Die Meister des Bauwerks
Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
Dominikus Zimmermann (1685–1766) Wessobrunn OK   Stuckateur, Baumeister 1752   1752
Nicolaus Rüeff oder Rief (1693–1763) Au Vorarlberg     Baumeister 1755   1756
Franz Xaver Feichtmayr I (1705–1763) Wessobrunn FeichtmayrFranzXaver   Stuckateur 1755   1756
Jakob Rauch (1718–nach 1785) Unterpeissenberg     Stuckateur 1755   1756
Johann Georg Dieffenbrunner (1718–1785) Mittenwald     Maler, Freskant 1755   1756
Stephan Luidl II (1714–1772) Kellmünz an der Iller     Bildhauer 1756   1763
Ignaz Wilhelm (1729–1792) ? (München) Augsburg     Bildhauer 1769   1769

Gutenzell

Ehemalige Zisterzienserinnen-Reichsabtei und Stiftskirche St. Cosmas u. Damian

Gründung im 13. Jahrhundert und Zerstörung im Dreissigjährigen Krieg
Mit dem Aufblühen der religiösen Frauenbewegungen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstehen im oberschwäbischen Gebiet sechs Frauenzisterzen[1] mit der Paternität Salem. Treibende Kraft ist der Abt von Salem, Eberhard von Rohrdorf. Er fördert aktiv die Aufnahme von Frauen in den Zisterzienserorden. Als Anhänger der Staufer sieht er die Neugründungen auch als Stützpunkte der staufischen Reichspolitik.
Die Klostergeschichte von Gutenzell beginnt 1237. In diesem Jahr werden die Klostergebäude einer von niederadeligen Damen gegründete Beginensammlung geweiht und durch Eberhard von Rohrdorf in eine Frauenzisterze umgewandelt.
Wie die benachbarte Zisterze Heggbach erreicht Gutenzell im späten 15. Jahrhundert Reichsunmittelbarkeit und 1521 Sitz und Stimme im Reichstag. Im Gegensatz zum grösseren und bürgerlich geprägten Heggbach versteht sich Gutenzell aber als Kloster des Adels. So stammen nach 1521 zehn von zwölf Äbtissinnen aus Adelsfamilien. Die Herkunft mag auch den hartnäckigen Widerstand erklären, der sich gegen die strenge nachtridentinische Reform mit der Einführung der Klausur richtet, die der Vaterabt von Salem durchsetzen will. Die Klausur verunmöglicht unter anderem der Reichsäbtissin, am Reichstag selbst teilzunehmen. Noch im 18. Jahrhundert dauert die Auseinandersetzung mit Salem an und führt schliesslich zum Wechsel der Paternität zu Kaisheim. Das Herrschaftsgebiet der Reichsabtei, das im Süden an dasjenige von Ochsenhausen grenzt, ist klein und zerstückelt. Es umfasst zuletzt knapp 1200 Einwohner. Turbulenzen im Bauernkrieg und während der Reformation werden glücklich überstanden. Die Anzahl der Konventmitglieder schwankt im 16. Jahrhundert um ein Dutzend und erreicht im Dreissigjährigen Krieg mit nur noch zwei Frauen den tiefsten Stand. Wirtschaftlich ist die Reichsabtei schon vorher auf einem absoluten Tiefpunkt. 1632 bis 1636 flüchtet die Äbtissin Maria Barbara Thumb von Neuburg (1630–1663) mit dem kleinen Konvent von zehn Frauen, alle von Adel, vor den heranrückenden Schweden. Sie findet nach der Rückkehr ein geplündertes Kloster vor, das die Schweden 1647 auch noch in Brand stecken. Nach Friedensschluss beginnt unter der gleichen Äbtissin eine rege Wiederaufbau-Tätigkeit. Der durch den Dreissigjährigen Krieg geschädigte Baubestand ist noch weitgehend mittelalterlich. Die im 14. Jahrhundert neu gebaute Stiftskirche, eine gotische Basilika mit kreuzrippengewölbten Seitenschiffen und ohne Querschiff, muss neu gedeckt und ausgestattet werden.[2] Die manieristischen Architekturmalereien einer Renovation von 1589 werden übertüncht.[3] Der Konventbau, südlich an die Kirche angebaut, ist ebenfalls brandgeschädigt und wird auf alten Fundamenten wieder aufgerichtet. Die Äbtissin bezieht 1661 die Abteiräume. Die Neuweihe der Kirche findet 1665 statt.

Die Konventanlage nach dem Wiederaufbau von 1661
Südlich der gotischen Stiftskirche schliessen drei zweistöckige Flügel einen Innenhof mit Kreuzgang ein. Das Klostergeviert zeigt nach dem Wiederaufbau in Grösse und Lage keine Veränderung zur alten, noch 1585 erweiterten Klosteranlage. Auffallend ist ein neuer, auskragender Abteivorbau im ersten Obergeschoss des Westflügels. Auffallend ist auch die Diskrepanz der zeitgenössischen Darstellungen. Die barocken Gemälde und Zeichnungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts zeigen die Westfassade völlig unterschiedlich. Fehlt bei der einen Darstellung der dominierende Abteivorbau, ist dafür bei anderen ein südwestlicher Giebel dargestellt, der den Weg bis ins Modell des Klostermuseums gefunden hat. Die Aufnahmepläne des Werkmeisters Strigel von 1842 und die Zeichnung des Graf Anton Toerring von 1843 zeigen beide einen Giebel im Südosten. Auf den verlässlichen Aufnahmen des Werkmeisters Strigel ist an Stelle des  «barocken» Giebels im Südwesten klar ein Walmdach dargestellt. Diese Aufnahmepläne von 1842 sind die einzigen Quellen über die Architektur der Konventflügel. Sie lassen vermuten, dass 1647−1661 über noch bestehende Erdgeschossmauern ein konstruktiv völlig andersgeartetes neues Obergeschoss entsteht,[4] das zu verwinkelten und versteckten Treppenlösungen führt, die dem Geist des frühen Barock widersprechen. Diese Klosteranlage ist jedenfalls kein Neubau eines erfahrenen Barockbaumeisters. Anders ist dies beim Neubau des Gästehauses, das die Westfront der Kirche nördlich flankiert. Dieser Bau entsteht zwischen 1674 und 1680, mit Vollendung der Ausstattung vor 1700. Hier hat ein ausgezeichneter, aber unbekannter Baumeister ein repräsentatives Gebäude mit reicher frühbarocker Fassadengliederung erstellt, römische Vorlagen sind unverkennbar. Michael Thumb käme als Planer, vielleicht auch als Baumeister in Frage.[5]

Blüte im 18. Jahrhundert
1696 wird die erste nichtadelige Äbtissin gewählt. Die Brauerstochter Maria Victoria Hochwindin steht einem wieder erstarkten Konvent von 28 Mitgliedern vor. Sie stattet die Kirche reich aus, bestellt 1702 eine Orgel mit 10 Registern[6] und lässt 1714 den nördlichen Kapellenanbau erstellen. Die Klosterfrauen erstellen Paramente und auch eine noch heute existierende reiche Weihnachtskrippe mit 200 Figuren. 1737 tritt die Tochter von Dominik Zimmermann in das Reichsstift ein. Mit der Äbtissin Maria Bernarda von Donnersperg (1718−1747) vereinbart der schon berühmte Baumeister, anstelle einer Einkaufssumme die Kirche mit seinen Palieren und Stuckatoren neu zu gestalten. Doch der Umbau verzögert sich, Zimmermann muss deshalb 1739, bei der Profess seiner Tochter, das «Heyradsguth» von 1000 Gulden zahlen. Die Äbtissin ist eine kluge Klostervorsteherin, die vor allem die Klostergemeinschaft und den Einfluss der Reichsabtei stärkt. Während ihrer Regierung legen acht Chorfrauen und fünf Laienschwestern Profess ab. Die Konventliste der nachfolgenden Äbtissin Maria Francisca von Gall (1747−1759) zeigt 20 Chorfrauen und 9 Laienschwestern.

Barocker Kirchenumbau
Äbtissin Maria Francisca von Gall nimmt die Umbaupläne ihrer Vorgängerin wieder auf. 1752 wird Dominik Zimmermann, dessen Bekanntheit durch die Wallfahrtskirche in der Wies noch gestiegen ist, erneut eingeladen. Sowenig wie sie das Regime des Salemer Fürstabtes toleriert, akzeptiert sie jetzt die neue Kostensituation. Während der Fürstabt entnervt aufgibt und die Paternität 1753 von Salem nach Kaisheim wechselt, lässt sich Dominik Zimmermann nicht unterkriegen. Als die Äbtissin für die Planung den in Augsburg lebenden Wessobrunner Stuckateur Franz Xaver Feichtmayr für neue Risse beizieht und ihm 1755 den Ausführungsauftrag erteilt, wird der übergangene Vater der Gutenzeller Priorin Maria Alexandra Zimmermann beim Abt in Kaisheim vorstellig. Dieser setzt sich zu Gunsten Zimmermanns ein. Ausgeführt wird der Kirchenumbau schliesslich durch den Stuckateur Franz Xaver Feichtmayr mit seinen Mitarbeitern Jacob Rauch und Ignaz Finsterwalder, dem Vorarlberger Baumeister Nicolaus Rüeff und dem Maler Johann Georg Dieffenbrunner. Rüeff und Feichtmayr müssen allerdings nach den Plänen Zimmermanns von 1752 arbeiten. Er verpasst dem mittelalterlichen Bauwerk im Obergaden Nierenfensterkombinationen, das nördliche Seitenschiff erhält Birnfenster, durch drei Gewölbeeingriffe im Dachtragwerk wird der Raum neu gegliedert. Der feine Rokokostuck und die bilderbuchartigen Wand- und Deckenfresken geben dem umgebauten Raum ein festliches Kleid. Die Arbeiten sind 1756 mit dem Einbau der neuen Kanzel von Stephan Luidl aus Kellmütz abgeschlossen. 1759 wird Maria Alexandra Zimmermann als zweite bürgerliche Äbtissin gewählt. Sie stattet die Kirche mit neuen Altären aus. 1762 fertigt Stephan Luidl den Hochaltar, vermutlich noch nach dem Entwurf ihres Vaters. Sie veranlasst 1765 die feierliche Translation der Katakombenheiligen Christina und lässt ihr und der bereits 1696 übertragenen Katakombenheiligen Justina durch Joseph Mayer aus Gutenzell zwei zierliche Reliquienaltäre am Choreingang aufstellen. Der Augsburger Ignaz Wilhelm Verhelst soll Schöpfer der beiden Pfeileraltäre am ersten Langhausjoch sein. Zusammen mit den aus der alten Kirche übernommenen Seitenaltären der Katakombenheiligen Alexander und Hyazinthus von 1730 sind jetzt sechs reich geschmückte Altäre im vorderen Kirchenschiff aufgestellt. Ein weiterer und letzter Altar folgt 1769 für die 1714 angebaute Herz-Jesu-Kapelle, wieder wird Ignaz Wilhelm Verhelst als Bildhauer genannt.[7] An der nun fertig ausgestatteten Kirche wird bis zur Säkularisation von 1803 nichts mehr geändert. Hauptgrund ist die 1760 einsetzende ausweglose Verschuldung, bedingt durch die Kriegskontributionen in der Eigenschaft als Reichsstand und durch zu hohe Aufwendungen zum Erhalt der Herrschaftsrechte.

Säkularisation und Abbrüche im 19. Jahrhundert
Der Konvent zählt 1794 neben der Äbtissin Justina von Erolzheim (1776−1803) 25 Chorfrauen und 15 Laienschwestern. Diesem Höchststand steht ein erneuter wirtschaftlicher Tiefpunkt gegenüber. Als im Reichsdeputationshauptschluss 1803 Gutenzell an Joseph August Reichsgraf zu Toerring zugesprochen wird, stehen den 13 644 Gulden Jahreseinnahmen die Schulden von 194 000 Gulden gegenüber. Der Graf erlaubt den Frauen einen weiteren Aufenthalt im Kloster, allerdings ohne Neuaufnahmen und ausserhalb des Ordensverbandes. Er zeigt sich auch bei den Pensionen generös. Völlig blind gegenüber der wirtschaftlichen und politischen Situation ist die ehemalige Reichsäbtissin. Sie kann sich nicht von ihren bisherigen Rechten und ihrem Lebensstil lösen und wehrt sich gegen den neuen Weltgeistlichen, einem ehemaligen Benediktinermönch, der dem alten Klosterort einen aufgeklärten Katholizismus vermittelt und die Volksschule fördert. Diesem Anliegen können die meist ungebildeten geistlichen Frauen nichts abgewinnen. 1809 stirbt die ehemalige Reichsäbtissin. 1828 leben noch acht Frauen und sechs Schwestern im Kloster. Sie bewohnen den Ostflügel, die anderen Flügel werden nicht mehr unterhalten. Als 1842 Werkmeister Strigel den Gebäudebestand aufnimmt, ist die Funktion einzelner Räume bereits nicht mehr bekannt. 1851 stirbt die letzte Konventfrau im Alter von 84 Jahren. 1864 werden die nun leerstehenden und vernachlässigten Konventflügel abgebrochen. Lediglich ein kleiner Teil des Ostflügels wird zu einem Pfarrhaus umgebaut, allerdings mit derartigen Eingriffen in die Struktur, dass heute nichts mehr vom Bau aus 1647−1661 zu erahnen ist. Von den südlich des Klosters vorgelagerten Ökonomie- und Verwaltungsgebäuden, 1843 auf der Zeichnung von Graf Toerring und auf dem gleichzeitigen Situationsplan als kleines Dorf dargestellt, ist wenig erhalten. Wir erkennen noch die Mühle, das Torgebäude, das Beichtigerhaus, die Kanzlei des Oberamtmanns, das Amtshaus und das Bräuhaus, viele hinter modernisierten Fassaden.

Pfarrkirche und «Schloss»
Die ehemalige Stiftskirche wird nach 1803 von der Pfarrgemeinde mit Unterstützung des Grafen Toerring unterhalten. Eingriffe des 19. Jahrhunderts sind bescheiden. 1967—1969 wird das Gotteshaus innen und aussen umfassend restauriert. In den gleichen Jahren wird der sogenannte Käsekeller, ein gewölbter Raum auf der Nordseite der Kirche abgebrochen. Die ursprünglichen Rundfenster der Seitenschiff-Empore treten dabei zu Tage. So muss man sich die Fenster des südlichen Seitenschiffes auf die ganze Länge vorstellen.[8] Sie werden im 19. Jahrhundert, nach dem Abbruch des hier zweigeschossigen Kreuzgangs, vergrössert. Die «gotischen» Strebepfeiler an der Südseite des Kirchenschiffes sind Zutaten des 19. Jahrhunderts und beim ehemaligen Käsekeller sogar von 1969. Im Innern ist die Restaurierung gelungen. Der Kirchenraum zeigt heute mit Ausnahme der vergrösserten südlichen Seitenschiff-Fenster den Zustand von 1760.
Das Gästehaus des späten 17. Jahrhunderts wird nach 1803 als Schloss bezeichnet. Es ist gut erhalten und scheint den Charakter der Erbauungszeit weitgehend erhalten zu haben.

Pius Bieri 2009

Benutzte Einzeldarstellungen
:
Beck, Otto und Haas, Ludwig (Hrsg.): Gutenzell, Geschichte und Kunstwerke, Kunstführer, München 1988.
Beck, Otto: Zisterzienserinnenabtei Gutenzell – Geschichte, in «Klöster in Baden-Württemberg».
Maegraith, Janine: «Die Nonnen werden doch auch nicht ewig leben!», in: «Alte Klöster - Neue Herren», Ostfildern 2003.

Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsabtei_Gutenzell
http://www.kloester-bw.de/kloster1.php?nr=619

Anmerkungen:
[1] Wald 1212, Rottenmünster 1222, Heggbach und Heiligkreuztal 1233, Gutenzell 1237, Baindt 1240.

[2] Das Chorgestühl von 1612 hat den Brand unversehrt überstanden. Es steht heute auf der Nonnenempore.

[3] 1969 kurzzeitig wieder freigelegt.

[4] Klosterchroniken sprechen bei grösseren Wiederaufbau-Massnahmen nach Bränden immer von einem Neubau. In der Regel werden nur die verbrannten oder statisch gefährdeten Bauteile (Dachstühle, Riegelwände und Balkenlagen) völlig neu gebaut.

[5] Im Kreisarchiv Biberach fehlen die Jahresrechnungen der Reichsabtei genau dieser Periode. Es wäre trotzdem zu wünschen, dass die Aufarbeitung der Baugeschichte des Gästehauses und der Konventbauten an die Hand genommen wird.

[6] Das Werk des Orgelbauers Mathias Betz aus Mindelheim steht bis 1841 auf der Nonnenempore vorne hinter der Brüstung. Es wird 1857 durch ein Werk von Johann Nepomuk Kiene aus Langenargen ersetzt, der auch das heutige Gehäuse unter Verwendung von altem Skulpturenschmuck erstellt und die Orgel nach Westen verlegt. 1988 wird die Kiene-Orgel durch Sandtner aus Steinheim rekonstruiert und auf 32 Register erweitert.

[7] Ignaz Wilhelm Verhelst (1729–1792) wird in der Literatur zur Baugeschichte genannt. Gutenzell ist allerdings im Werkverzeichnis von Dagmar Dietrich (1986) nicht aufgeführt. Hingegen wird dort auf die Kanzel von Gutenzell verwiesen, die eine wörtliche Wiederholung der Ochsenhausener Kanzel (1742) sein soll.

[8] Ein Verbindungsgang im ersten Obergeschoss führt entlang des südlichen Seitenschiffes, die Rundfenster sind auf diesen Gang gerichtet. Sie werden nach dessen Abbruch zu den heutigen Fenstern vergrössert.

Deckenfresken in der Stiftskirche Gutenzell von Johann Georg Dieffenbacher:
         
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Im Deckenfresko des Chors stellt Johann Georg Dieffenbrunner (1755) die Übergabe des Klosters an Maria und die Hl. Dreifaltigkeit dar.   Im die mittlere Flachkuppel malt Dieffenbrunner das Abendmahl in eine gekonnte Scheinarchitektur. In den durch Rocaille-Stuck (Franz Xaver Feichtmayr) gerahmten Zwickelfresken stellt er die vier Evangelisten dar.   Nicht Dominikus Zimmermann, wie im Dehio vermeldet, sondern der Stiftsbaumeister Nicolaus Rüeff (Rief) ist hier dargestellt. Das Fresko der Tempelreinigung befindet sich unter der Nonnenempore.
  Ehemalige Zisterzienserinnen-Reichsabtei Gutenzell  
  Gutenzell1  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Gutenzell
Baden-Württemberg D
Reichsabtei
Gutenzell
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Konstanz 1755
Bauherr und Bauträger

OK Äbtissin Maria Francisca von Gall
     (reg. 1747–1759)

OK Äbtissin Maria Alexandra Zimmermann
     (reg. 1759–1776)
 
  Die noch bestehenden beiden Hauptgebäude der Reichsabtei, das Gästehaus und die Kirche von Süden. Bild: Wikipedia by author Andreas Praefcke.   pdf  
   
Gutenzell2
Das heute abgebrochene Kloster auf einer Kirchenfahne des 18. Jahrhunderts.  
   
Gutenzell1848
Ein Lageplan des Jahres 1848 zeigt die noch vollständig erhaltene Klosteranlage. Für die Erläuterungen bitte Bild anklicken.  
GutenzellGoogle
Ein Google-Earth-Aufnahme von 2013 im Vergleich zu dem Lageplan von 1848 zeigt die seitherigen Verluste. Die noch bestehenden (teilweise völlig umgebauten) Gebäude der Klosterzeit sind mit den Nummern des Lageplans versehen. Besonders auffallend ist der grosse, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Ökonomiehof im Süden der Anlage.  
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Der Grundriss der Klosteranlage auf Erdgeschossniveau ist aufgrund von Aufnahmeplänen des Werkmeisters Strigel (1842), die Kirche aufgrund eines Kirchengrundrisses 1824 gezeichnet. Die Raumbezeichnungen zur Klosterzeit sind in der Vergrösserung (bitte anklicken) ersichtlich.  
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Das Klostermodell, von Westen gesehen, ist eine anschauliche dreidimensionale Darstellung der abgebrochenen Konventflügel.  
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Die gleiche Ansicht wie das Modell oben zeigt die Vedute in der Klosterchronik 1759–1780, auf der allerdings alle Gebäude des Klosterareals dargestellt sind. Über der Vedute sind das Konventwappen der Reichsabtei und das Wappen der Äbtissin Alexandra Zimmermann gezeichnet. Original im Kreiskultur- und Archivamt Biberach.  
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Im basilikalen Kirchenraum, hier mit Blickrichtung zum Chor, geben der feine Rokokostuck von Franz Xaver Feichtmayr und Jakob Rauch und die bilderbuchartigen Wand- und Deckenfresken von Johann Georg Dieffenbrunner dem umgebauten Raum ein festliches Kleid.
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Ein Blick rückwärts zeigt die tiefe Nonnenempore, deren Deckenfresko (Judith mit dem Haupt des Holofernes) vom Kirchenschiff nicht gelesen werden kann.  
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Der Hochaltar, 1762 von Stephan Luidl mit dem alten Altargemälde der Mariä Himmelfahrt von 1692.  
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Die Kanzel, auch sie von Stephan Luidl 1756 nach dem Vorbild der Ochsenhausener Kanzel gebaut. Auf dem Schalldeckel die Verklärung des hl. Bernhard.