Fast ein halbes Jahrhundert verwenden die Schmuzer die gleiche Kapitellform, ein sogenanntes Kompositkapitell aus der korinthischen und dorischen Ordnung. Nur die Kranzgesimse ändern. Sind sie in Hofen oder Irsee noch reich stuckiert, beginnt Franz Schmuzer in Rheinau, Bellelay und St. Urban (Bild) mit einer kühlen Reduktion, welche die Architektur umso mehr betont.

Wessobrunn und die Schmuzer (Schmutzer)
Vor der Benediktinerabtei Wessobrunn liegt das Klosterdorf Gaispoint, nördlich davon ist das Dorf Haid zu finden. Gaispoint nimmt 1852 den Namen des inzwischen zum grossen Teil zerstörten Klosters an. Die beiden Dörfer Gaispoint und Haid sind Ausgangspunkt der grossen Zahl von Stuckateuren und Baumeistern, die als Wessobrunner im 17. und 18. Jahrhundert führende Stuckateur-Zunft im süddeutschen Raum sind. Ab 1630 treten sie in Konkurrenz zu den oberitalienischen und südschweizerischen «Stuccatori» und schaffen den Durchbruch um 1680. Als Baumeister lösen sie in Bayern die «Italiener» ab, wie die lange Zeit führenden Familiensippen aus dem südbündnerischen Misox genannt werden. Mit den gleichzeitigen Baumeistersippen der Beer und Thumb aus dem Vorarlbergischen arrangiert man sich geografisch, vor allem, weil die Vorarlberger für die Stuckaturarbeiten jahrzehntelang Wessobrunner Stuckateure bevorzugen.
Bekannteste Wessobrunner Stuckateuren- und Baumeisterdynastie ist die Familie Schmuzer. Noch im 18. Jahrhundert werden sie als Schmutzer bezeichnet, heute hat sich die Schreibweise Schmuzer durchgesetzt. 300 barocke Bauten und Ausstattungen sind inzwischen als Werke dieser Künstlerfamilie bekannt. Sie entstehen zwischen 1621 und 1766 innerhalb von 145 Jahren und decken die gesamte Stilspanne des süddeutschen Barocks ab. Hauptvertreter im Hochbarock ist Johann Schmuzer, seine beiden Söhne Joseph und Franz leiten zum Spätbarock über. Der letzte grosse Stuckateur der Familie, Franz Xaver Schmuzer, ist ein Meister des süddeutschen Rokoko.

Stammbaum

Franz Schmuzer (1676–1741)

Wessobrunner Stuckateur der Régence

Leben und Werk
Franz Schmuzer wird als Sohn des Johann (1642–1701) und seiner zweiten Ehefrau Anna  Heiss
(um 1648–1738) am 10. Oktober 1676 in Wessobrunn getauft. Der Vater ist Klosterbaumeister in Wessobrunn. Nach eigenem Entwurf baut er im Geburtsjahr des Sohnes Franz die Wallfahrtskirche St. Coloman bei Schwangau und stuckiert sie reich aus. Aus erster Ehe hat er fünf Kinder. Franz Schmuzer ist das zweite von weiteren neun Kindern aus der zweiten Ehe. Sein Bruder Joseph (1683–1752) wird später die Tradition der Schmuzer als Wessobrunner Klosterbaumeister weiterführen. Beide Brüder erlernen das Handwerk beim Vater, der sie im arbeitsfreien Winter auch in der Baukunst unterrichtet. Die Lehrzeit von Franz fällt genau in die Periode der grossen Stuckaturarbeiten in Obermarchtal. Hier sind gleichzeitig die beiden Vorarlberger Franz Beer II und Christian Thumb seit 1690 als Leiter der Bauarbeiten tätig. Die lebenslange Zusammenarbeit der Vorarlberger mit Franz Schmuzer beginnt in Obermarchtal.

1699 wird er erstmals in verantwortungsvoller Stellung genannt. Er ist, vielleicht schon seit Herbst 1698, für die Stuckaturarbeiten im Neubau des Benediktiner-Priorats Hofen tätig. Hier arbeitet er in der Klosterkirche als Palier im Trupp seines Vaters, zusammen mit dem 16-jährigen Bruder Joseph. Baumeister ist Christian Thumb. Sie arbeiten im Taglohn, Vater Johann zu einem Gulden, sein Sohn Franz zu 45 Kreuzer pro Tag. Selbst der Lehrling Joseph wird mit 35 Kreuzer pro Tag entschädigt, immerhin 10 Kreuzer mehr als ein normaler Geselle. Später erstellt Franz Schmuzer auch die Stuckaturen in den Klosterflügeln des heute Schloss Friedrichshafen genannten Priorats und kann den Stuckmarmor-Hochaltar der Klosterkirche erstellen.

Zurück in Wessobrunn, arbeitet er an den Stuckaturarbeiten des neuen Prälaturflügels der Benediktinerabtei. Hier erstellt er auch die Stuckmarmorarbeiten. Mit den Stuckaturen des Tassilo-Saals im Südostraum des ersten Obergeschosses gelingt ihm ein erstes Meisterwerk. Das frei über angetragene Figuren modellierte, stark unterschnittene und fein verästelte Akanthus-Netzwerk stellt auch den Beginn des sogenannten Reduktions- und Aufspaltungsstils der Wessobrunner dar.

Nach dem Tod des Vaters 1701 übernimmt der 24-jährige Franz die Leitung der Wessobrunner Stuckaturwerkstatt.
Er wird im gleichen Jahr nach Obermarchtal gerufen. Hier sind Christian Thumb und Franz Beer II mit dem Bau des Westflügels beschäftigt. Franz Schmuzer ist Schöpfer der Stuckaturen im Kapitelsaal und in der Sakristei.

Für Irsee, der ersten grossen Klosterkirche von Franz Beer II, wird in einer 1710 erschienenen Chronik nur der 19-jährige Bruder Joseph Schmuzer als Stuckateur erwähnt.[1] Deshalb findet für die dortigen Arbeiten (1702–1703) noch heute nur sein Name Erwähnung, obwohl davon ausgegangen werden muss, dass die beiden Brüder zu diesem Zeitpunkt noch nicht getrennt arbeiten und die Handschrift der beiden Brüder nicht zu unterscheiden ist. Für Franz Schmuzer ist zu diesem Zeitpunkt jedenfalls keine andere Tätigkeit bekannt.

1706 treffen wir ihn mit einem Trupp von sechs bis neun Gesellen in Zürich an, wo er Stuckmarmorarbeiten für den einheimischen Stuckateur Salomon Bürkli am Neubau von St. Peter ausführt. Dies zeigt, dass er sich auf diesem Spezialgebiet bereits einen Namen gemacht hat. Auch die gleichzeitige Stuckdecke im Festsaal des Wohnhauses «Neuhaus» dürfte sein Werk sein.

Die Zuschreibung von Arbeiten in der Abtei Salem in den Jahren 1707 und 1710 ist wahrscheinlich falsch.[2] Wenn, dann haben Franz und Joseph Schmuzer 1699 bis 1700 im Trupp ihres Vaters hier gearbeitet. 1707 hält sich Franz Schmuzer zudem in der Benediktinerabtei Muri auf, wo er im Kapitelsaal Stuck- und Stuckmarmorarbeiten ausführt.

Der erste grosse Auftrag ist die Stuckierung der Benediktiner-Stiftskirche von Rheinau bei Schaffhausen. Sie ist wieder ein Bauwerk von Franz Beer II. Empfehlungen des Fürstabtes von Muri an seinen Bruder, dem Abt von Rheinau, dürften zum Beizug des Wessobrunners beigetragen haben. Der Verding des Klosters mit dem «Kunsterfahrnen Meister Frantz Schmutzer, Stockhadorer von Wessenbrun aus dem Beyerlandt» vom Oktober 1707 lautet auf 850 französische Taler (entsprechend 1700 Gulden) und einem Fuder Wein. Dank der wegweisenden Bauforschung von Hermann Fietz sind wir auch detailliert über den Bauablauf in Rheinau informiert. So nimmt Schmuzer mit acht Gesellen und Lehrbuben am 18. März 1708 die Arbeit auf und bleibt bis zum 22. Oktober in Rheinau. 1709 ist der Trupp vom 23. April bis zum 10. November auf der Baustelle.[3] Mit Unterbrüchen arbeitet Franz Schmuzer noch bis 1717 in Rheinau.

In die Zeit der Rheinauer Periode fallen auch die Stuckaturen der Klosterkirche Disentis. Sie sind heute nur noch unter den Seitenemporen erhalten. Obwohl nicht gesichert, ist eine Arbeit im Gebirgskloster anzunehmen, denn gleichzeitig malt der ebenfalls in Rheinau tätige Giorgioli die Fresken, und die Äbte von Muri und Rheinau sind Stifter von Altären.

1712 ist er in Bellelay anzutreffen, wo Franz Beer II die neue Klosterkirche baut.
1713–1715 stuckiert er auch dessen neue Klosterkirche in St. Urban.[4] Hier arbeitet er 1718 sowie 1722–1723 auch in den Klostergebäuden. Es sind die Jahre seiner Hinwendung zum französischen Ornament nach den Vorlagebüchern von Jean Bérain mit der freien Interpretation dieser Vorlagen in der sogenannten Wessobrunner Régence.

1715 und 1717 ist er am Konventneubau von Franz Beer II in Weissenau tätig.

Eine wichtige Arbeit dieser Jahre ist der zweigeschossige Doppelaltar der Wallfahrtskirche Vilgertshofen, den er bis 1721 erstellt. Dass sich Franz Schmuzer regelmässig in seiner Heimat aufhält, zeigen auch die heute in verschiedenen Kirchen verteilten Stuckmarmoraltäre der Klosterkirche von Wessobrunn (um 1725).

1718 beginnt er mit den Stuckaturen der grossen Stiftskirche von Weingarten. Er arbeitet gleichzeitig mit Cosmas Damian Asam. Der Trupp Schmuzer unter Palier Franz Schnell umfasst 12 Gesellen, darunter auch den 25-jährigen Bruder Ferdinand Schmuzer.[5] Nach den Arbeiten in der Stiftskirche und einem längeren Unterbruch ist Franz Schmuzer 1729–1732 nochmals in Weingarten tätig, nun in den neuen Konventflügeln seines Bruders Joseph.

Gleichzeitig mit Weingarten ist er 1719–1723 für Franz Beer II in der nahen Abtei Weissenau tätig. Für die Stuckaturen der Klosterkirche zieht er auch Gesellen aus dem Trupp seines Bruders Joseph bei. Für die umfangreichen Arbeiten im Westflügel der Abtei und in den Gängen des Südflügels schliesst der Abt 1722 den Akkordvertag direkt mit Franz Schmuzer.

Die Stuckaturen der Benediktinerinnen-Klosterkirche Münsterlingen entstehen während der Arbeiten in Weingarten und in der Weissenau. Sie sind mit grosser Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein Werk von Franz Schmuzer.

1720–1724 leitet er die Stuckaturarbeiten der Benediktiner-Stiftskirche von Donauwörth, einem Bauwerk seines Bruders Joseph. Franz Schmuzer erstellt auch den Hochaltar. Weitere Stuckmarmor-Altäre kann er für den Bruder in der Kirche von Moorenweis anfertigen.

1724 erstellt er in der neuen Pfarrkirche von Dietkirch sparsame Stuckaturen. Die Kirche ist das letzte Bauwerk von Franz Beer II. Eine Zusammenarbeit von einem Vierteljahrhundert ist damit beendet.

1729–1735 arbeitet Franz Schmuzer wieder in Weingarten und Irsee. Nun stuckiert er in den Konventgebäuden. Wegen den späteren Nutzungen als Kaserne, Schule oder Krankenhaus sind viele Arbeiten nicht mehr erhalten. Nur für Weingarten sind Verträge erhalten, aber auch an der Autorenschaft von Franz Schmuzer für Irsee besteht kein Zweifel.[6] Hier beweist er vor allem mit den Treppenhaus-Stuckaturen um 1730/35 erneut seine grosse Meisterschaft. Sie werden als «eine von den besten der Wessobrunner Schule» bezeichnet.[7] Ihre künstlerische Qualität kann den Vergleich mit gleichzeitigen Wessobrunner Stuckaturen, etwa mit dem Zimmermann-Stuck in Steinhausen, jederzeit bestehen.

Ähnlich zeigt sich der Stuck in den Kuppeln der Wallfahrtskirche Ilgen, an denen Franz Schmuzer anschliessend arbeitet. Sie sind zwar überreich gestaltet, aber noch ist kein Rokokoelement vorhanden.[8] Auch der Chor der Kirche von Petzenhausen (1736) ist noch klar der Régence zuzuordnen. 1737 bis 1740 arbeitet er wahrscheinlich an Aufträgen seines Bruders, der jetzt vermehrt auch den Sohn Franz Xaver Schmuzer[9] für die Ausführungen beizieht.

Als sein letztes Werk gilt die Umgestaltung des Langhauses der Klosterkirche Steingaden. Dies, weil der Klosterchronist später als «Arbeit von Gips durch Franz Schmuzern von Wessobrun» bezeichnet. Damit könnte er auch Franz Xaver Schmuzer meinen.[10] Diesem wird die Ausführung um 1741 zugeschrieben. Warum diese frühe Rokokostuckatur, zeitgleich mit Rottenbuch,[11] nun Franz Schmuzer zugeschrieben wird, ist nicht nachvollziehbar. Fenster und Gipslattengewölbe weisen eher auf Joseph Schmuzer als Baumeister hin, der vielleicht auch den Stuck entwirft.

Franz Schmuzer stirbt am 21. April 1741 in Gaispoint. Im Sterbebuch von Wessobrunn steht der Eintrag: «Schmuzer Franz praecellens in arte Gypsatoria Magister».

Pius Bieri 2008, rev. 2015.

Benutzte Literatur:
Schnell, Hugo und Schedler, Uta: Lexikon der Wessobrunner, München 1988.
Fietz, Hermann: Der Bau der Klosterkirche Rheinau, Zürich 1932.
Vollmer, Eva Christina: Dis Ausstattung von Kirche und Kloster Irsee, in: Das Reichsstift Irsee, Weissenhorn 1981.
Kosel, Karl: Franz Schmuzer in Weissenau – zwei Wege zum Régencestil, in: Weissenau, Geschichte und Gegenwart, Sigmaringen 1983. Vollmer, Eva Christina: Franz Schmuzer in Rheinau, in: Monographien Denkmalpflege 2, Zürich 1997.

Anmerkungen:
[1] Ein Vertrag oder Rechnungen sind nicht erhalten. Ein Verding (Vertrag) nur an den jüngeren Bruder entspräche auch nicht den Klostergepflogenheiten. Die für die Kunstgeschichte massgebende Erwähnung von Joseph Schmuzer ist dem «Chronicon imperialis monasterii B.V.M. Ursinensis» (P. Placidus Emer, Irsee 1710) entnommen. Siehe auch die Zuschreibung der Arbeiten 1729–1735 an Franz Schmuzer.

[2] (Datierung Kosel). Seit 1697 baut hier Franz Beer II die grosse Klosteranlage. Für die Stuckaturen engagiert der Abt den Stuckateur Michael Wiedemann im Generalakkord. Wiedemann vergibt die Stuckaturen im Unterakkord 1698–1700 an Wessobrunner Stuckateure. Während dieser Zeit könnte auch Franz Schmuzer in Sakristei, Bernhardusgang oder Sommerrefektorium gearbeitet haben.

[3] Mit Ausnahme der Feiertage wird an sechs Tagen, von Sonnenaufgang bis Abends um Sieben und mit dreimaliger Essenspause, gearbeitet.

[4] In beiden Kirchen ist mit Franz Beer II ein Generalakkord unter Einschluss der Stuckaturen geschlossen worden, sodass Franz Schmuzer nur stilistisch und zeitlich zugewiesen werden kann.

[5] Franz Schnell (1675–1756) von Haid, ist auch Mitarbeiter von Johann Schmuzer in Säckingen. Ferdinand Schmuzer (1693–1770) ist der jüngste Sohn des Johann Schmuzer. Er ist nie selbstständig tätig.

[6] Eva Christina Vollmer 1981.

[7] Georg Dehio 1940.

[8] Dies hindert Michael Kühlenthal im «Dehio» 2006 nicht, von Rokokostuck zu sprechen, den er Franz Xaver Schmuzer zuschreibt. Auch der Chor der Kirche und der Altar von Petzenhausen (1736) wird von Wilhelm Neu im gleichen «Dehio» Franz Xaver Schmuzer zugeschrieben, obwohl Franz Schmuzer aktenkundig gesichert ist und 1737 auch bezahlt wird.

[9] Franz Xaver Schmuzer (1713–1775), Sohn von Joseph Schmuzer.

[10] Die beiden werden noch heute (siehe oben) dauernd verwechselt.

[11] Rottenbuch wird 1737–1738 im Chor und ab 1741 nach Entwurf von Joseph Schmuzer von Franz Xaver Schmuzer stuckiert.

 

Werke von Franz Schmuzer:

Quelle: Lexikon der Wessobrunner, München 1988.
Gesicherte und zugeschriebene Stuckaturarbeiten.

Jahr Ort, Bauwerk Land (heute) Beschrieb Landesherr und Bauherr
1697–
1700
Obergermaringen Wallfahrtskirche St. Wendelin. Neubau. Ostallgäu.
Schwaben.
Bayern D.
Neubau von Johann Schmuzer. Reicher Akanthusstuck. Reichsstadt Kaufbeuren.
BH: Chorherrenstift
St. Moritz Augsburg.
1698–
1699
Stötten am Auerberg Pfarrkirche St. Peter und Paul. Neubau. Ostallgäu.
Schwaben.
Bayern D.
Chorstuck mit Vater Johann Schmuzer. Hochstift Augsburg.
BH: Hofkammer des Hochstifts Augsburg.
1699–
1700
Salem.
Zisterzienser-Reichsabtei. Konvent-Neubau.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Franz Beer II ist Baumeister. Schmuzer- Werkstatt arbeitet für Michael Wiedemann.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Salem.
BH: Abt OCist Stephan I. Jung.
1699–
1702
Friedrichshafen, ehemals Buchhorn. Benediktinerpriorat Hofen.
Heute Schloss.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Christian Thumb ist Baumeister. Stuck (zerstört)  im Kirchenschiff und in den Klostergebäuden. Altäre 1711.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Weingarten.
BH: Abt OSB Sebastian Hyller.
1700–
1711
Wessobrunn Benediktinerabtei. Konventbauten.
Prälatur,
Konventflügel
Süd und Ost.
Weilheim-Schongau. Oberbayern. Bayern D. Stuckaturen bis 1701 mit Vater Johann Schmuzer.
Stuck im Süd- und Ostflügel ab 1707 (abgebrochen).
Siehe: Werkbeschrieb
Kurfürstentum Bayern.
Abtei Wessobrunn.
BH: Abt OSB Leonhard Weiss.
1701–
1702
Obermarchtal.  Prämonstratenser-Reichsabtei.
Westflügel. Neubau.
Alb-Donau-Kreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Franz Beer II und Christian Thumb sind Baumeister. Stuckaturen der Sakristei und des Kapitelsaals.
Siehe: Werkbeschrieb.
Prämonstratenser-Reichsabtei Marchtal.
BH: Abt OPraem Nikolaus Wierith.
1702–
1703
Irsee. Benediktiner-Reichsabtei.
Stiftskirche. Neubau.
Ostallgäu.
Schwaben.
Bayern D.
Stuckaturen. Mit Bruder Joseph Schmuzer, der als einziger genannt wird.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Irsee.
BH: Abt OSB Romanus Köpfle.
1705
und
1715
Hechenwang.
Filialkirche St. Martin. Neubauten
Landsberg am Lech.
Oberbayern.
Bayern D.
1705 Stuck im Chor.
1715 Stuck im Langhaus
Kurfürstentum Bayern.
Hofmark Windach.
BH: Pfarrei Eresing.
1706
(~)
Zürich.
Zinnengasse 1 /
Wühre 7.
«Neuhaus».
Kanton
Zürich CH.
 
Stuckdecke des Festsaals im dritten Obergeschoss. (Zuschreibung).[1] Eidgenössischer Stand Zürich.
BH: Brüder Landolt, Zürich.
1706 Zürich. Reformierte Kirche St. Peter.
Neubau Langhaus.
Kanton
Zürich CH.

Stuckmarmorsäulen im Unterakkord Samuel Bürkli. «Franz Schmuzer, mit 6–9 Gesellen». Eidgenössischer Stand Zürich.
BH: Kirchenpflege Zürich.
1707
und
1718
Muri. Benediktiner-Fürstabtei.
Stiftskirche. Neubau.
Kanton
Aargau CH.
1707 Stuck im Kapitelsaal.
1718 Stuck im Treppenhaus, in Gästezimmer und Kapelle.
Siehe Werkbeschrieb.
Benediktiner-Fürstabtei Muri.
BH: Fürstabt OSB Placidus Zurlauben.
1708–
1717
Rheinau. Benediktinerabtei. Stiftskirche.
Neubau.
Kanton
Zürich CH.
Franz Beer II ist Baumeister. Stuckaturen und Epitaphien.
Siehe Werkbeschrieb.
Benediktinerabtei Rheinau.
BH: Abt OSB Gerold Zurlauben.
1710–
1712
Disentis. Benediktinerabtei. Stiftskirche.
Neubau.
Kanton Graubünden CH.
Stuck, heute nur noch unter den Seitenemporen erhalten. (Zuschreibung)
Siehe Werkbeschrieb.
Benediktinerabtei Disentis.
BH: Abt OSB Adalbert Defuns.
1711–
1712
Friedrichshafen, ehemals Buchhorn. Benediktinerpriorat Hofen.
Heute Schloss.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Stuckmarmor-Hochaltar in der Klosterkirche. Vertrag mit Franz Schmuzer 1711.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Weingarten.
BH: Abt OSB Sebastian Hyller
1712–
1713
Bellelay. Prämonstratenser-Abtei. Stiftskirche. Neubau. Kanton
Bern CH.
Franz Beer II ist Baumeister.
Stuckaturen Stiftskirche.
Siehe Werkbeschrieb.
Prämonstratenserabtei Bellelay.
BH: Abbé OPraem Jean-Georges Voirol.
1713–
1715
St. Urban. Zisterzienserabtei. Stiftskirche.
Neubau.
Kanton
Luzern CH.
Franz Beer II ist Baumeister.
Stuckaturen in der Stiftskirche.
Siehe Werkbeschrieb.
Zisterzienserabtei
St. Urban.
BH: Abt OCist Malachius Glutz.
1715–
1717
Weissenau. Prämonstratenser-Reichsabtei.
Neubau Konventflügel.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Franz Beer II ist Baumeister. Südflügel. Stuckaturen.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Weissenau.
BH: Abt OPraem Leopold Mauch.
1718
und
1722–
1724.
(~)
St. Urban. Zisterzienserabtei. Konventflügel. Neubauten. Kanton
Luzern CH.
 
Franz Beer II ist Baumeister.
Stuckaturarbeiten im Unterakkord. Konventgebäude als Zuschreibung.
Siehe Werkbeschrieb.
Zisterzienserabtei
St. Urban.
BH: Abt OCist Malachius Glutz.
1718–
1721
Vilgertshofen Wallfahrtskirche.
Landsberg am Lech.
Oberbayern.
Bayern D.
Zweigeschossiger Doppelaltar (Hochaltar).
Siehe Werkbeschrieb.
Kurfürstentum Bayern.
Benediktinerabtei Wessobrunn.
BH: Abt OSB Thassilo Boelzl.
1718–
1723
Weingarten. Benediktiner-Reichsabtei.
Neubau Stiftskirche.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Baumeister anfänglich Franz Beer II, dann Christian Thumb. Stuckaturen, Kanzel, Langhausaltäre.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Weingarten.
BH: Abt OSB Sebastian Hyller
1719–
1722
Münsterlingen. Benediktinerinnen-Abtei.
Neubau Kloster und Klosterkirche.
Kanton
Thurgau CH.
Franz Beer II ist Baumeister. Stuckaturen Klosterkirche und Konvent (Zuschreibung).
Siehe Werkbeschrieb.
Benediktinerinnenabtei Münsterlingen.
BH: Äbtissin OSB Maria Beatrix Schmid von Brandenstein.
1719–
1723
(~)
Weissenau. Prämonstratenser-Reichsabtei.
Neubauten
Stiftskirche und Konvent.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Franz Beer II ist Baumeister. Stuckaturen in Stiftskirche 1719–1722. Stuck in der Prälatur 1722–1723/24.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Weissenau.
BH: Abt OPraem Leopold Mauch.
1720–
1724
Donauwörth. Benediktinerabtei.
Stiftskirche
Heilig Kreuz.  Neubau.
Donau-Ries.
Schwaben.
Bayern D.
Joseph Schmuzer ist Baumeister. Franz Schmuzer leitet den Stuckateurtrupp und erstellt den Hochaltar. Kurfürstentum Bayern.
Abtei Heilig Kreuz.
BH: Abt OSB Amandus Röls.
1721 Moorenweis.
Pfarrkirche St. Sixtus. Neubau.
Fürstenfeld-bruck.
Oberbayern. Bayern D.
Joseph Schmuzer ist Baumeister. Stuckmarmoraltäre. Kurfürstentum Bayern.
Abtei Wessobrunn.
BH: Abt OSB Thassilo Boelzl.
1724 Dietkirch bei Gessertshausen. Pfarrkirche
St. Johannes Baptist.
Augsburg. Schwaben.
Bayern D.
Franz Beer II ist Baumeister.
Sehr sparsame Stuckaturen von Franz Schmuzer.
Hochstift Augsburg.
Abtei Oberschönenfeld. BH: Äbtissin OCist Maria Victoria Farget.
1724–
(~)
1727
Wessobrunn Benediktinerabtei. Stiftskirche.
Altäre.
Weilheim-Schongau. Oberbayern. Bayern D. Neue Stuckmarmoraltäre für die Abteikirche. Heute zerstört oder 1810 in anderen Pfarrkirchen aufgestellt. Kurfürstentum Bayern.
Abtei Wessobrunn.
BH: Abt OSB Thassilo Boelzl.
1729–
1732
Weingarten. Benediktiner-Reichsabtei.
Konventflügel Ost. Neubau.
Bodenseekreis.
Tübingen.
Baden-Württemberg D.
Joseph Schmuzer ist Baumeister. Franz Schmuzer erstellt alle Stuckaturen im Ostflügel. Ab 1743 Franz Xaver Schmuzer.
Siehe Werkbeschrieb.
Benediktiner-Reichsabtei Weingarten.
BH: Abt OSB Alphons Jobst.
1729–
1735
(~)
Irsee. Benediktiner-Reichsabtei.
Konventflügel.
Neubau.
Ostallgäu.
Schwaben.
Bayern D.
Stuck in Prälatur, West- und Ostflügel, Treppenhaus, SW- und NW-Eckrisalit.
Siehe Werkbeschrieb.
Reichsabtei Irsee.
BH: Abt OSB Willibald Grindl.
1735
(~)
Ilgen. Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung. Neubau der zwei «Querhaus»-Kapellen. Weilheim-Schongau. Oberbayern. Bayern D. Stuck in den Seitenkapellen. (Langhaus 1670/76 von Johann Schmuzer). Zuschreibung Vollmer. Kurfürstentum Bayern.
Abtei Steingaden.
BH: Abt OPraem Hyazinth Gassne
1736–
1738
Petzenhausen Filialkirche Unserer Lieben Frau. Chor. Landsberg am Lech.
Schwaben. Bayern D.
Joseph Schmuzer ist Baumeister. Franz Schmuzer erstellt Stuck und Hochaltar. Kurfürstentum Bayern.
BH: Abtei Wessobrunn. Abt OSB Thassilo Boelzl.
1740 Steingaden. Prämonstratenser-Abtei.
Barockisierung Stiftskirche. Langhaus.
Weilheim-Schongau. Oberbayern.
Bayern D.
Fragwürdige Zuschreibung. Baumeister und Entwurf Joseph Schmuzer? Ausführung Franz Xaver Schmuzer. Kurfürstentum Bayern.
Abtei Steingaden.
BH: Abt OPraem Hyazinth Gassner.

[1] Die Decke wird im Band II.II der Kunstdenkmäler des Kantons Zürich (2003) ohne weitere Begründung der Werkstatt von Salomon Bürkli zugeschrieben. Die gleichzeitigen Arbeiten Bürklis in der Kirche St. Peter (hochbarockes, krautiges Akanthusrankenwerk) weichen aber gegenüber dem Stuck im Neuhaus derart ab, dass man der Zuschreibung an Schmuzer und seinen Leuten (durch Karl Kosel 1969, 1983) eher glauben muss.

 

 

  Franz Schmuzer (1676–1741)  
  Biografische Daten        
  Geburtsdatum Geburtsort     Land  
  10. Oktober 1676 Gaispoint Wessobrunn     Bayern D  
    Land 18.Jh.     Bistum 18.Jh.  
    Kurfürstentum Bayern     Augsburg  
  Sterbedatum Sterbeort     Land  
  21. April 1741 Gaispoint Wessobrunn     Bayern D  
    Land 18. Jh.     Bistum 18. Jh.  
    Kurfürstentum Bayern     Augsburg  
  Kurzbiografie        
  Zwei Söhne des Wessobrunner Baumeisters Johann Schmuzer setzen die Familientradition fort, der jüngere Joseph als Baumeister und der ältere Franz als Stuckateur. Seine ersten eigenen Werke in Hofen und Obermarchtal sind noch dichter hochbarocker Akanthusstuck. Mit dem Tassilosaal im Kloster Wessobrunn gelingt im ein erstes Meisterwerk im neuen Reduktions- und Aufspaltungsstil der Wessobrunner. Zwischen 1706 und 1718 ist er fast ausschliesslich in der Schweiz tätig. Es sind meist Kirchenbauwerke des Vorarlbergers Franz Beer II. Hier sind seine Stuckaturen seit 1708 der «Wessobrunner Régence» verpflichtet. Höhepunkte sind Weingarten und Weissenau. In Irsee beweist er um 1735, dass er mit den berühmtesten Stuckateuren ebenbürtig ist.     Schmuzer  
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