Die Meister des Bauwerks
Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
Caspar Feichtmayr (1639–1704) Wessobrunn Bayern     Baumeister und Stuckateur 1669   1686
Stephan Kessler (1622–1700) Brixen Tirol     Maler 1673   1674
Georg Asam (1649–1711) Rott am Inn Asam   Maler, Freskant 1681   1688
Giovanni Prospero Brenni (1638–1696) Salorino Tessin Brenni   Stuckateur 1683   1686
Nicolò Perti (1656–1718) Rovenna Italien PertiNicolo   Stuckateur 1683   1686
Enrico Zuccalli (um 1642–1724) Roveredo Misox ZuccalliE   Hofbaumeister 1694   1695
Pater Christoph Vogt OSB (1648–1725) Dietenheim an der Iller ok   Liebhaberarchitekt 1708   1708
Michael Ötschmann (1670–1755) Bichl? Bayern     Klosterbaumeister 1708   1732
Jacopo Amigoni (1675–1752) Venedig Amigoni   Maler, Freskant 1720   1720
Johann Baptist Zimmermann (1680–1758) Wessobrunn Bayern ZimmermannJB   Maler und Stuckateur 1724   1732
Johann Michael Fischer (1692–1766) Burglengenfeld Oberpfalz ok   Baumeister-Architekt 1750   1753
Johann Michael Feichtmayr III (1696–1772) Wessobrunn Bayern     Stuckateur 1752   1753
Johann Georg Üblher (1700–1763) Wessobrunn Bayern Ueblher   Stuckateur 1752   1753
Johann Jakob Zeiller (1708–1783) Reutte Tirol     Maler, Freskant 1752   1752
Ignaz Günther (1725–1775) Altmannstein Eichstätt     Bildhauer 1758   1759

Benediktbeuern

Ehemalige Benediktinerabtei und Kirche St. Benedikt

Älteste Benediktinerabtei Bayerns
Benediktbeuern liegt am Nordfuss der markanten Benediktenwand-Kette in einer Schwemmlandebene der Flüsse Loisach und Isar. Seine frühe Gründung vor der Mitte des 8. Jahrhunderts verdankt es der Lage am Fuss eines schon vorgeschichtlichen Alpenüberganges ins Tirol.[1] Zur Zeit der Gründung muss bereits ein Pilgerhospiz vorhanden sein. Gründer sind die Grafen von Antdorf aus der Familie der Huosi, eines potenten Adelsgeschlechtes mit Besitzverflechtungen in die fränkische Reichsaristokratie. Der fränkische Hausmeier Karl Martell fördert die Gründung im Interesse seiner Hausmachtpolitik.[2] Die Huosi sind auch an der Gründung der Benediktinerklöster Polling, Tegernsee, Ilmmünster und Schlehdorf beteiligt. Sie statten die Neugründung mit Dotationsgütern um den Staffel- Ammer- und Würmsee[3] aus. Die ersten drei Äbte des Klosters Buron, wie Benediktbeuern damals genannt wird, stammen aus der Familie der Huosi.
955 wird das Kloster von den Ungarn zerstört und stirbt als Benediktinerabtei aus. Kurzfristig installiert der Augsburger Bischof eine Chorherrengemeinschaft, aber schon 1031 übernehmen ein Abt und 12 Mönche aus Tegernsee die Wiederbelebung im benediktinischen Geist. Tegernsee befolgt seit 978 die strenge Observanz von Gorze und führt diese auch in Benediktbeuern ein. Im 12. Jahrhundert wird die Hirsauer Reform eingeführt, gleichzeitig kann das Kloster die Reichsunmittelbarkeit erkämpfen. Es verliert diese aber schon im 14. Jahrhundert endgültig an die Wittelsbacher, die schon seit 1248 die Vogteirechte besitzen und in ihrem Herzogtum nur landständige Klöster dulden. Eine Katastrophe prägt das Ende des 15. Jahrhunderts. 1490 äschert ein Grossbrand den ganzen Klosterkomplex ein. Kloster und Kirche werden anschliessend in spätgotischen Formen neu aufgebaut. Benediktbeuern hat zu dieser Zeit 14 Patres und nimmt auch bürgerliche Neumitglieder auf. Von der Reformation und dem Bauernkrieg unberührt, setzt erst der Dreissigjährige Krieg dem inzwischen auf 18 Mitglieder gewachsenen Konvent wieder schwer zu. 1632 wird das Klosterterritorium Kriegsschauplatz, Abt und Konvent fliehen ins Gebirge. Bauernwehren beschützen das Kloster, die Tölzer Schützen verhindern eine Plünderung durch bayrische Truppen.

Barocke Blüte 1650–1770
Abt Amand II. Thomamiller (1661–1671), ein Müllersohn aus München, steht einem Konvent von schon wieder über 20 Mitgliedern vor. Das Kloster hat sich wirtschaftlich gut erholt. Die 1644 erfolgte Wiederaufnahme der Bierbrauerei trägt ebenso dazu bei wie die 1664 eröffnete neue Postverbindung von München nach Innsbruck. Ein ansehnlicher Viehbestand von 57 Pferden und 146 Rindern zeugt von wieder vorhandenem Wohlstand. 70 Klosterbedienstete sind als «familiares monasterii» im sozialen Umfeld des Klosters eingebunden und gesichert.[4] 500 Familienbetriebe stehen im Untertanenverhältnis zum Kloster. Sie erhalten bei Bedarf zinslose Darlehen. Das Kloster besitzt und bewirtschaftet 5600 Hektaren Wald. Dank dieser wieder gut laufenden Ökonomie kann Abt Amand II. 1669 mit dem Umbau der Klostergebäude beginnen. Er leitet damit die barocke Umgestaltung der Klosteranlage ein. Sein Nachfolger, Abt Plazidus Mayr (1672–1689), ist ein eigentlicher Bauabt, der die romanische Basilika durch einen barocken Neubau ersetzt und ein neues Krankenhaus baut. Unter Abt Eliland II. Öttl (1690–1707) kann der Nord- und Westflügel des sogenannten äusseren Klosters gebaut werden. Die westliche Hälfte des Nordflügels wird vom 50 Meter langen Bräuhaus eingenommen, die östliche Hälfte ist Gästeflügel, während der Westflügel die Unterrichtsräume für das «studium commune» beherbergt. 1703 reisst der machthungrige bayrische Kurfürst das Land in den Strudel des Spanischen Erbfolgekrieges. Als Verbündeter der Franzosen wird er zum Feind der Tiroler, die am 29. Januar 1704, dem Fest der Klosterheiligen Anastasia, über den gefrorenen Kochelsee nach Benediktbeuern vorrücken, aber infolge eines Föhneinbruches den Rückzug antreten müssen. Das Wunder vom Köchelsee wird nach Kriegsende zum Auslöser einer verstärkten Anastasia-Wallfahrt nach Benediktbeuern. Das Kloster leidet im Kriegsjahr 1705, nach der für Bayern katastrophalen Schlacht von Höchstädt im August 1704, unter Einquartierungen der Kaiserlichen mit hohen Verpflegungskosten und Strafzahlungen. Bis 1708 ruhen deshalb alle Bauvorhaben. Abt Magnus Pachinger (1707–1742) beginnt in diesem Jahr nach den Plänen von Pater Christoph Vogt (1648–1725) aus Ottobeuren mit dem Bau des grossen Meierhofes nordöstlich des Klosters. Der repräsentative vierflügelige Bau im Ausmass von 114 auf 88 Metern beherbergt noch 1803 im Erdgeschoss 79 Pferde, 17 Ochsen, 213 Kühe, Rinder und Kälber, 2 Zuchtstiere, 66 Schweine und 35 Schafe. Dieser barocke «Palast der Kühe» zeigt seine Leistungsfähigkeit noch nach der Klosterzeit, als ein Bataillon der Münchner Garnison mit 240 Pferden hier untergebracht ist. Der gleiche Abt kann 1722 den Grundstein zum freistehenden Bibliotheksgebäude legen und 1728–1731 den äusseren Klosterhof mit dem Bau des Südflügels, des sogenannten Fürstentraktes, vollenden. Trotz der grossen Bautätigkeit kann Abt Magnus die Schulden der Abtei während seiner Regierungszeit abbauen. Sein Nachfolger Abt Leonhard Hochenauer (1742–1758) errichtet ab 1750 das Rokokojuwel der Anastasiakapelle. Aber erst unter Abt Benno Voglsanger (1758–1784) findet das barocke Benediktbeuern 1763 die endgültige Baugestalt. An den Westflügel des äusseren Klosters lässt er zwei neue Flügel ansetzen. Im Norden ist es das neue Bräuhaus und im Süden die Erweiterung des Mühlegebäudes. Unter der Regierung von Abt Benno endet auch das barocke Zeitalter. Schon 1770 wird vom bayrischen Kurfürsten das «Anbringen aller lächerlichen Zierarten» verboten, er bevorzugt «die angemessene edle Simplizität» und beendet damit das Rokoko in Bayern. Sein Nachfolger, Kurfürst Karl Theodor, denkt 1782 bereits über die Säkularisation der gutsituierten Abtei nach. Mit ihm bricht die ein halbes Jahrhundert dauernde Feindschaft der bayrischen Regenten gegen die Klöster an.

Klosterumbau und Kirchenneubau 1669–1686: Planer und Meister

Konventneubau über gotischem Erdgeschoss
Abt Amand II. beginnt 1669 mit dem Umbau der Konventflügel. Er belässt das Erdgeschoss des Klostergevierts, das aus einer Wiederaufbauphase von 1491–1493 stammt. Beginnend mit dem Südflügel setzt er zwei neue Stockwerke auf das gotische Erdgeschoss mit Küche und Refektorium.[5] 1670 wird der Westflügel mit dem Festsaal und den Abteiräumen errichtet. 1671 folgen die Stockwerke des Ostflügels mit den Zellen der Mönche. Als Baumeister zieht der Abt den Wessobrunner Maurermeister und Stuckateur Caspar Feichtmayr (1639–1704) von Bernried bei.[6] Noch heute sind im Erdgeschoss die gotischen Räume ablesbar. Feichtmayr modernisiert den Kreuzgang, indem er die Gewölberippen entfernt und sie mit feinem, architekturbetonendem und noch der Spätrenaissance verhaftetem Stuck ersetzt.

Festsaal
Ein Meisterwerk erstellt Caspar Feichtmayr 1672–1674 im zweiten Obergeschoss des Westflügels. Der frühbarocke Festsaal über sechs Fensterachsen gewinnt mit einer in den Dachstuhl eingetieften Spiegelkastendecke Höhe und mit dem frühen Wessobrunner Stuck strenge Feierlichkeit. Feichtmayr legt über ein geometrisches Stucksystem freie, voluminöse Akanthusranken, Putten und Wappenkartuschen. In die Stuckfelder ist ein hervorragender Deckengemäldezyklus der Brixener Malerwerkstatt des Stephan Kessler (1622–1700) eingelassen. Stuck, Stuckmarmorportale und die Ikonographie der Deckenbilder entstehen unter der Regie des neuen Abtes Placidus. Der Gemäldezyklus von 29 Bildern zeigt in abgeschrägten Seiten die Elemente, die Jahreszeiten und acht Medaillons der Laster und Tugenden. Das Hauptgemälde stellt einen allegorischen Triumphzug dar. Es ist von vier Bildern mit Christusmotiven umgeben. Vorbilder sind wahrscheinlich vom Abt ausgesuchte Stichfolgen, die Kessler aber sehr frei und gekonnt verändert. Interessant ist die Technik: Es sind keine Fresken, diese Technik beherrschen die deutschen Maler noch nicht, sondern auf Leinwand gemalte Ölbilder. Der Festsaal stellt eines der ersten barocken Gesamtkunstwerke dar.

Klosterkirche St. Benedikt
Nach dem Klosterbrand von 1490 wird die romanische Hirsauer Basilika gotisch umgebaut und nach Westen leicht verlängert. 1672–1673, nach Abschluss der Konventneubauten, lässt Abt Placidus die beiden Chorflankentürme neu aufrichten. Im Chor, der noch immer dem Hirsauer Schema entspricht, richtet er die Sakristei und darüber den Psallierchor ein. Baumeister ist wieder Caspar Feichtmayr.
Das gotische Langhaus wird 1681 abgebrochen und durch eine ungewöhnliche Wandpfeiler-Emporenhalle auf alten Fundamenten ersetzt, die 1682 im Rohbau erstellt ist. Ungewöhnlich deshalb, weil die Vorteile der Wandpfeilerhalle durch ein Kranzgesims mit Ausbildung blinder Obergadenfenster zunichte gemacht wird. Die Kirche wird von dem als Liebhaberarchitekten wirkenden Abt Placidus geplant.[7] Mit Abt Placidus als Planer lässt sich der etwas dilettantische Architekturaufbau erklären, den Baumeister im Umkreis Zuccallis souveräner gelöst hätten. Sicher ist allerdings nur, dass Caspar Feichtmayr den Bau ausführt und im Rahmen der kollektivistischen Planung wesentlich mitwirkt. Ist die Architektur Mittelmass, trifft dies auf die Stuckaturen nicht zu. Diese, ausgeführt 1683–1686, überziehen den Innenraum in reichem, freiplastisch aufgetragen «italienischem Stuck». In den blinden Obergadenfenstern über dem Kranzgesims finden lebensgrosse Stuckfiguren-Gruppen Aufstellung. Die Meister sind im Münchner Zuccalli-Umkreis zu suchen. Es sind Stuckateure aus dem Gebiet der oberitalienischen Seen. Genannt werden Giovanni Prospero Brenni (1638–1696) aus Salorino im Tessin und Giovanni Nicolò Perti (um 1650–1720)[8] aus Rovenna am Comersse.
Gleichzeitig mit den Stuckateuren arbeitet der Maler Georg Asam (1649–1711) an den Deckenbildern. Der Vater der berühmten Söhne Cosmas Damian und Egid Quirin wagt sich in Benediktbeuern unter dem Druck welscher Wanderfreskanten an einen der ersten grossen Freskenzyklen deutscher Maler.[9] Zwar beginnt er im Schiff noch mit der Malerei «al secco», einer fetten Temperamalerei auf Gipsgrund, wechselt dann aber im Chor und in den Seitenkapellen zur reinen Freskomalerei auf frischem Kalkputz.
Die Altarausstattung der Kirche ist reich. Bei der Einweihung 1686 sind erst der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre in den Wandpfeilerkapellen des erweiterten Chorbereiches vorhanden. Die ursprünglichen Blätter dieser drei Altäre werden 1788–1789 durch Altarbilder von Martin Knoller ersetzt. Der Hochaltar wird 1788, nicht zu seinen Gunsten, seitlich mit Figuren ergänzt und 1790 vom Klassizisten Roman Anton Boos 1790 auf originelle Art mit einer von Engeln flankierten Uhr aufgestockt. Die beiden Chor-Seitenaltäre sind wie die sechs weiteren Seitenaltäre in den Kapellennischen zentriert an die Wandpfeiler gestellt, für den eintretenden Besucher deshalb erst bei Annäherung sichtbar.
Zur Erstausstattung von 1686 gehört auch die noch der Spätrenaissance verhaftete Kanzel und das Orgelwerk von Joseph Christoph Egedacher auf der Empore. Es hat 2 Manuale und 35 Register und ist 1967 restauriert worden. Das frühklassizistische Orgelgehäuse stammt allerdings ebenso wie die Emporenbrüstung von 1771.

«Äusseres Kloster» 1695–1731
Das Erscheinungsbild einer repräsentativen Klosteranlage des Barock verdankt Benediktbeuern dem im Westen der Kirche und der Abtei vorgelagerten zweigeschossigen Arkadenhof. Es ist nicht der barocke «Bauwurmb», der Abt Eliland II. 1695 zum Baubeginn des Nordflügels bewegt, sondern es sind ökonomische Zwänge. Einerseits muss für den nun erlaubten Verkauf des Klosterbiers eine Brauerei eingerichtet werden, andererseits sind für das von der Benediktinerkongregation nach Benediktbeuern verlegte «studium commune» Unterrichtsräume zu schaffen. 1695–1698 wird deshalb der Nord- und Westflügel des Arkadenhofs errichtet. Die Planung wird Enrico Zuccalli zugeschrieben.[10] Die Ausführung besorgt Markus Hainz aus Bichl. Die Räume des Nordflügels sind mit hochbarockem Stuck in der Art des Joseph Schmuzer ausgestattet.
Nach dem kriegsbedingten Unterbruch kann 1728–1731 unter Abt Magnus auch der Südflügel erstellt werden. Die Ausführung durch Markus und Joseph Hainz aus der Baumeisterfamilie von Bichl, jetzt unter der Leitung und nach Plänen des Klostertischlers und Architekten Michael Ötschmann, basiert auf dem Konzept von 1695. Ötschmann übernimmt dessen Fassadenarchitektur. Der Südflügel oder Fürstentrakt beherbergt im Obergeschoss des Mittelrisalites den «Neuen Festsaal». Der heute als «Kurfürstensaal» bezeichnete Raum wird 1732 von Johann Baptist Zimmermann und seinem Sohn Joseph stuckiert und mit Deckenfresken versehen. Die Fresken fertigt Joseph Zimmermann. Der Raum ist heute in seiner Nutzung als Kapelle beeinträchtigt und in den Wandzonen nicht sachgerecht restauriert.
Alle Räume des Fürstentraktes sind durch eine «Enfilade» verbunden. Die anschliessenden Räume der Sommerabtei und des Speisesaales im Ostteil und die Gasträume im Westeil zeigen Stuck von Gehilfen aus der Werkstatt Zimmermann und Secco- oder Ölbilder von Joseph Zimmermann.
Der Hof des «Äussern Klosters» nimmt Bezug auf ideale Platzlösungen der Renaissance in Italien. Die Fassadengestaltung verweist auf Bernini und kann im Umfeld der bayrischen Architekten von 1695 nur von einem «Italiener» stammen. Der Misoxer Enrico Zucalli hat in Lustheim 1688 zwei Gartenpavillons erstellt, die als Vorläufer der Fassaden des «Äusseren Klosters» kaum mehr Zweifel an seiner Urheberschaft lassen.[11] Die Fassadenarchitektur ist heute in zurückhaltenden, allerdings nicht belegbaren Grüntönen gefasst.[12]

Meierhof 1708–1717
Nordöstlich des Klosters lässt Abt Magnus 1708–1716 anstelle von bestehenden Gebäuden eine grosszügige zweigeschossige Vierflügelanlage um einen Innenhof errichten.[13] Er dient im Erdgeschoss als Stall für Rindvieh, Pferde, Schweine und Schafe. Im Obergeschoss ist das Futtertenn untergebracht. Ein repräsentativer Mittelpavillon mit Giebeldach dominiert den Innenhof und ist an beiden Giebelfassaden mit flächiger manieristischer Architekturmalerei in Grüntönen versehen. Hier wohnen Dienstleute der Landwirtschaft. Für die Planung dieser Vierflügelanlage zieht Abt Magnus den erfahrenen Liebhaberarchitekten Pater Christoph Vogt von Ottobeuren bei, der im Januar 1708 in Benediktbeuern anwesend ist und das Gebäude entwirft. Ausführender Planer und Bauleiter ist jetzt der von Abt Magnus geförderte Kunsttischler und begnadete Zeichner Michael Ötschmann (1670–1755). Dem Laienbruder und Maler Lucas Zais (1674–1739) wird die Fassadengestaltung zugeschrieben.

Bibliotheks- und Archivgebäude 1722–1725
Abt Magnus beschliesst 1722 den Neubau eines freistehenden Bibliotheks- und Archivgebäudes im Konventgarten. Initiant ist der Bibliothekar, Archivar und Geschichtsforscher Pater Karl Meichelbeck. Die aus Gründen der Feuergefahr völlig isolierte Lage ist im 18. Jahrhundert nicht mehr üblich, Benediktbeuern deshalb ein Unikum.[14] Die Pläne zum Neubau fertigt Michael Ötschmann. Baumeister Joseph Hainz erstellt das Gebäude und stuckiert auch das im Erdgeschoss gelegene Sommerrefektorium. Im Obergeschoss ist der Bibliotheksaal von 21 Meter Länge und 11 Meter Breite vom Treppenhaus und dem Archiv abgetrennt. Johann Baptist Zimmermann führt 1724 den Stuck und die Deckenfresken im Bibliotheksaal aus. Michael Ötschmann erstellt die Kunsttischlerarbeiten der zweigeschossigen Bücherschränke für die 20 000 Bände der Bibliothek. Sie sind heute nicht mehr an Ort, der Raum ist leer und dient als Speisesaal. Die Aussenfassaden des einfachen Gebäudes sind mit einer gemalten Architekturgliederung von Br. Lucas Zais versehen, die 1970–1973 in Gelbockertönen rekonstruiert wird.

Anastasiakapelle

Das Büstenreliquiar von 1725
Bei der wundersamen Errettung des Klosters am Anastasiafest 1704 geloben die Benediktbeurer einen Neubau der erst 1609 eingeweihten Kapelle. Erst im Mai 1750 wird Abt Leonhard dieses Versprechen einlösen. Abers schon 1725 bestellt Abt Magnus aufgrund eines Holzmodells aus dem Asam-Umkreis bei Goldschmied Joseph Grossauer in München eine Silberbüste der hl. Anastasia.[15] Sie ist eines der schönsten Werke süddeutscher barocker Goldschmiedekunst.[16] Das etwas liebenswürdigere Holzmodell und das nach ihm ausgeführte, königlich strenge «Anastasiahaupt» sind noch heute in Benediktbeuern, aber anstelle der Silberstatue ist im Altar das Holzmodell ausgestellt.

Der Neubau der Anastasiakapelle von 1750–1758
Der Neubau der Anastasiakapelle wird zum krönenden Abschluss der barocken Erneuerung Benediktbeuerns. Abt Leonhard  hat eine glückliche Hand in der Auswahl der ausführenden Meister. Der in Ottobeuren am Kirchenneubau tätige, bereits berühmte Johann Michael Fischer (1692–1766) liefert den Entwurf. Die Stuckarbeiten und den Stuckmarmor des Hochaltars überträgt er dem wohl besten Rokokostuckateur der Wessobrunner Schule, Johann Michael Feichtmayr III (1696–1772) und dessem Mitarbeiter Johann Georg Üblher (1700–1763). Für die Fresken holt er den in Ettal tätigen Johann Jakob Zeiller (1708–1783) von Reutte. Und als Bildhauer für die Seitenaltäre kann er den neuen Stern am Himmel der Münchner Zunft, Ignaz Günther (1725–1775) gewinnen. Kein Wunder, dass mit diesen Meistern in Benediktbeuern nach dem frühbarocken Festsaal ein zweites, nun spätbarockes Gesamtkunstwerk entsteht. Der ovale Baukörper ist aussen schlicht. Er überrascht umso mehr im Innern durch seine lichte und farbige Festlichkeit, durch seine Höhe und seine Ausstattung. In die neuen Altäre werden Altarblätter von Jacopo Amigoni, 1720 für die alte Kapelle gemalt, eingefügt.[17] Der Rokokoraum dient nicht der Wallfahrt, sondern der Aufstellung der kostbaren Silberbüste und ist deswegen mit einem filigran geschmiedeten Gitter abgeschlossen, durch das aber der ganze Raum und vor allem das eindrückliche Gewölbefresko erfasst werden kann.

Die Säkularisation von 1803 und ihre Folgen

Bayern
Nach dem Frieden von Lunéville sichert sich der frankophone Kurfürst von Bayern 1801 im Vertrag von Paris die reichsunmittelbaren Hochstifte Augsburg, Bamberg, Freising und Würzburg als Ersatz für verlorene kleinere linksrheinische Gebiete zu. Er zahlt dafür an Talleyrand und an andere französische und russische Vermittler riesige Schmiergelder. Als Napoleons Gefolgsmann derart abgesichert, ergreift er bereits 1802 von den Hochstiften und deren Klöstern Besitz. Sein politisches Ziel, die Schaffung des modernen Bayern mit einer zentralen Gewalt, erreicht er 1803 mit der Absegnung seiner Erwerbungen durch die Reichsdeputation und mit der gleichzeitigen Säkularisation aller 70 landständigen Klöster Altbayerns. Dabei wird schnell, radikal und unerbittlich vorgegangen. Mit der gewaltsamen Zentralisierung tritt vorerst eine kulturelle Verödung der Provinz ein. Juristische, kulturelle und soziale Aufgaben kommen nun in die Hauptstadt. Für die meisten Einwohner der Klosterherrschaften und für die Klosterangestellten ist der Wegfall des Arbeitgebers eine wirtschaftliche Katastrophe. Auch für den Staat selbst zahlt sich die Enteignung des Klostergutes finanziell nicht aus, als Rechtsnachfolger der Klöster muss er mehr Verpflichtungen übernehmen, als er erwartet hat. Dazu gehört auch der Gebäudeunterhalt nicht verkäuflicher Immobilen. Hunderte von wertvollen Kirchen und Klosterbauten werden deshalb der Einfachheit halber abgerissen.[18]

Benediktbeuern nach 1803
Benediktbeuern ist eines der 70 landständischen Klöster Altbayerns, die 1803 vom Staat in Besitz genommen werden. Abt Karl Klocker, 32 Konventmitglieder und zwei Novizen müssen das Kloster verlassen. Über tausend Jahre monastischen und wissenschaftlichen Lebens werden damit abrupt beendet. Der letzte Angehörige stirbt 1869. Das Klostergut wird versteigert. Dazu gehört auch der Rest der Bibliothek, nachdem 7000 wertvolle Bände schon vorher nach München gebracht worden sind. Die ehemalige Klosterkirche wird Pfarrkirche einer kleinen, verarmten Gemeinde. Die alte Pfarrkirche östlich des Klosters fällt der Spitzhacke zum Opfer.
Die Kloster- und Ökonomiegebäude können 1805 an den Hofrat Joseph von Utzschneider verkauft werden, der hier als Glashersteller für optisches Spezialglas im ehemaligen Waschhaus eine Glashütte einrichtet. Sein Mitarbeiter Joseph von Fraunhofer verhilft dem Unternehmen zum Weltruf. 1818 muss Utzschneider seinen Besitz in Benediktbeuern mit Ausnahme der optischen Glashütte im Waschhaus an die bayrische Armeeverwaltung verkaufen. Nach unterschiedlichen Nutzungen für die Armee geht 1930 der gesamte Klosterkomplex an die Salesianer Don Boscos über. Sie gründen hier eine Philosophisch-Theologische Hochschule. Seit 1971 besteht auch eine Fachhochschule für Sozialwesen.
Durch diese unterschiedlichen Nutzungen ist die Gesamtanlage, wenn auch mehrfach umgebaut, noch erhalten. Einsturzgefahr erfordert in den 1960er-Jahren die Schliessung der Kirche. Anschliessend wird sie bis 1973 restauriert. In Etappen können auch die Klostergebäude restauriert werden. Dabei ist auch recht Schöpferisches entstanden, wie die Architekturmalereien an der Kirchen-Westfassade. Solche wesentlichen Eingriffe müssten eigentlich im Führer dokumentiert sein, gerade weil sie so täuschend echt aussehen.[19] Bis 2002 wird als letztes Gebäude auch der Meierhof restauriert.

Pius Bieri 2010

Benutzte Einzeldarstellungen:
Hemmerle, Josef: Die Benediktinerabtei Benediktbeuern, in: Germania Sacra, die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Augsburg. Berlin 1991.
Kirmeier, Josef und Treml, Manfred (Hrsg.): Glanz und Ende der alten Klöster, Säkularisation im bayrischen Oberland 1803, Ausstellungskatalog, München 1991.
Weber, Leo SDB: Kloster Benediktbeuern, Kunstführer, Regensburg 2003.
Loy, Maximilian: Politisch-historische Analyse des Ressourcenmanagements im Benediktbeurer Klosterland 1648–1803, Dissertation TU München 2008.

Links:
Haus der Bayrischen Geschichte: Klosterbuch
Hemmerle, Josef: Die Benediktinerabtei Benediktbeuern (Germania Sacra)

Anmerkungen:
[1] Kesselbergstrasse. Sie ist auch von Römern als Alpenübergang von Augsburg nach Zirl (Teriolis) und nach Bozen bekannt und wird 1492 zum Fahrweg ausgebaut. 1664 erfolgt die Eröffnung als Poststrasse zwischen München und Innsbruck.

[2] Karl Martell (ca. 689–741) kann in Bayern nur die Herstellung familiärer Verbindungen erreichen und nutzt diese auch für Bistumsgründungen durch den angelsächsischen Missionsbischof Bonifatius. Die direkte Gründung durch Karl Martell und die Weihe im Jahre 739 durch Bonifatius ist legendär. Die Darstellung in der «Germania Sacra», in welcher die direkte Beteiligung von Karl Martell und Bonifatius ausgeschlossen wird, scheint weniger spekulativ als die Darstellung von Leo Weber SDB, der die Gründung um 725 durch Karl Martell als Tatsache beschreibt.

[3] Seit 1962 Starnberger See

[4] Die Zahl erhöht sich bis 1800 auf 170.
Ihr Jahreseinkommen liegt weit über dem bayrischen Einkommensdurchschnitt.

[5] Der Südflügel zeigt noch die bis ins 12. Jahrhundert herrschende stärkere Südost-Ausrichtung von Kirche und Konventbauten. Erst die romanische Basilika nimmt die heutige Richtung auf.

[6] Geboren in Wessobrunn, wird in Bernried ansässig. Die Schreibweisen Caspar und Feichtmair oder Veichtmayr sind ursprünglich. Heute wird Feichtmayr oder Feuchtmayer verwendet.

[7] Auf dem Porträt ist er mit den Architektenwerkzeugen ausgezeichnet. Er wird 1672 von den kurfürstlichen Wahlkommissären als «in der Architektur erfahren» bezeichnet. Bernhard Schütz schreibt ihm in «Die kirchliche Barockarchitektur in Bayern und Oberschwaben, München 2000» die vollständige Planung zu. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln. Die in der Literatur noch immer genannten Hofmaurermeister Marx Schinagel (1612–1681) oder Hofbaumeister Enrico Zuccalli (1642–1724) müssen mangels Quellen selbst als Berater ausgeschlossen werden. Schinagel wäre für den Kirchenbau weniger qualifiziert als Abt Placidus und Baumeister Feichtmayr. Zuccalli hätte einen Neubau souveräner geplant. Falsch ist auch die Aussage, dass die Stiftskirche von Tegernsee Vorbild sei. Antonio Riva (1650–1713) beginnt mit dem Bau in Tegernsee erst 1683.

[8] Nicolò Perti (1656–1718), Sohn des Baumeisters der Theatinerkirche München, wird in Benediktbeuern zwar erstmals erwähnt. Aber erst 1685 arbeitet er als selbstständiger Stuckateur in der Münchner Theatinerkirche unter Zuccalli. In Benediktbeuern leitet Brenni die Arbeiten. Zu Nicolò Perti und zu Giovanni Prospero Brenni (1638–1696) siehe die Biografien in dieser Webseite.

[9] In Kempten freskiert Andreas Asper aus Konstanz schon 1661–1669. In  Prag ist Johann Jakob Stevens von Steinfeld (1651–1730) tätig. Egid Schor (1627–1701) aus Innsbruck freskiert in Stams und Wilten. Asper, Steinfels und Schor sind in Italien ausgebildet. Schor ist Lehrer des Münchner Hofmalers Johann Anton Gumpp (1654–1719). Von Gumpp lernt Georg Asam die Technik des Freskos. Damit sind die deutschen Maler, welche die Freskotechnik um 1680 kennen, schon aufgezählt. Vorherrschend sind deshalb in den 1680er-Jahren die «Welschen» wie zum Beispiel Carpoforo Tencalla aus Bissone, der 1682–1684 alle Kuppeln im Dom von Passau freskiert.

[10] Die vorliegende Darstellung des Bauverlaufs folgt dem Aufsatz von Gabriele Dischinger im Ausstellungskatalog «Glanz und Ende der alten Klöster» 1991 und nicht der abweichenden Darstellung in der «Germania Sacra» 1991 und im Führer von Leo Weber. Dass die Baupläne vom Klostertischler Michael Ötschmann (1670–1755) stammen sollen, wie dies im Führer und in der «Germania Sacra» aufgeführt ist, ist allein schon wegen des Alters Ötschmanns in Frage zu stellen. Er wäre zur Zeit der Planung 24 Jahre alt und hätte mit Sicherheit noch keine genügende Architekturausbildung, die ihn zu solch fortschrittlichen Entwürfen befähigen würde. Erstmals ist er als Zeichner und Bauleiter unter Pater Christoph Vogt für den Meierhof (1708–1716) nachgewiesen.

[11] Sein Landsmann Giovanni Antonio Viscardi, seit 1689 nicht mehr in Hofdiensten, könnte auch als Planer und Baumeister in Frage kommen (Zuschreibung Lippert).

[12] Es handelt sich um das sogenannte Benediktbeurer Grün. Der Laienbruder und Maler Lucas Zais wendet es in Benediktbeuern und Freising offensichtlich für seine Kalkanstriche an. Das Pigment Grünerde, hier auch Bayerische Grüne Erde oder «Benediktbeurer Grün» genannt, wird bergmännisch gewonnen. Am bekanntesten und farbenkräftigsten ist die Grünerde aus Verona. Br. Lucas hätte allerdings mit Grünerdepigmenten in Kalkfarbe nie die Farbigkeit der heutigen modernen Silikatanstriche erreicht. Seine Kalkanstriche, «al fresco» aufgetragen, müssen nach dem Abbinden grauer gewirkt haben.  Erst die Firma Keim entwickelt im 19. Jahrhundert ein Verfahren, das auf Wasserglasbasis den Kalk als Bindemittel ablöst. Seither glauben selbst die Denkmalpfleger an frühere Buntanstriche auf Aussenfassaden.

[13] Als Maierhof im Kunstführer und in der Dissertation von Max Loy geschrieben. Meierhof in den anderen Publikationen. Das Zentrum für Kultur für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern wendet auf der gleichen Seite beide Schreibweisen an.

[14] Pater Karl Meichelbeck dürfte diese Lösung im Neustift in Freising gesehen haben. Die dortige Bibliothek ist 1673 erbaut worden.

[15] Ich folge hier der Darstellung von Mane Hering-Mitgau in ZAK, Band 44, Heft 4, Zürich 1987. Das Holzmodell ist bereits mit einer silbernen und goldenen Fassung versehen, die heute stark oxydiert ist.

[16] Dies auch deswegen, weil die Silberbüste 1803 dank Angst vor Aufruhr in der Bevölkerung nicht wie fast alles Kirchensilber Süddeutschlands eingeschmolzen wird. Die wahrscheinlich schönste barocke Silberstatue, die Immaculata in der Frauenkirche München, die 1731 nach einem Entwurf von Cosmas Damian Asam und einem Modell von Aegid Verhelst entsteht, entgeht diesem Schicksal nicht und wird zur Deckung der kurbayrischen Kriegskosten bereits 1800 eingeschmolzen.

[17] Das Altarblatt des epistelseitigen Seitenaltars wird 1804 gegen ein Bild von Martin Knoller ausgetauscht.

[18] Dass es auch ohne diese Vernichtung wertvollster kultureller und wirtschaftlicher Strukturen funktioniert, zeigt die im gleichen Jahr erfolgte Schaffung des Kantons St. Gallen aus dem Herrschaftsgebiet der gleichnamigen Abtei.

[19] Weniger schön und echt wirken die zu vielen und zu grossen Schlepplukarnen am Fürstentrakt und auf dem Dach des Ostflügels am Kloster. Alte Fotos zeigen neben einem schönen gemischten Biberschwanzdach auch wenige und vor allem winzige Lukarnen, nur dem Zweck der Lüftung dienend.

  Ehemalige Benediktinerabtei Benediktbeuern  
  Benediktbeuern2  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Benediktbeuern
Bad-Tölz-Wolfrats-hausen, Bayern D
Kurfürstentum
Bayern
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Augsburg   1669
Bauherr und Bauträger
okAbt Amand II. Thomamiller (reg. 1661–1671)
okAbt Plazidus Mayr (reg. 1672–1689)
okAbt Eliland II. Öttl (reg. 1690–1707)
okAbt Magnus Pachinger (reg. 1707–1742)
okAbt Leonhard Hochenauer (reg. 1742–1758)
 
  Erdgeschoss-Grundriss von Kirche und Konventgebäude mit Legende. Zum Vergrössern bitte anklicken.   pdf  
   
Benediktbeuern1
Anastasiakapelle, Kirche und Konvent-Ostflügel. Bild: Wikipedia by author Fb78.  
   
Benediktbeuern3
Lageplan der barocken Klosteranlage mit Bauetappen (Ausschnitt). Für vergrösserten Gesamtplan bitte anklicken.  
Benediktbeuern4
«Closter Benedict-Beyern». Stich von Joh. Ferdinand Ledergerber, Augsburg, vermutlich 1740 (in Benediktbeuern tätig zwischen 1740 und 1755), Grösse 93 x 62 cm. Ausschnitt. Die Anastasiakapelle ist hier noch in einem früheren Entwurfsstand festgehalten. Für Gesamtansicht mit Legende Bild anklicken.  
Benediktbeuern4
Benediktbeuern in der Landschaft am frühen Morgen, aus der gleichen Richtung wie auf der Vogelschau oben gesehen.
Bild: Walter Seibold in Wikipedia.
 
Benediktbeuern10
1670 wird als zweite Etappe des Kloster-Umbaus der Westflügel mit dem Festsaal und den Abteiräumen errichtet. 1681 folgt der Neubau der Kirche.
Bild: Wikipedia.
 
Benediktbeuern5
Der Kircheninnenraum wird durch den Stuck aus dem Münchner Zuccalli-Umkreis (Perti und Brenni) und den Fresken Georg Asams geprägt.
Bildquelle: Wikipedia by author Fb78.
 
Benediktbeuern7
Der monumentale Stuckmarmoraltar wird 1686 von Johann Georg Guggemoos geschaffen. Das Altarblatt wird 1788 durch ein Werk von Martin Knoller ersetzt. An der Decke das Fresko der Geburt Christi, 1683 von Georg Asam gemalt.
Bildquelle: flickr {{cc-nc}} by author vtveen
 
Benediktbeuern8
Die acht Meter hohe Kanzel in noch frühbarocker Formensprache wird 1686 erstellt. Als Meister wird Martin Streicher aus Habach angenommen. Bekannt ist die Fassmalerin: Die goldenen Fassungen der reichen Bildhauerarbeiten erstellt Maria Theresia Asam.
Bildquelle: Wikipedia by author Schlaier.
 
Benediktbeuern9
Das «Äussere Kloster», der grosse westliche Arkadenhof, wird 1695 nach Plänen des Münchner Hofbaumeisters Enrico Zuccalli begonnen.
Bildquelle: Wikipedia by author Fb78.
 
Benediktbeuern11
Die grosse Vierflügelanlage des Meierhofes wird 1708–1717 gebaut. Das Projekt stammt von P. Christoph Vogt aus Ottobeuren, die Ausführung leitet Michael Ötschmann. Die Architekturgliederungen am Mittelrisalit malt Br. Lucas Zais.
Bildquelle: Wikipedia by author Gmünder.
 
Benediktbeuern12
Michael Ötschmann baut 1722 das freistehende Bibliotheksgebäude im Osten des Klosters.
Bildquelle: Wikipedia by author Rufus46.
 
Benediktbeuern13
Der Rokokoraum der Anastasiakapelle, 1750–1758 durch den Baumeister Johann Michael Fischer errichtet und durch die Stuckateure Feichtmayr und Üblher, den Bildhauer Günter und den Freskanten Zeiller ausgestattet, ist ein hervorragendes Gesamtkunstwerk des Barock.
Bildquelle: Wikipedia by author Schlaier.
 
Benediktbeuern15
Das Hochaltarbild malt Jacopo Amigoni schon 1726 für eine vorgesehene Chorerweiterung der Anastasiakapelle. Es stellt die Fürbitte der in den Himmel aufgestiegenen hl. Anastasia für die Kranken dar.
Bildquelle: Wikipedia by author Schlaier.
 
Benediktbeuern14
Das Deckenfresko der Anastasiakapelle, das Johann Jakob Zeiller 1752 signiert, ist eine Anknüpfung an das darunter stehende Altarblatt. Es stellt die Erwartung der hl. Anastasia bei ihrer Himmelfahrt (im Altarbild) durch die Hl. Dreifaltigkeit und durch Maria dar.
Für das Gesamtbild bitte anklicken.
 
Benediktbeuern16
Stellt das Fresko in der Anastasiakpelle einen Höhepunkt der barocken Deckenmalerei dar, so ist der Freskenzyklus von Georg Asam in der Klosterkirche eines der frühesten Werke deutscher Künstler in der Malerei «al
fresco».
Bildquelle: Wikipedia by author Fb78.