das Licht nur indirekt zulässt. Aber erst jetzt beginnt die eigentliche kollektivistische Planung für die Schöpfung des «Hortus conclusus»,[3] des Innenraumes als umschlossenen Paradiesgarten. Nun ist auch der Bruder Johann Baptist Zimmermann eingespannt. Er setzt die theologische Thematik des Abtes ins Bild um und schafft einen lebendigen, Welt und Himmel umfassenden Fiktionsraum. Erst das unbegrenzt vertrauensvolle Zusammenspiel der drei wahrhaft barocken Ausnahmetalente, des Abtes und der Brüder Zimmermann, ermöglicht diesen Sakralraum als Kunstwerk und Ort gelöster Glaubensfreude.

Régenceraum und Natursymbolik
These und Antithese, der theologische Lieblingsdiskurs der barocken Prediger, sind in Steinhausen in Bild, Stuck und Architektur so selbstverständlich umgesetzt, dass die Thematik vom barocken Pilger besser verstanden wird, als wir dies heute glauben. Schon das Kuppelbild mit der typologischen Gegenüberstellung von Eva im Garten Eden, dem Paradies, und die am anderen Ende beim Chor sichtbare Antithese, der «Hortus conclusus» als marianischer Paradiesgarten, ist ein sprechendes Beispiel. Das Thema des Paradiesgartens führt dazu, dass nicht nur zum ersten Mal geschlossene Landschaftsszenen in einem Sakralbau am «Himmel» zu finden sind, die Brüder Zimmermann nehmen dies auch zum Anlass, in der Ansatzzone der Kuppeln ein Wechselspiel von Architektur, Stuckatur und Fresko zu inszenieren, in dem die Stuckatur mit der Aufnahme von Architekturelementen die Vermittlerrolle spielt. Dieses Wechselspiel zwischen den Künsten und das Erreichen einer Tiefenillusion in den Fresken durch atmosphärische Abstufungen sind Rokokomerkmale, auch wenn das Hauptmerkmal, die Rocaille, noch fehlt. Der Innenraum von Steinhausen, 1731 vollendet, kann deshalb als ein Höhepunkt der Régence vor dem Übergang zum Rokoko bezeichnet werden. Die Stelle, von der dieser Régenceraum idealerweise betrachtet werden soll, ist mit einer diagonal gelegten Tonplatte vor der Orgelempore markiert.[4]
Ein liebenswürdiger Nebenaspekt der frühaufklärerischen Natursymbolik und des Themas des «Hortus conclusus» sind die vielen Blumen- und Tierstuckaturen in Steinhausen. Spinnen, Käfer und Vögel tummeln sich an jedem Fenster. Sie sind so naturalistisch dargestellt, dass mancher Besucher zweimal hinschaut, ob das Elsternnest nicht etwa doch echt ist.

Bauleute und Baukosten
Abt Didakus Ströbele vergibt den Auftrag für die Bauarbeiten nicht im Akkord. Hauptgrund ist, dass er einheimische Handwerker fördern will. Dominikus Zimmermann wird als Bauleiter mit 250 Gulden im Jahr entschädigt. Sein Palier Johann Michael Köpf ist Baustellenleiter. Er und die Gesellen, die namentlich bekannt sind, arbeiten im Taglohn. Darunter ist auch Jakob Emele, der spätere Klosterbaumeister. Als Dominikus Zimmermann 1730 noch den Auftrag für die Stuckaturen erhält, setzt er seinen 37-jährigen Vertrauensmann und «primier Stucador» Nikolaus Schütz als Palier ein. Im Trupp ist auch Franz Xaver Dominikus Zimmermann, der 16-jährige Sohn des Meisters. Der Stuckateurtrupp umfasst 12 Personen. Im September 1732 verlassen die Stuckateure die Baustelle. Im Gegensatz zu Dominikus arbeitet Johann Baptist Zimmermann nur kurze Zeit in Steinhausen. Er ist mit den Söhnen Johann Joseph und Franz Michael sowie einem Gesellen anwesend. Innerhalb von zweieinhalb Monaten führen sie 1731 die Freskierung der Kirche im Akkord für 1450 Gulden durch. Bis Ende 1732 hat das Bauwerk 43 000 Gulden verschlungen, die Kosten sollten bis zur Fertigstellung auf 50 000 Gulden anwachsen. Das hat wohl selbst Abt Didakus nicht erwartet. Schussenried gerät deswegen nicht in Not, obwohl der Grosskellerer P. Vinzenz Rodenbach sarkastisch bemerkt, dass die Handwerker und Arbeiter in Steinhausen ihre Geldbeutel füllen, während derjenige des Klosters umso mehr geleert wird, und es sind, wie man zu sagen pflegt, dem Klosterhund so ziemlich alle Haare ausgefallen.[5] Die Finanzlage ist aber so gut, dass die Abtei in den nächsten Jahren die Rebgüter am Bodensee erheblich vergrössern kann, in Hagnau den Schussenriedener Hof baut und für erhebliche Summen Höfe bei Saulgau und Waldsee kauft. Zudem beginnt der nächste Abt mit der Barockisierung der Klosterkirche und lässt 1748 von Dominikus Zimmermann den Klosterneubau projektieren. Als der Visitator und Abt von Rot, Hermann Vogler, in seiner Funktion als Generalvikar im Januar 1733 Abt Didakus Ströbele zur Resignation zwingt, ist der Grund deshalb nicht die Ökonomie, sondern das zu weiche Herz des Bauabtes.[6] Es ist die vierte erzwungene Resignation in Schussenried seit 1621.

Ausstattung
Die Kircheneinweihung am 5. Mai 1733 in Steinhausen findet ohne den verdienstvollen Abt statt. Noch fehlen die Altäre. Abt Didakus und Dominikus Zimmermann haben zwar noch Entwürfe erstellt und den Bildhauer Georg Anton Machein von Überlingen (1685–1739) mit den Figuren des Hochaltars beauftragt, die dieser 1729–1732 auch herstellt. Die Ausführung des Entwurfes von Zimmermann, der ähnlich der Asamschen Altar in Rohr gewirkt hätte, wird aber als zu kostspielig abgelehnt. 1735 wird das Gnadenbild, das seit 1728 in Schussenried aufgestellt ist, in feierlicher Translation mit 20 000 teilnehmenden Gläubigen wieder nach Steinhausen gebracht. Hier stehen nun Altäre des Malers Gabriel Weiss. Diese verschwinden 1750, als an Ihre Stelle Altäre des Weingartener Bildhauers Joachim Früholz gesetzt werden. Mit den neuen Altären verschwinden auch die Plastiken von Machein.[7] Die Altäre, das Hochaltarbild ist von Franz Martin Kuen aus Weissenhorn, sind zwar qualitätsvolle Arbeiten, wirken aber wie Fremdkörper im heiteren Kirchenraum am Übergang zum Rokoko. Das gleiche gilt für die Kanzel, ebenfalls von Früholz. Auf allen Arbeiten von Früholz prangt das Wappen des Abtes Siart Frick.
Der Orgelprospekt ist noch von Abt Didakus Ströbele 1732 verändert worden, er hat mit einem Mittelaufsatz die Strahlenglorie in das Licht des Westfensters setzen lassen. Im Gegensatz zum Prospekt ist das Orgelwerk von Johann Jakob Schmid aus Boos nicht mehr erhalten. Schon 1852 erneuert, ist es seit 1975 durch ein neues Werk ersetzt.

Nach 1803
Die Abtei Schussenried und mit ihr die Wallfahrtskirche von Steinhausen wird im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 an das böhmische Haus Sternberg-Manderscheid übertragen. 1809 konfisziert Württemberg die Herrschaft Schussenried, muss sie bereits aber 1811 wieder zurückgeben. Erst 1835 kann sie das Königreich käuflich erwerben. Jetzt ist auch wieder Verständnis für die noch 1803 verbotenen und vom Generalvikar des Bistums Konstanz erbittert bekämpften Wallfahrten vorhanden. Die Kirche wird als Pfarrkirche genutzt und nicht abgebrochen.[8] 1865 übergibt sie das Königreich mit einem Ablösungsfonds an die Gemeinde Steinhausen, die nun für den Unterhalt aufkommen muss. Mehrfach wird die Kirche seither repariert und restauriert. Eine umfassende statische Sanierung findet 1967–1974 statt. Die Kirche ist 1989–1994 wieder umfassend restauriert worden und, wie dies bei einem Rokokobauwerk Voraussetzung ist, innen und aussen «schön wie am ersten Tag». Nur die Dachlandschaft der Umgebung hat nicht Schritt gehalten. Anstelle von naturbraunen Ziegeldächern stört heut eine  Sonnenkollektoren-Dachlandschaft die Fernwirkung.

Pius Bieri 2010

Benutzte Literatur:
Lampl, Sixtus: Dominikus Zimmermann, München 1987.
Binder-Etter, Elisabeth: Steinhausen, Grosser Kunstführer, München und Zürich 1981.
Beck, Otto: Wallfahrtskirche Steinhausen, Kunstführer, Regensburg 2008.

Anmerkungen:

[1] Die Planmappe ist erst 1950 in der Bürgerbibliothek Luzern, zusammen mit den Plänen von Dominikus Zimmermann für Schussenried und Steinhausen und rund 30 Moosbrugger-Plänen, wieder entdeckt worden. Ovalräume sind seit den Bauten von Borromini und Guarini Mitte des 17. Jahrhunderts ein bekanntes Thema der Sakralarchitektur. Steinhausen ist der erste Ovalgewölbebau mit als Freipfeiler wirkenden Wandpfeilern.

[2] Nicht die «schönste Dorfkirche der Welt», wie der Ausspruch eines Kunsthistorikers des 19. Jahrhunderts heute von jedem Reiseführer kolportiert wird, wird in Steinhausen erstellt. Als Dorfkirche wäre ihr Bau völlig undenkbar.

[3] «Hortus conclusus es Dei genitrix Fons signatus»: Der verschlossene Garten bist Du, Gottesgebärerin, und die versiegelte Quelle. Dieser Text aus dem Hohen Lied (HL 4,12) ist über dem Chorbogen angebracht, wo sonst die Attribute der Bauherren prangen. In Steinhausen finden wir im Innern kein Wappen und keinen Hinweis auf Abt Didakus.

[4] Der Tonplattenboden ist ein originaler Boden von 1731. Vermutlich hat Zimmermann selbst diesen Ort mit der Platte markiert.

[5] «Da indessen aber dergleichen arbeither hierbey ihre beuttel anspickten, wurde des Gotteshauses der seinig umb so mehrers gelärt undt giengen (wie man zue sagen pflegt) dem damahligen Closterhundt die haar zimblicher massen auss.»

[6] In den Ordensannalen wird dazu vermerkt: «Da er sich mit seinem persönlichen Charakter als nicht geeignet genug erwies und bei anderen ein allzu lockeres Leben zuliess, wurde er gezwungen, am 15. Januar 1733 sein Prälatenamt aufzugeben.» Didakus Ströbele wird sofort nach Marchtal gebracht, anschliessend verbringt er zwei Jahre im Prämonstratenserkloster Allerheiligen im Schwarzwald, um dann bis zu seinem Tod am 5. September 1748 im lothringischen Wadgassen zu bleiben.

[7] Seit 1717/18 in Überlingen sesshaft. Sein letztes Werk ist die Ausstattung und der grossartige Hochaltar der Kirche St. Katharinenthal. Hier wird er von der Priorin M. Dominica nach einer mehrmonatiger Krankheit entlassen und auch nicht ausbezahlt. Er stirbt kurze Zeit darauf verarmt in Überlingen.

[8] Abbrüche von nicht mehr benutzten Kirchengebäuden sind vor allem bis 1810 üblich.

 



  Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes in Steinhausen  
  SteinhausenGrundriss  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Steinhausen
Bad Schussenried
Baden-Württemberg D
Herrschaft Abtei Schussenried
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Konstanz   1728
Bauherr und Bauträger

ok Abt Didakus Ströbele (reg. 1719–1733)
ok Abt Siart Frick (reg. 1733–1750)
 
  Der ausgeführte Grundriss der Wallfahrtskirche weicht nur wenig vom «feinen Rissel» ab, das Zimmermann 1727 dem Abt präsentiert. Bildquelle: Kick-Pfeiffer 1897.   pdf  
   
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Die Wallfahrtskirche und ihr 60 Meter hoher Turm dominieren Dorf und Landschaft.  
   
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Dem eintretenden Pilger offenbart sich ein Paradies auf Erden. Der Freipfeiler-Ovalraum und die Stuckaturen des Dominikus Zimmermann bilden zusammen mit den Fresken seines Bruders Johann Baptist ein frühes Gesamtkunstwerk des Spätbarocks. Das kommende Rokoko ist hier spürbar, auch wenn das Hauptmerkmal, die Rocaille, noch fehlt.  
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Die Inschrift unter der Orgelempore kann vom Eintretenden nicht gelesen werden (siehe oben). Erst beim Verlassen der Kirche sieht man, wie sich Dominikus Zimmermann in grossen Lettern als Architekt und Stuckateur aus Landsberg verewigt hat.  
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Ein Blick in das zentrale Kuppelfresko von Johann Baptist Zimmermann mit dem Thema der Huldigung der vier Erdteile an Maria, gestaltet in der Form von terrestrischen Paradiesgarten-Szenen und einem illusionistischen offenen Himmel. Der Künstler nimmt hier die späteren Gestaltungsmerkmale des Rokoko vorweg.  
> Zum Gesamtbild des Hauptfreskos.  
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Ein Blick zum nördlichen Umgang mit den unglaublich phantasievollen farbig gefassten Stuckplastiken, seien es Kapitelle, Pfeilergesimse, die darauf thronenden Apostel oder die durch Balustraden gebildeten Übergange in die Deckenbilder.  
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Die Kanzel von Joachim Früholz. Wie die Altäre des gleichen Meisters ist sie ein Werk von 1746. Die qualitätsvollen, spätbarocken Bildhauerarbeiten von Früholz wirken im Kirchenraum, der schon das Rokoko ahnen lässt, wie zeitverschoben.  
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Von der ursprünglichen, 1733 erstellten Orgel des Orgelbauers Johann Jakob Schmid ist nur noch das Gehäuse mit den Bildhauerarbeiten von Johann Georg Reusch erhalten.